Berlin und Cölln

An einem 8. Juli

1411 König Sigismund überträgt dem Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern die Verwaltung der Mark Brandenburg.
1596 Der Alchemist, Naturforscher und Medicus Leonhard Thurneysser (genannt Zum Thurn), der während der Jahre 1571 bis 1584 in Berlin eine aufsehenerregende Rolle gespielt hat, stirbt in Köln.
1657 Kurfürst Friedrich Wilhelm gewährt den Tuchmachern in den Residenzstädten Berlin und Cölln das Privileg des Gewandschnitts und des Handels mit fremden Tuchen.
1737 König Friedrich Wilhelm I. ordnet an, daß "auf den Ämtern keine Winkel- und Afterbrauereien sein sollten".
1741 Am Morgen fahren 21 österreichische Husaren, darunter ein Leutnant, zum Armeelager bei Genthien ab.
1742 In den Kirchen der Stadt und der Vorstädte finden unter "Pauken und Trompeten" Dankgottesdienste anläßlich des Friedensvertrages (von Breslau) zwischen Friedrich II. und der Königin von Ungarn und Böhmen statt.
1742 Königin und Königinmutter nehmen anläßlich des zwischen Friedrich II. und der Königin von Ungarn und Böhmen abgeschlossenen Friedensvertrages am Dankgottesdienst in der Schloß- und Domkirche teil. Die Predigt hielt Konsistorialrat und Hofprediger Sack.
1742 Generalmajor von Panewitz, Chef des Regiments "Gens d'Armes", trifft ein.
1803 Die Parochialkirche (Mitte) wird von König Friedrich Wilhelm III. eingeweiht.
1819 Karl Julius Ploetz wird in Berlin als Sohn eines Wachmeisters bei den Garde-Ulanen geboren. Der Philologe Ploetz war Französischlehrer und erfolgreicher Schulbuchautor.
1827 In der Luisenstadt nimmt eine Sonntagsschule für Mädchen den Unterricht auf. Ein knappes Jahr zuvor war bereits eine Sonntagsschule für Knaben in der Luisenstadt eröffnet worden.
1831 Die Grabenstraße (Kreuzberg) wird erstmalig benannt. Nach mehreren Umbenennungen erhielt sie am 31. Juli 1947 den Namen Reichpietschufer.
1831 Der Berliner Arzt Christoph Wilhelm Hufeland schließt seine Autobiographie ab. Sie wurde erstmals 1863 veröffentlicht.
1844 Franz Ritter von Felbinger wird in Hainburg (Österreich) geboren. Der Kunstmaler und Ingenieur wurde u.a. durch den Bau der Rohrpostleitungen in Wien, Paris und Berlin (1876) bekannt.
1844 Die Preußische Regierung bewilligt in einer Kabinettsorder den Bau einer zweiten Katholischen Kirche.
1873 Die "Große Berliner Pferde-Eisenbahn-Aktiengesellschaft" eröffnet den Fahrbetrieb auf dem Streckenabschnitt zwischen dem Rosenthaler Tor und der Badstraße mit einer Streckenlänge von 3,6 km.
1891 Auf dem Kirchhof der Parochialgemeinde in der Friedenstraße (Friedrichshain) wird der am 4. Juli 1891 im Alter von 81 Jahren verstorbene Nestor der Orgelkünstler, August Haupt, bestattet.
1891 In den Morgenstunden durchsucht die Polizei bei einem Restaurator in der Brunnenstraße 38 (Mitte) die Räume und beschlagnahmt ein Paket mit sozialdemokratischen Schriften. An der Hausdurchsuchung nahmen sechs Kriminalbeamte und viele "Schutzleute" teil.
1891 Die Berliner Bäckergesellen treten auf einer Versammlung im Varieté-Theater am Alexanderplatz für eine Verminderung der Arbeitszeit auf zwölf Stunden und Wiedereinführung der Sonntagsruhe ein.
1893 Die "Grunderwerbs- und Baugesellschaft" nimmt die Omnibusstrecke zwischen Petersburger Straße und Hohenschönhausen in Betrieb.
