Berlin und Cölln

An einem 21. Juli

1465 Bischof Dietrich (Dieterich) von Brandenburg sendet dem Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn ein Faß Zerbster Bier zur Abendgesellschaft und meldet die feierliche Einführung des Propstes zu Berlin.
1695 Die Sebastians-Kirche auf dem Köpenicker Feld an der Alten Jakobstraße (ab 1837 Luisenstädtische Kirche) wird eingeweiht.
1741 Am Vormittag reist der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau (Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer) ab.
1742 20 Mann des in Böhmen gestandenen Jäger-Korps treffen ein.
1747 Friedrich II. verbietet in einem Edikt den Brauch des Maiensetzens (Schmücken von Gebäuden mit Maiengrün).
1756 In Sanssouci eröffnet Friedrich II. seinem ersten Kabinettsminister von Podewils, daß er sichere Nachrichten für einen Angriff durch die beiden Kaiserhöfe im nächsten Frühjahr habe und daß er diesem jetzt sofort durch eigene Initiative zuvorkommen müsse.
1819 Peter Christian Wilhelm Beuth, Organisator der preußischen Gewerbeförderung, wird vom König zum Direktor der Technischen Deputation, die seit 1796 Bestandteil des Manufakturen-Kollegiums Preußens war, ernannt.
1832 Durch "Allerhöchste Cabinetsordre" König Wilhelms III. wird dem Postrat Pistor die Erlaubnis zum Bau einer optischen Telegraphenlinie von Berlin nach Koblenz erteilt. Signalstation Nr.1 wurde die Alte Sternwarte, Nr.2 die Dahlemer Dorfkirche.
1837 Wilhelm von Bezold wird in München geboren. Der Physiologe und Meteorologe war seit 1885 Leiter des Meteorologischen Institutes in Berlin.
1868 Der Fuhrherr Veit führt die "Droschke erster Jüte" ein, die eine Verbesserung der Bequemlichkeit für die Fahrgäste brachte.
1886 Zwei Ballons der Militär-Luftschifferabteilung entfernen sich in südlicher Richtung vom Tempelhofer Feld.
1891 Die bei einer Explosion in der Fabrik Schäffer und Walcker verletzten Arbeiter Bolle und Rolle nehmen ihre Arbeit wieder auf.
1891 Der Speicher drei auf dem Packhof am Alten Museum (Mitte) wird wiederum für ein Jahr an den Rentier Löwe für 19 500 Mark verpachtet.
1906 Das sogenannte "Kaiser-Panorama" in Berlin bringt neben einer Reise durch die Schweiz die erste Wanderung am Garda-See zur Aufführung. Diese "Optischen Reisen" erfreuten sich beim Publikum eines außerordentlichen Zuspruchs.
1919 In Berlin ziehen Teile des aus drei Divisionen bestehenden Garde-Kavallerie-Schützenkorps ein, um die sozialdemokratische Reichsregierung Gustav Bauer zu stürzen. Der geplante Staatsstreich war von Hauptmann Waldemar Pabst inszeniert worden.
1920 Das letzte in Staaken bei Spandau gebaute Luftschiff, LZ 109, wird nach 22 Fahrten über insgesamt 18 220 Kilometer mit 222 Betriebsstunden nach England überführt.
1924 In den Reuterwerken GmbH zur Dachpappen- und Teerproduktion in Oberschöneweide, Wilhelminenhofstraße 93, kommt es zu einer schweren Explosion. Der Betrieb brannte teilweise ab.
1928 Die Omnibuslinie A 36 B "Bahnhof Grünau - Schulzendorfer Straße (Treptow)" wird mit einer Streckenlänge von 2,10 km in Betrieb genommen.
1928 Die Omnibuslinie A 36 A "Bahnhof Grünau - Kirche" wird mit 2,00 km Streckenlänge in Betrieb genommen.
1929 Der Rohbau des Verwaltungsgebäudes der Knappschafts-Berufsgenossenschaft wird in der Kuno-Fischer-Straße (Charlottenburg) fertiggestellt.
1932 In der Nacht besetzt die Polizei das Druckereigebäude der "Roten Fahne". Die Zeitung wurde für fünf Tage verboten.
1933 Otto Hahn wird kommissarischer Leiter des Kaiser-Wilhelm-Institutes für physikalische Chemie. Wenige Tage später wurde als neuer Leiter Gerhard Jahn eingesetzt.
