Berlin und Cölln

An einem 7. Juli

1412 Als erste brandenburgische Städte huldigen Berlin und Cölln dem neuen Landesverweser der Mark Brandenburg, Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg aus dem Haus der Hohenzollern.
1742 Die Jüdische Gemeinde hält anläßlich des Abschlusses des Friedensvertrages (von Breslau) zwischen Friedrich II. und der Königin von Ungarn und Böhmen in ihrer Synagoge ein Dank- und Freudensfest ab.
1790 Mit der Einweihung findet der Wiederaufbau des Turmes der St. Marienkirche seinen Abschluß.
1801 Karl Ludwig Willdenow wird durch Kabinettsorder die Aufsicht über den Botanischen Garten in der Potsdamer Straße (Schöneberg) übertragen.
1854 Der Physiker Georg Simon Ohm stirbt in München. Ohm war Oberlehrer am Berlin-Cöllnschen Gymnasium sowie an der Berliner Allgemeinen Kriegsschule. Bekannt wurde er durch das nach ihm benannte Ohm'sche Gesetz.
1866 Der Pädagoge und Schulbuchautor Adolph Diesterweg stirbt in Berlin.
1881 Der Altertumsforscher Heinrich Schliemann wird Ehrenbürger der Stadt.
1883 Werner von Siemens teilt dem preußischen Kultusminister mit, daß nach seiner Auffassung das geplante "Staatliche Institut" naturwissenschaftliche Experimentaluntersuchungen nur in sehr bescheidenem Umfang werde betreiben können.
1884 Durch ein königliches Dekret wird die Technische Hochschule in den Neubau an der Berliner Straße verlegt.
1888 Der erste Spatenstich für das Schaugebäude der (Aktien-)Gesellschaft Urania im Landesaustellungspark wird getan.
1891 Am Vormittag bewegt sich in 500 Meter Höhe ein Ballon über der Straße Unter den Linden. Durch einen leichten Südwind wurden ein Luftschiffer-Offizier und ein Unteroffizier vom Übungsgelände Tempelhofer Feld abgedrängt.
1891 Eines der ältesten Häuser in der Leipziger Straße wird abgebrochen. Es war das Haus Nr. 131, in dem sich Jahrzehnte zuvor eines der bekanntesten Antiquariate Berlins, das von Pribil, befand.
1894 Denes von Mihaly wird in Ungarn geboren. Der Ingenieur gründete in Berlin die Telehor-Gesellschaft und machte sich um die Entwicklung der Fernsehtechnik verdient.
1899 Die Mitglieder des Zweigvereins Berlin der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft unternehmen einen Ausflug mit Damen zum Liepnitzsee und nach Lanke.
1912 Arthur Hobrecht, von 1872 bis 1878 Berliner Oberbürgermeister sowie Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1927 Der Großindustrielle Sigmund Bergmann stirbt in Berlin. Ein Freund des amerikanischen Erfinders Edison, war er zugleich Erfinder auf dem Gebiet der Elektrotechnik und erfolgreicher Unternehmer. Er wurde auf dem Waldfriedhof in München beigesetzt.
1930 Julius Hart, Dichter und Kritiker des Naturalismus, stirbt in Berlin.
1933 Auf der Grundlage der "Verordnung zur Sicherung der Staatsführung" werden den sozialdemokratischen Stadtverordneten die Mandate entzogen.
1933 Die 200. wissenschaftliche Sitzung der "Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik" findet statt.
1933 Die Geheime Staatspolizei verhaftet 30 Mitglieder der "Beratungsstelle für Ärzte". Sie warf ihnen "marxistische Geheimbündelei" und "Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde zu Berlin vor".
1934 Kurt von Schleicher ist nicht in der offenen Auseinandersetzung mit Nationalsozialisten, sondern am Schreibtisch sitzend, von hinten ermordet worden. Das berichteten Freunde der Familie der Basler Nationalzeitung.
1934 Auf Berliner Märkten kommt es zu Tumulten, weil es keine Kartoffeln zu kaufen gibt. Nachdem das Reichsernährungsministerium angeordnet hatte, Kartoffeln nur noch zu festem Preis in plombierten Säcken zu verkaufen, reagierten die Bauern mit Lieferstreik.
1936 Die deutschen Olympia-Handballer zeigen sich in Wuppertal in guter Form. Die A-Mannschaft siegte gegen eine Westfalen-Auswahl mit 20:0 (8:0).
1936 Das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin eröffnet anläßlich der Olympischen Spiele die Sonderausstellung "Aus den Schätzen des Kupferstichkabinetts". Sie zeigte viele Unikate, darunter Stiche von Dürer, Rubens, Michelangelo und Raffael.
1945 Die Zeitung "Das Volk", herausgegeben vom Zentralausschuß der SPD, erscheint zum ersten Mal. Chefredakteur war Otto Meier.
1945 Auf ihrer zweiten Konferenz beschließen die Vertreter der drei Besatzungsmächte Sowjetunion, USA und Großbritannien, die Interalliierte Militärkommandantur für Berlin (Inter-Allied Military Commandantura, IAMC) zu errichten.
1946 Die erste Ausgabe der Wochenzeitung "Sonntag", herausgegeben vom Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschands, erscheint in Berlin.
1946 Die Reichsbahndirektion Berlin stellt für die Olympischen Spiele 2 000 Sonderzüge als Vor- und Nachzüge, Auslands-, Verwaltungs- und Gesellschaftssonderzüge bereit. Der Bahnhof Reichssportfeld konnte stündlich 48 000 Besucher abfertigen.
1947 Der Magistrat beschließt die Entfernung der im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Standbilder in der Siegesallee.
1948 Über die während der Blockade eingerichtete Luftbrücke werden erstmals Kohlen nach West-Berlin eingeflogen.
1956 Der Lyriker, Essayist und Arzt Gottfried Benn stirbt in Berlin-Charlottenburg.
1957 Mit dem Wetterradargerät der Freien Universität wird gegen 16 Uhr in 200 km Entfernung über Thüringen ein Gewitter geortet, das rasch nach Nordosten zog und Berlin gegen 20 Uhr als Unwetter erreichte.
1957 Am Institut für Meteorologie und Geophysik der Freien Universität Berlin wird das erste Wetterradargerät Deutschlands für den täglichen Dienst in Betrieb genommen.
1957 Berlin erlebt in den Abendstunden eines der schwersten Unwetter seiner Geschichte. Durch Sturm und Blitzeinschläge wurden mehrere Menschen verletzt. In Berlin-Dahlem wurden Windböen von 33,7 m/s registriert.
1976 Die Terroristinnen Inge Viett (32), Gabriele Rollnik (26), Juliane Plambeck (24) und Monika Beberich (33) flüchten aus der Haftanstalt Lehrter Straße (Tiergarten).
1982 Auf der Plenartagung der Akademie der Künste der DDR wird Manfred Wekwerth, Intendant des Berliner Ensembles, zum neuen Akademiepräsidenten gewählt. Er trat die Nachfolge des im März verstorbenen Konrad Wolf an.
1984 Auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude veranstaltet André Heller unter dem Titel "Sommernachtstraum" vor 400 000 Zuschauern ein "Feuertheater" und ein Höhenfeuerwerk.