1911 In Weißensee wird ein Säuglingskrankenhaus mit Musterkuhstall zur Milchversorgung der Kinder eingeweiht.
1915 In der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften legt Max Planck eine Abhandlung "Über Quantenwirkungen in der Elektrodynamik" vor.
1916 In der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften macht Max Planck eine Mitteilung "Über die absolute Entropie einatomiger Körper".
1923 Unter den Linden landet ein Motorflugzeug. Der Pilot Antonius Rab aus Breslau wurde durch Motorversagen zur Notlandung gezwungen. Wie er erklärte, habe er sich dafür die breiteste Straße ausgesucht.
1925 Der folgenschwerste Brand des Jahres ereignet sich in der Filmabfallverwertungsgesellschaft Sander & Co in der Britzer Chausseestraße 68-70. 17 Arbeiter wurden zum Teil schwer verletzt, zwei Arbeiter fanden in den Flammen den Tod.
1929 Die Omnibuslinie A 26 "Bahnhof Tegel - Bahnhof Wittenau, Nordbahn" wird mit einer Streckenlänge von 5,00 km in Betrieb genommen.
1929 Das Bezirksamt Berlin-Weißensee verbietet das außerhalb des Freibades am Orankesee üblich gewordene Nacktbaden.
1941 Die Schauspielerin Agnes Straub stirbt 51jährig in Berlin.
1945 Im Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstraße führen KPD und SPD eine gemeinsame Veranstaltung durch. Fritz Erpenbeck für die KPD und Fritz Saar für die SPD sprachen sich für die Zusammenarbeit im Geiste des Antifaschismus aus.
1946 Die Anfang des Jahres gebildete "Kunstschule des Nordens" in Weißensee wird zur "Hochschule für angewandte Kunst" umgestaltet. Sie umfaßte 19 Klassen, darunter für Malerei, Graphik, Bildhauerei, Keramik, Modegestaltung, Werbekunst und Illustration.
1947 Der Wörther Platz und die Weißenburger Straße in Prenzlauer Berg werden nach der Malerin Käthe Kollwitz in "Kollwitzplatz" und "Kollwitzstraße" umbenannt.
1953 Zum 250. Jahrestag der Einweihung der evangelischen Parochialkirche (Mitte) findet in Anwesenheit des Bischofs von Berlin-Brandenburg, D. Dr. Otto Dibelius, ein feierlicher Gedenkgottesdienst statt.
1955 Für den Fakultätsneubau der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen der Technischen Universität Berlin in der Hardenbergstraße 42 (Charlottenburg) wird der Grundstein gelegt.
1958 Der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chrustschow trifft zu einem offiziellen Besuch der DDR auf dem Ostbahnhof (Hauptbahnhof, Friedrichshain) ein.
1959 Eine Ausstellung des von den Nationalsozialisten verfemten Malers Horst Strempel mit Arbeiten aus den Jahren 1926 bis 1929 - Landschaften, Porträts, Stilleben in Öl und Tempera, Tuschzeichnungen - wird im Haus am Lützowplatz (Tiergarten) eröffnet.
1960 Die Kaiser-Wilhelm-Straße in Tempelhof wird in Anwesenheit von Parlamentspräsident Willy Henneberg zu Ehren des 1957 verstorbenen früheren Tempelhofer Bezirksbürgermeisters und Stadtältesten Otto Burgemeister in Burgemeisterstraße umbenannt.
1967 Die Ausstellung "Käthe Kollwitz und ihre Zeitgenossen" wird anläßlich des 100. Geburtstages der Künstlerin eröffnet.
1977 Ein 15 Stunden anhaltender "Landregen" (von nachts 01 Uhr bis nachmittags 16 Uhr) bringt Berlin nur etwa sechs Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
1983 Die Generalrekonstruktion der Terrassen von Sanssouci wird offiziell abgeschlossen. Der Originalzustand aus dem Jahre 1744 war durch polnische Spezialisten wiederhergestellt worden.