1936 Die Wehrmacht errichtet zur Unterbringung von 1 500 Jugendlichen während der Spiele der XI. Olympiade in Berlin ein Zeltlager.
1936 Mit der Austragung der Deutschen Kegelmeisterschaften beginnen in der Deutschlandhalle am Funkturm auf 40 Bahnen gleichzeitig die Weltmeisterschaften im Kegeln.
1936 Die Zeitung "Der Angriff" berichtet, daß 1 089 Leichtathleten und Athletinnen aus 45 Ländern für die Spiele der XI. Olympiade namentlich gemeldet wurden. Amerika führte die Liste mit 81 vor Deutschland mit 78 Teilnehmern und Teilnehmerinnen an.
1945 Prof. Johannes Stroux wird zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Wissenschaften gewählt.
1945 Marschall Georgi K. Shukow weist die Präsidenten der Provinzialverwaltungen der sowjetischen Besatzungszone und den Oberbürgermeister von Berlin an, die Betriebe für die Herstellung bestimmter lebenswichtiger Erzeugnisse wieder in Gang zu bringen.
1945 Im Stadion Neukölln wird die erste Nachkriegsmeisterschaft der Berliner Zeitungsfahrer ausgetragen.
1945 Premierminister Winston S. Churchill nimmt auf der Charlottenburger Chaussee (Straße des 17. Juni) im Tiergarten eine Siegesparade britischer Truppen ab. Anwesend waren britische Politiker, amerikanische, französische und sowjetische Offiziere.
1945 Karl Maron, erster stellvertretender Oberbürgermeister von Berlin, erklärt auf einer Bezirksbürgermeisterkonferenz, daß alle Fahrzeuge, insbesondere Automobile, Beutegut der Roten Armee seien und es keinen Privatbesitz an Autos mehr gebe.
1947 Der Magistrat übernimmt die Mehrkosten in Höhe von 805 000 RM, die durch die Bestattung von hilfsbedürftigen verstorbenen Personen in Holzsärgen entstehen.
1948 Die westlichen Militärregierungen untersagen als Antwort auf einen sowjetischen Befehl vom 19. Juli 1948 den Restaurants der westlichen Sektoren, Speisen an Bewohner des sowjetischen Sektors abzugeben.
1950 Die Vorschriften über die Bewaffnung des Forstpersonals werden von der Alliierten Kommandantur genehmigt. Die Berliner Förster durften von nun an Schußwaffen tragen.
1952 Der Senat beschließt, dem 75. Deutschen Katholikentag in Berlin das Ausstellungsgelände am Funkturm, das Olympiastadion sowie Räume für das Pressequartier kostenlos zur Benutzung zu überlassen.
1958 In Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Bundesregierung, Senat und Universität erfolgt die feierliche Grundsteinlegung für Erweiterungsbauten auf dem Nordgelände der Technischen Universität. Die Festansprache hielt Rektor Prof. Werner Kniehahn.
1959 Zur Kontrolle der Geschwindigkeitsbegrenzung setzt die Berliner Verkehrspolizei erstmals ein neues mit einem Photoapparat gekoppeltes mobiles Radargerät ein.
1966 Durch einen Wolkenbruch in den späten Nachmittagsstunden kommt es in der Stadt zu Überschwemmungen von ungewöhnlichen Ausmaßen. Im Ortsteil Dahlem fielen innerhalb von 45 Minuten 33 Liter Regen pro Quadratmeter.
1966 Bei einem Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen dringt Wasser in die Satellitenstation des Meteorologischen Institutes der Freien Universität ein und beschädigt einige Empfangsgeräte für Satellitenbilder schwer.
1979 Der Schriftsteller Ludwig Renn, eigentlich Arnold Friedrich Vieth von Golßenau, geboren am 22. April 1889, stirbt in Berlin.
1984 An der Ecke Fechner-/Sigmaringer Straße wird ein 2,6 Meter hoher Bronzebrunnen in Form eines Pilzes im Beisein des Wilmersdorfer Bürgermeisters Horst Dohm in Betrieb genommen. Geschaffen wurde der Brunnen von Emanuel Scharfenberg.
1984 Die heitere Kammeroper "Die Rivalinnen" von Hans Chemin-Petit hat an der Hochschule der Künste in der Fasanenstraße 1 (Charlottenburg) Uraufführung. Die Regie führte Prof. Günter Roth.
1990 Das Rockspektakel "The Wall" in der Inszenierung von Roger Waters (Pink Floyd) wird auf dem Potsdamer Platz vor 320 000 Zuschauern aufgeführt.