Berlin und Cölln

An einem 21. Juni

1361 Markgraf Ludwig der Römer befreit das vom Kloster Spandau gekaufte Dorf Tegel mit Zubehör von der Lehnsverbindlichkeit und allen Lasten und Abgaben.
1430 Markgraf Johann der Alchimist verleiht dem Bürger Henrich Strobans die Anwartschaft auf Lehngüter in Wardenberg (Wartenberg) und Selchow auf dem Teltow.
1448 Bischof Stephan von Brandenburg verschreibt Tylemann Pellen, der wegen Ungnade des Kurfürsten die Propstei des Klosters Spandau niedergelegt hat, ein Leibgedinge aus der Pfarre zu Bornim.
1478 Markgraf Johann gewährt der Stadt Köpenick wegen erlittenen Brandschadens für acht Jahre Abgabenbefreiung.
1675 Zur Feier des Sieges über die Schweden werden an diesem Tag und am 8. Juli in der Residenz Freudenfeste mit großem Feuerwerk veranstaltet.
1691 Der evangelische Pfarrer und Begründer des Pietismus Philipp Jacob Spener tritt sein Amt als Konsistorialrat und Propst an der Nikolaikirche zu Berlin mit einer ersten Predigt an.
1719 König Friedrich Wilhelm I. fordert in einem Edikt "alle Unterthanen" auf, als Windschutz Rüstern, Linden, Weiden, Espen und anderes nutzbares Holz zu pflanzen.
1731 Markgraf Albrecht von Schwedt, der Sohn des Großen Kurfürsten, stirbt arm in Friedrichsfelde.
1785 Der preußische Prinz Ferdinand verkauft Schloß Friedrichsfelde für 16 000 Taler in Gold an den Reichsgrafen von Medem, der es noch im gleichen Jahr seinem Schwiegersohn, den Herzog Biron von Kurland, übergab.
1820 Clemens August Karl Klenze, der als erster Universitätsprofessor von 1833 bis 1838 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung war, wird als Privatdozent an der Berliner Universität zugelassen.
1821 Zum Sommeranfang wird in Berlin Schneefall beobachtet.
1829 Der Bibliothekar Philipp Buttmann, Stifter und bis 1829 erster "Zwingherr" der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin" stirbt in Berlin.
1837 Wilhelm von Bezold wird in München geboren. Der Meteorologe war von 1885 bis 1907 Direktor des Preußischen Meteorologischen Instituts in Berlin.
1842 Die Königliche Hofschauspielerin Louise Schröck feiert ihr 50jähriges Bühnenjubiläum.
1884 Der Zoologe Franz Eilhard Schulze, seit 1884 Professor für Zoologie an der Berliner Universität, wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1886 In den Abendstunden werden zum wiederholten Male merkwürdige Lichterscheinungen über der Stadt beobachtet.
1888 Die Carl Hagenbecksche Tierschau zeigt in der Charlottenburger Flora eine Novität. Innerhalb der großen zoologischen Ausstellung wurde ein Ziegenbock mit einem phänomenalen Hörnerpaar vorgeführt.
1891 Auf dem Bahnhof Johannisthal kommt es unter zurückkehrenden Sonntagsausflüglern zu tumultartigen Szenen. Vielen Fahrgästen wurden buchstäblich die Kleider vom Leib gerissen.
1899 Der katholische Geistliche Bernhard Lichtenberg, ab 1900 in Berlin als Pfarrer tätig, wird im Breslauer Dom zum Priester geweiht.
1907 Gustav Hellmann hält in einer Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft und des Berliner Vereins für Luftschiffahrt eine Gedächtnisrede auf den Physiker und Meteorologen Wilhelm von Bezold.
1909 Der Arzt und Stadtverordnetenvorsteher Paul Langerhans, Ehrenbürger der Stadt seit 1900, stirbt in Berlin.
1922 In Schöneberg wird mit dem Bau der Siedlung Ceciliengärten begonnen. Bauherr war die Wohnstätten-Gesellschaft mbH Berlin. Von den 215 geschaffenen Wohnungen wurden dem Wohnungsamt Schöneberg 53 zur Verfügung gestellt.
1929 Die Karstadt AG aus Hamburg eröffnet am Hermannplatz das zweitgrößte Warenhaus Berlins mit einer Nutzfläche von 72 000 Quadratmetern, zwei Tiefkellern, sechs Verkaufsgeschossen, 24 Fahrstühlen und 24 Rolltreppen sowie einem direkten Zugang zur U-Bahn.
