Berlin und Cölln

An einem 26. Juni

1309 In Berlin schließt sich der Rat der Stadt Neu-Brandenburg dem Vertrag zur gemeinsamen Verbrechensbekämpfung an, der einen Monat zuvor zwischen Berlin, Cölln und den Städten Salzwedel und Brandenburg vereinbart worden war.
1360 In einer vom Johanniterorden ausgestellten Gründungsurkunde wird der Hof Richardsdorf in ein Dorf (erst Rixdorf, später Neukölln) mit 25 Hufen, jede zu 10 Morgen Landes, umgewandelt.
1369 Markgraf Otto der Faule verschreibt den Mannen und Städten, darunter Berlin, Cölln und Spandau, die sich für eine Zahlung von 3 000 Mark an die Grafen von Anhalt verbürgt haben, zu ihrer Sicherstellung vor Verlust die Schlösser Boizenburg und Oderberg.
1370 Markgraf Otto der Faule verkauft den Städten Berlin und Cölln das Eigentum von Hebungen (Einkünften) aus den Dörfern Falkenberg und Bergholz.
1517 Auf Ersuchen der Witwe des Marstallers Raner bestätigt Kurfürst Joachim I. Nestor den zwischen dieser und ihrem verstorbenen Ehemann abgeschlossenen Erbvertrag, wonach der Überlebende den gesamten Nachlaß in Besitz nehmen soll.
1682 In einem Vertrag wird den Tuchmachern die Nutzung der auf Pfählen neben der Cöllnischen Mühle neu gebauten Walkmühle für sechs Jahre überlassen.
1693 Mit einem Patent wird geregelt, daß die Viktualien (Lebensmittel)-Händler, die auf den Märkten der Residenzstädte sowohl Lebensmittel, Vieh als auch Getreide anbieten wollen, diese Waren auf ein und demselben Markt der Stadt verkaufen können.
1731 Die Leiche des am 21. Juni verstorbenen Markgrafen Albrecht von Schwedt wird durch 60 Mann vom Regiment Gensdarmes von Friedrichsfelde nach Berlin überführt und im Dom beigesetzt.
1763 Friedrich II. weist in einer Order die Akademie der Wissenschaften an, die schadhaften Gewächshäuser des Botanischen Gartens durch massive Bauten zu ersetzen und den Garten mit einer Mauer zu umgeben.
1831 Julius Levy (ab 1853 Julius Rodenberg) wird in Rodenberg (Grafschaft Schaumburg) geboren. Der Dr. jur. war Schriftsteller und Publizist und verfaßte u.a. die "Bilder aus dem Berliner Leben".
1844 Ein neuer Turnplatz in der Hasenheide (Neukölln) wird eingeweiht. Erst nach der Thronbesteigung Friedrich Wilhelm IV. (07. Juni 1840) war das Turnen in Preußen wieder zugelassen worden.
1847 Im Weißen Saal des Berliner Stadtschlosses findet die letzte Versammlung des" Vereinigten Landtages" statt.
1878 Die Mitglieder des 1865 gegründeten "Vereins für die Geschichte Berlins" unternehmen eine Kahnfahrt auf dem Festungsgraben, die an der Singakademie begann und bis zum Wusterhausener Bär führte.
1879 Der Bahnhof Buch wird eröffnet.
1881 Generalpostmeister Heinrich Stephan meldet dem deutschen Kaiser telegraphisch von Aachen aus nach Berlin die Vollendung des ersten Reichstelegraphen-Untergrundkabelnetzes mit einer Länge von 5 460 km.
1888 Wegen eines drohenden Hauseinsturzes wird mittags um zwölf Uhr der Mühlendamm (Mitte) zwischen Molkenmarkt und Fischerbrücke für den Verkehr gesperrt.
1888 Als Kaiser Wilhelm II. mit seiner Gemahlin abends im offenen Wagen das Schloß verläßt, trifft ein Blumenbouquet fast das Gesicht der Kaiserin.
1888 Kaiser Wilhelm II. spricht sich entschieden gegen das Werfen von Blumenbouquets in den königlichen Wagen aus.
1891 Eine Bande russischer Ladendiebe wird von der Kriminalpolizei festgenommen.
1892 Auf dem Dampfer "Hertha" wird der gleichnamige Berliner Sportverein gegründet.
1907 Auf dem Gelände des Omnibus-Betriebsbahnhofs Köpenicker Straße (Viktoria-Speicher) bricht ein Großfeuer aus.
1912 Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker wird in Kiel geboren. Der Physiker und Philosoph betrieb am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin und in Leipzig naturwissenschaftliche Forschungen.
1913 Der Astronom Karl Schwarzschild hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1922 Die Verkehrsdeputation faßt den Beschluß, der Bildung einer Gesellschaft für die Bewirtschaftung der Berliner Häfen grundsätzlich zuzustimmen.
1924 Das Ortsgesetz zur Regelung des Hebammenwesens in Berlin wird erlassen.
1944 Als Ersatz für die eingestellte Omnibuslinie 34 nimmt die BVG die Personenschiffahrt zwischen Kladow-Wannsee und Kladow-Stößenseebrücke auf.
1945 In Berlin gründet sich die Christlich-Demokratische Union (CDU) als Partei.
1945 In Treptow wird der erste Schulunterricht aufgenommen.
1945 Die CDU-Zentrale Berlins veröffentlicht das Gründungsdokument der CDU aufgrund des Befehls Nr. 2 der sowjetischen Besatzungsmacht über die Bildung und Tätigkeit von "antifaschistisch-demokratischen Parteien".
1948 Es beginnt die organisierte Luftversorgung Berlins über die Luftbrücke als "Operation Vittles" der amerikanischen Streitkräfte. Als Stützpunkt diente der Flugplatz Tempelhof im amerikanischen Sektor.
1949 11 000 Berliner erleben im Zoologischen Garten zwei Stunden lang eine Parade schottischer Dudelsackpfeifer.
1950 Der internationale Kongreß für kulturelle Freiheit wird in West-Berlin eröffnet.
1957 Der Schriftsteller Alfred Döblin stirbt 79jährig in Emmendingen bei Freiburg im Breisgau. Besonders wurde er wurde durch seinen 1929 veröffentlichten Roman "Berlin Alexanderplatz" bekannt.
1960 In der Kongreßhalle (Tiergarten) beginnt der 5. Kongreß des Internationalen Verbandes der Lebensmittel-Filialbetriebe.
1963 Der Präsident der Vereinigten Staaten John F. Kennedy besucht Berlin. 1,4 Mio. Berliner begrüßten ihn auf seiner etwa 50 Kilometer langen Fahrt durch Berlin. Ein Höhepunkt war die Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus ("Ich bin ein Berliner!").
1963 Der amerikanische Präsident John F. Kennedy erhält vor dem Henry-Ford-Bau von Rektor Ernst Heinitz die Insignien der Ehrenbürgerschaft der Freien Universität.
1981 Der Grundstein für das neue Gebäude des Friedrichstadtpalastes an der Friedrichstraße/Ecke Johannisstraße (Mitte) wird gelegt.
1990 Die Ost-Berliner Müllwerker streiken. Sie forderten die Angleichung der Löhne und Müllgebühren an das Niveau im Westteil der Stadt.