Berlin und Cölln

An einem 15. Juni

1440 Markgraf Friedrich verleiht das Dorf Mahlow im Teltowschen Kreis mit allem Zubehör an die Gattin und die Tochter des Küchenmeisters Zeuschel.
1450 Die Gebrüder Henning und Denecke Diricke verkaufen den Meistern der Liebfrauengilde zu Berlin für 30 Schock Groschen berlinischer Pfennige eine jährliche Rente von zwei Wispel Roggen und zwei Wispel Hafer nebst Auffahrt, Abfahrt, Zehnt, Rauchhühnern usw.
1728 Die Schönfärber schließen sich in einer aus vier Deutschen und zwölf Réfugiés (Flüchtlinge) bestehenden kombinierten Zunft zusammen, um sich gegen "Pfuscher" und "Schönhasen" zu schützen. Ihr Zunfthaus befand sich in der Berliner Wilhelmstraße.
1805 Durch ein "Börsenreglement" wird verordnet, daß die Schiffer und Fuhrleute ihre Ankunft und Abreise auf der Börse anzuzeigen haben.
1812 Ernst Karl Theodor Hoppe wird in Naumburg geboren. Der Mechaniker kam 1832 nach Berlin, wo er 1844 eine eigene Maschinenbauanstalt zum Bau von Dampfmaschinen und Lokomobilen gründete.
1818 Die Berliner Sparkasse wird eröffnet.
1829 Rudolf Weber wird in Halberstadt geboren. Der Chemiker war 1859 Dozent an der Gewerbeakademie in der Klosterstraße (Mitte) und Vorsteher des 1884 eingerichteten Laboratoriums an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1867 Der "Psychiatrische Verein zu Berlin" wird als Interessenvertretung der Anstaltsärzte gegenüber der klinisch orientierten, von Wilhelm Griesinger initiierten "Medizinisch-Psychologischen Gesellschaft" gegründet.
1870 Durch einen Erlaß des Handelsministeriums wird angeordnet, daß die vom Maschinenmeister August Wöhler in Frankfurt/O. ausgeführten Festigkeitsversuche in der Gewerbeakademie (Versuchsstation zur Prüfung von Stahl und Eisen) in Berlin durchzuführen sind.
1880 Das neue Empfangsgebäude des Anhalter Bahnhofs, erbaut durch den Architekten Franz Heinrich Schwechten, wird seiner Bestimmung übergeben.
1885 Prinz Friedrich Carl, Sohn des verstorbenen Prinzen Carl, stirbt auf Schloß Glienicke.
1888 Kaiser Friedrich III. stirbt in Potsdam. Er war nur 99 Tage im Amt.
1888 Es beginnt eine sechswöchige Landestrauer zu Ehren des verstorbenen Kaisers Friedrich III.
1891 Das Wildschadensgesetz wird im Abgeordnetenhaus angenommen.
1891 Bei einer Gasexplosion im Belle-Alliance-Theater wird ein Mensch getötet.
1895 Der polnische Schriftsteller Boleslaw Prus, der sich als Journalist in Berlin aufhält, schreibt in einem Brief: "Die Stadt ist schön, zu schön, aber eisigkalt." Die Wohnungen seien herrlich und preiswert, das Essen jedoch nicht schmackhaft.
1895 Eine Löwengruppe, von Albert Wolff modelliert und in Lauchhammer in Bronze gegossen, wird vor dem Kriminalgericht in Moabit aufgestellt.
1895 Der Berliner Geologe Hermann Ernst Louis Beushausen wird zum Bezirksgeologen ernannt.
1898 Der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird Sitz und Stimme im Herrenhaus verliehen. Zum Vertreter der Hochschule ernannte der Kaiser Prof. Adolf Karl Heinrich Slaby auf Lebenszeit.
1906 Die erste wissenschaftliche Sitzung der neugegründeten "Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin" findet im Hörsaal des 1. Chemischen Institutes der Berliner Universität statt.
1906 Die Brommystraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1907 Der Chemiker Otto Hahn hält seinen Habilitationsvortrag an der Berliner Universität.
1908 In der Gerichtsstraße (Wedding) wird eine von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Volksbadeanstalt ihrer Bestimmung übergeben.
1913 Zum 25. Jahrestag der Thronbesteigung Wilhelm II. wird der von Satdtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichhain übergeben. Die Bildhauer Rauch, Taschner und Wrba hatten Modelle für die Brunnenanlage erstellt.
1916 Auf dem Windmühlenberg in Königs Wusterhausen bei Berlin wird eine militärische Funkstation mit vier Lichtbogensendern und Empfangseinrichtungen in Betrieb genommen.
1922 Vom Bezirksamt Wedding wird die "Wassersportplatz Plötzensee Gemeinnützige G.m.b.H." gegründet.
1924 Der KPD-Führer Wilhelm Pieck legt den Grundstein für das Revolutionsdenkmal auf dem Friedhof in Friedrichsfelde.
1930 Im Harnack-Haus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem findet eine Gedächtnisfeier für Karl Gustav Adolf von Harnack, dem ersten Präsidenten der Gesellschaft, statt.