1931 Um die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahn zu dokumentieren, erreicht ein von Franz Kruckenberg konstruierter Schienenzeppelin mit Propellerantrieb bei einer Fahrt zwischen Hamburg und Berlin eine Spitzengeschwindigkeit von 231 km/h.
1933 In Köpenick geht die SA brutal gegen Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter vor (Köpenicker Blutwoche). Bis zum 27. Juni verschleppte sie 500 Antifaschisten, von denen viele ermordet und grausam verstümmelt wurden.
1939 In Berlin beginnt eine fünftägige Tagung des Internationalen Meteorologischen Komitees.
1945 Die westlichen Außenbezirke Zehlendorf, Wilmersdorf, Steglitz, Charlottenburg und Friedenau bilden einen "Zweckverband Berlin-West", um bauliche, wirtschaftliche, ernährungswirtschaftliche und bildungsmäßige Aufgaben einheitlich planen zu können.
1945 Die Krankenhäuser werden von der Abteilung für Gesundheitswesen des Magistrats angewiesen, die seelsorgerische Betreuung der Kranken nicht zu behindern, da "alle antikirchlichen politischen Einschnürungsbestimmungen der Nazizeit aufgehoben" seien.
1946 Nach einem Befehl der sowjetischen Zentralkommandantur dürfen die Brauereien im sowjetischen Sektor Berlins kein Bier mehr in die Sektoren der drei westlichen Besatzungsmächte liefern.
1947 Für die über 400 000 Schüler an öffentlichen Schulen beginnt die Schulspeisung. In 96 städtischen und privaten Küchen wurden täglich über 200 000 Liter Essen bereitet.
1948 Der Landesverband Berlin der SED wendet sich mit einem Brief an die Landesverbände von SPD, CDU und LDP, in dem es als ein Verbrechen bezeichnet wird, "nach der Spaltung Deutschlands durch die Währungsreform im Westen auch noch Berlin zu zersplittern".
1950 Der Stadtrat Munter, Abteilung Aufbau/Amt für Abräumung, meldet dem Oberbürgermeister von Ost-Berlin, Friedrich Ebert, daß eine Kollonne eingesetzt ist, um die Freilegung des Reiterdenkmals Friedrichs II. zu sichern.
1953 Im Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft, das zum ersten Mal nach dem Krieg wieder im Berliner Olympiastadion stattfindet, besiegt der 1. FC Kaiserslautern den VfB Stuttgart mit 4:1 Toren.
1954 Der Weddinger Bezirksbürgermeister Walter Röber ehrt die Wiederaufbauleistungen der Trümmerfrauen mit der Enthüllung eines Denkmals auf dem Courbière-Platz.
1957 Der Regierende Bürgermeister Otto Suhr übergibt an der Ecke Alexandrinenstraße/Kommandantenstraße (Kreuzberg) die Hunderttausendste nach dem Zweiten Weltkrieg mit öffentlichen Mitteln gebaute Wohnung.
1957 Die VIII. Internationalen Filmfestspiele werden eröffnet.
1960 Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wird in Berlin aufgelöst.
1963 Der DDR-Ministerrat erläßt mit sofortiger Wirkung die "Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze zwischen der DDR und West-Berlin", die die Einrichtung einer im Bezirk Potsdam 500 Meter und in Ost-Berlin 100 Meter breiten Sperrzone vorsieht.
1969 Die BVG Ost stellt den ersten fahrfähigen Nachbau des Triebwagens 10 der Köpenicker Straßenbahn als Museumswagen vor.
1975 Beim ersten schweren Sommergewitter des Jahres in Berlin, bei dem der Tag fast zur Nacht wurde, werden in 40 Minuten 300 Nahblitze beobachtet. In einigen Bezirken kam es zu wolkenbruchartigen Niederschlägen.
1981 Zum astronomischen Sommeranfang ist es in Berlin etwa fünf Grad kälter als normal.
1983 ADN meldet, daß in den vergangenen Monaten bei Ausgrabungen in Wartenberg und Blankenfelde zwei altslawische Siedlungsstellen (6. bis 10. Jahrhundert) und in Berlin-Buch Reste zweier germanischer Siedlungen (2. und 3. Jahrhundert) entdeckt wurden.
1993 Der Berliner Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen kündigt einschneidende Einsparungen in Kultur und Wissenschaft an.