Berlin und Cölln

An einem 5. Juli

1485 Markgraf Johann belehnt Peter Brackow, Hofrichter zu Berlin, mit dem Niedergericht in Müncheberg.
1658 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt eine Verordnung, wie im Kammergericht zu Cölln an der Spree bis zur Veröffentlichung einer ausführlichen Kammergerichtsordnung zu verfahren ist.
1715 Der hugenottische Jurist und Staatsmann Charles Ancillon stirbt in Berlin. Er war Inspektor aller Gerichtshöfe der französischen Flüchtlinge in Preußen, verfaßte eine Geschichte der Hugenotten und erhielt 1699 den Titel "Historiograph des Kurfürsten".
1742 Die Trauung der Tochter des Schultzens von Schönhausen findet in der Orangerie des Lustschlosses statt. Danach wurde gespeist und vor dem Schloß getanzt. Königin Elisabeth Christine überreichte dem Brautpaar ein "ansehnliches Geldgeschenk".
1770 Pfarrer Jean Pierre Erman eröffnet das "Séminaire de Théologie" (Prediger-Seminar) in den Schulräumen des Konsistorialgebäudes in der Niederlagstraße. Das Seminar, dessen erster Direktor Erman wurde, bildete Priester der franz.-reformierten Kirche aus.
1803 Der Fabrikbesitzer Thiele aus Spandau bei Berlin stellt aus einem Gemisch von vier Teilen Kiennadeln und einem Teil Lumpen ein gutes Packpapier und Pappe her. Er versuchte weiterhin, weißes Schreibpapier zu erzeugen.
1828 Die erste Sitzung der neu gegründeten Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin findet statt. In den Sitzungen der Gesellschaft wurde eine Vielfalt von Beiträgen der Ergründung mannigfaltiger geographischer Besonderheiten geboten.
1860 Ernst Eduard Kummer hält in der Preußischen Akademie der Wissenschafte die Gedächtnisrede auf den Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet.
1866 Die Moritzstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1867 Emil Heyn wird in Annaberg (Sachsen) geboren. Er war Professor für allgemeine mechanische Technologie an der Technischen Hochschule, Gründer der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde und Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Metallforschung.
1878 Erstmals verkehrt eine Pferdebahn zwischen dem Spittelmarkt (Mitte) und dem Gasthaus "Zenner" (Treptow).
1886 Der neue Packhof der Berliner Kaufleute in Moabit wird eröffnet.
1886 Die Teilnehmer am vierten deutschen Reichs-Raucher-Kongreß zeigen sich der Öffentlichkeit mit einem Festumzug, der sich vom Kupfergraben nach Weißensee bewegt.
1887 Der Maler Carl Gottfried Pfannschmidt stirbt. Er wurde auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde in Schöneberg beigesetzt.
1906 Der Physiker Paul Karl Ludwig Drude, Professor u.a. für Optik und Elektrizitätslehre, stirbt in Berlin (Freitod).
1925 Der Physiker Otto Lummer stirbt in Breslau. Lummer wirkte u.a. in Berlin auf den Gebieten der Optik und Strahlungsphysik.
1927 In Heidelberg stirbt der Physiologe und Nobelpreisträger Albrecht Kossel. Kossel, der zwölf Jahre am Institut für Physiologie in Berlin arbeitete, gelang u.a. die Klärung der chemischen Natur der Nukleinsäuren.
1927 Der "Verein für Raumschiffahrt" unter Vorsitz von J. Winkler in Breslau wird gegründet. Der Verein gründete und betrieb u.a. den Raketenflugplatz in Berlin-Reinickendorf.
1936 Im Berliner Olympia-Stadion findet die erste Füllprobe statt.
1936 Im Olympia-Stadion findet eine Probe des Absperr- und Ordnungsdienstes, des Sanitätswesens, der Zielfilmgeräte und anderer Einrichtungen statt. Besonders wurde die Vorbereitung der Verkehrsmittel geprüft. Die Probe verlief zur vollsten Zufriedenheit.
1936 Der deutsche Rundfunk veranstaltet im Rahmen seiner vorolympischen Sendungen in der Zeit von 12 Uhr bis 12.30 Uhr einen "letzten" Appell. Die Sendung wurde eingeleitet durch die Olympia-Fanfare und den Klang der Olympia-Glocke.
1939 Der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein trifft in Berlin ein, um Abstammungsbescheide zu beschaffen, die seine Familie vor Verfolgung schützen sollen.
1945 Oberbürgermeister Dr. Arthur Werner bestellt den Physiker Robert Havemann zum vorläufigen Leiter der "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften".
1945 An der Berliner Universität konstituiert sich der "Vorläufige Vertrauensrat" (später Betriebsrat), der alle Beamten, Angestellten und Lohnempfänger der gesamten Universität politisch überprüfen sollte.
1951 Bei einem Schiffsunglück in Treptow kommen 27 Kinder ums Leben.
1952 Die ersten vier Abteilungen des Ostberliner Museums für Deutsche Geschichte werden in dessen vorläufigem Domizil, in der Clara-Zetkin-Straße, eröffnet.
1956 Das Haus des Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg), das bisher unter sowjetischer Verwaltung stand und vom ostdeutschen Rundfunk genutzt wurde, wird dem Senat von West-Berlin übergeben.
1957 Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird die große Eisbärenfreianlage eröffnet. Für die künstlichen Felsen wurden u.a. Trümmer des früheren Reichsbankgebäudes verwandt.
1957 Zwischen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft e.V. i.L., der Max-Planck-Gesellschaft e.V. und dem Land Berlin wird ein Abkommen über Grundstücke und Gebäude in Berlin-Dahlem geschlossen.
1959 Gustav "Bubi" Scholz verteidigt in der Deutschlandhalle am Messedamm (Charlottenburg) mit einem Punktsieg über Hanswerner Wohlers seinen Titel als Box-Europameister im Mittelgewicht.
1960 Auf dem Areal der ehemaligen Synagoge an der Levetzow-/Ecke Jagowstraße (Tiergarten) wird eine Gedenkstätte für NS-Opfer unter starker Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht.
1965 Ein Radiosondenballon des Berliner Meteorologischen Institutes der Freien Universität erreicht eine Höhe von 46 836 Metern, was einen neuen Rekord bei Radiosondenaufstiegen darstellte.
1967 Der langjährige Oberbürgermeister von Ost-Berlin, Friedrich Ebert, wird anläßlich seines Ausscheidens aus dem Amt zum Ehrenbürger ernannt. In die Gesamtberliner Ehrenbürgerliste von 1992 wurde er nicht übernommen.
1969 Der Berliner Industrie-Architekt Walter Gropius, der 1926 das Bauhaus in Weimar gründete, stirbt in Boston (USA).
1973 Die Ausstellung "Juventus - Jugend in drei Jahrtausenden der Kunst" wird in der National-Galerie eröffnet.
1978 Der Physiker Wilhelm Heinrich Westphal stirbt in Berlin.
1984 Dem griechischen Ministerpräsidenten Andreas Papandreou wird auf einem Festakt in der Humboldt-Universität die Ehrendoktorwürde für Verdienste um Frieden und Entspannung in der Welt verliehen.
1984 Botschafter Kotschemassow eröffnet das Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße 176/179 (Haus der Wissenschaft und Kultur der Russischen Föderation). Mit seinen 20 000 qm Nutzfläche ist es das größte seiner Art außerhalb der SU.
1987 Anläßlich der 750-Jahr-Feier Berlins findet in Ost-Berlin ein zehn Kilometer langer Festumzug statt.