1931 Die deutsche Fernseh AG beginnt mit der täglichen Tonfilmübertragung im Fernsehen in der Zeit von 9.30 bis 11.30 Uhr.
1933 Die drei Landgerichte in Berlin werden zu einem einheitlichen zusammengeführt. Die Zivil- und Handelskammern befanden sich seitdem in der Gruner- bzw. Neuen Friedrichstraße, die Strafkammer in der Turmstraße (Moabit).
1934 Mit dem Schnellverkehrsflugzeug "Heinkel He 70 Blitz", das nur vier Passagieren Platz bot, wird versuchsweise ein "Blitz-Streckennetz" eröffnet, das Berlin mit Hamburg, Köln und Frankfurt/Main verband.
1936 Das Pressehauptquartier der Spiele der XI. Olympiade in den Schiller-Sälen wird der Benutzung übergeben.
1945 In Berlin erscheint ein Aufruf zur Bildung neuer freier Gewerkschaften. Er wurde zum Ausgangspunkt für die Bildung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB).
1945 Der Militärkommandant von Berlin, Generaloberst Nikolai E. Bersarin, berichtet auf einer Pressekonferenz über die bisherige Tätigkeit der sowjetischen Zentralkommandantur.
1945 Das Gaswerk Danziger Straße (Dimitroffstraße) nimmt seinen Betrieb wieder auf.
1945 Die Baufirma Klopke in Köpenick beantragt eine Gewerbegenehmigung mit der Begründung, daß sie sofort mit einer Belegschaft von 30 Mann die Produktion von Kunststeinen, evtl. auch von Dachdeckmaterial, aufnehmen könne.
1945 Der Zentralausschuß der SPD konstituiert sich in Berlin.
1946 Die CDU Berlins und der sowjetischen Besatzungszone veranstaltet im Theater am Schiffbauerdamm ihren 1. Parteitag. Daran nehmen Vertreter der CDU und der CSU aus West- und Süddeutschland teil.
1947 Das Radrennen "Rund um Berlin" findet erstmals nach dem Krieg wieder statt.
1949 Das Gesetz über eine Blockadehilfe für die Berliner Wirtschaft tritt in Kraft.
1949 Das Wahlgesetz zum ersten Bundestag und zur Bundesversammlung legt u.a. fest: "Groß-Berlin hat das Recht, bis zum Eintritt des Landes Berlin in die Bundesrepublik Deutschland acht Abgeordnete mit beratender Funktion in den Bundestag zu entsenden."
1949 Die Filmschauspielerin Hildegard Knef trifft aus Hollywood kommend in Berlin ein, um in dem amerikanischen Film "A Quarter City" die Rolle eines "Fräuleins" zu spielen.
1951 Max von Laue spricht vor der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin den Nachruf für den Physiker Arnold Sommerfeld.
1953 Auf den Baustellen im Krankenhaus-Neubau in Friedrichshain, im Gebäude der VP-Inspektion Friedrichshain und in einem Block der Stalinallee wird die Arbeit niedergelegt. Die Bauarbeiter forderten die sofortige Zurücknahme von Normenerhöhungen.
1956 Die ehemalige Gestapozentrale in der Prinz-Albrecht-Straße 8 wird gesprengt. Die Trümmer wurden bis zur Grundmauer beseitigt.
1957 Nachdem der Versuchsbetrieb des Fernsehzentrums Berlin-Adlershof erfolgreich beendet ist, produziert der Deutsche Fernsehfunk (DFF) in seinen Adlershofer Studios offiziell sein Programm, das im Stadtzentrum ausgestrahlt wird.
1963 Der seitens der DDR neu geschaffene Kontrollpunkt Rudower-/Waltersdorfer Chausee an der Neuköllner Sektorengrenze wird anläßlich der Aufnahme des Direktfluges zwischen Ost-Berlin und Wien eröffnet.
1967 Der letzte Teil der Turmfront des Görlitzer Bahnhofes am Spreewaldplatz wird beseitigt.
1977 Wegen Gewitter und Dauerregens in Berlin fällt das RIAS-Fest zum Ferienbeginn regelrecht ins Wasser.
1980 Der Physiker Albrecht Kußmann, bis 1964 Leiter des Instituts Berlin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, stirbt in Berlin.
1982 Im Tierpark Berlin wird der 53millionste Besucher begrüßt. Der Tierpark war im Juli 1955 eröffnet worden.
1982 In Spandau, das mit einem "Havelfest" seinen 750. Geburtstag feiert, gibt es ein Feuerwerk, das von etwa 100 000 Besucher bewundert wird.
1985 Shakespeares "Troilus und Cressida" hat am Berliner Ensemble Premiere. Regie führten Manfred Wekwerth und Joachim Tenschert. Die Titelrollen spielten Martin Seifert und Corinna Harfouch.
1992 Auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld wird die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) eröffnet, die nach 64 Jahren erstmals wieder in Berlin/Brandenburg stattfindet.