Berlin und Cölln

An einem 24. Juli

1679 Philipp Gerlach wird in Spandau bei Berlin geboren. Der Architekt wirkte maßgeblich an der Berliner Stadterweiterung mit.
1692 Der Bauunternehmer und Wassertechniker Michael Matthias Smids (auch Smidts, Schmidt oder Schmied) stirbt. Er besaß das Gut Lichtenberg und war u.a. am Bau des Turmes der Marienkirche, des Alten Marstalls und des Alabastersaales im Schloß beteiligt.
1741 Ein außerordentlicher Pferdemarkt findet statt. Dies geschah nach dem Befehl Friedrich II., "eine namhafte Anzahl tüchtiger Zugpferde für Dero Rechnung anzuschaffen".
1742 Prinzessin Luise Ulrike feiert bei Hofe ihren 23. Geburtstag. Zu diesem Anlaß fand bei der Königinmutter auf ihrem Lustschloß Monbijou eine "Gala" statt. Abends wurde in Anwesenheit der Königin große Tafel gehalten. Es folgte ein Ball bis 2.00 Uhr.
1742 Der Königliche Großbritannische Bevollmächtigte Minister, Lord Hindford, trifft aus Schlesien ein.
1761 Hans Jürgen Detlaff von Massow, preußischer Generalleutnant und Generalkriegskommissar, stirbt in Berlin. König Friedrich II., der ihn wegen seiner Tüchtigkeit in Ökonomiesachen und im Montierungswesen schätzte, schenkte ihm im Jahre 1750 12 000 Taler.
1809 Wilhelm von Humboldt richtet an den König den Antrag auf Errichtung einer Universität in Berlin, mit der sich "der deutschen Wissenschaft eine vielleicht kaum jetzt noch gehoffte Freistatt eröffnen" werde.
1813 Die Köllnische Schule wird eingeweiht und mit dem Berlinschen Gymnasium vereinigt.
1841 Die erste deutsche Lokomotive, die in der Borsigschen Maschinenbauanstalt hergestellt und auf den Namen "Borsig 1" getauft worden war, gewinnt eine Wettfahrt mit einer englischen Stephenson-Lokomotive auf der Strecke Berlin - Jüterbog.
1848 Durch Kabinettsorder verfügt der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die unverzügliche Errichtung einer elektromagnetischen Telegrafenlinie zwischen Berlin und Frankfurt am Main. Den Auftrag erhielt die Firma Siemens & Halske.
1858 In der Aula der Universität hält Rudolf Virchow für seinen verehrten Lehrer und Förderer, den Mediziner und Biologen Johannes Müller, der am 28. April plötzlich verstorben war, eine würdigende Gedächtnisrede.
1906 Professor Hermann Thoms, der bereits die interimistische Leitung des 1902 eröffneten Pharmazeutischen Instituts der Berliner Universität innehatte, wird endgültig zum Direktor des Instituts ernannt.
1908 Walter Leistikow, Maler und Mitbegründer der Berliner Sezession, stirbt. Er wurde in Steglitz beigesetzt.
1911 Wilmersdorf erhält die Genehmigung zum Betrieb der Schnellbahnstrecke Nürnberger Platz - Dahlem (Breitenbachplatz).
1914 Der Wissenschaftler Adolf Martens stirbt in Berlin. Martens arbeitete an der Technischen Hochschule im Material-Prüfwesen, als Direktor der Königlich-Mechanischen Versuchsanstalt und als Leiter des Material-Prüfungsamtes in Dahlem.
1919 Die Stadtverordnetenversammlung von Lichtenberg spricht sich für die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin, zu der auch Lichtenberg gehören soll, aus.
1929 Behördenvertreter besichtigen das nach dem Brand vom Dezember 1928 wiederhergestellte Seebad Friedrichshagen und stellen fest, daß "die Toilettenverhältnisse ... ganz unmöglich" sind.
1929 Der Magistrat unterstützt mit 32 000 Reichsmark das Berliner Abendgymnasium. Die Einrichtung wurde nach US-amerikanischem Vorbild durch Professor Silbermann 1927 gegründet, um Berufstätigen den Abschluß einer höheren Schule zu ermöglichen.
1929 In Johannisthal (Treptow) wird mit Unterstützung des Magistrats eine Doppelvolksschule gebaut. Die Einwohnerzahl war in den letzten drei Jahren von etwa 7 000 auf über 10 000 gestiegen.
1930 Im Saalbau Friedrichshain wird der 2. Weltkongreß der Arbeiter- und Bauernkinder eröffnet.
1931 Das zu einer Nordlandfahrt gestartete Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin" macht in Berlin eine Zwischenlandung. Der Journalist Arthur Koester nahm als Berichterstatter für den Berliner Ullstein-Verlag an der Fahrt teil.
1934 Die Frau Erich Mühsams erklärt nach ihrer Flucht aus Berlin in Prag, ihr Mann sei nicht durch Suizid sondern durch Mord zu Tode gekommen. Das Gesicht des Toten war weiß, nicht rot infolge eines Blutandranges wie beim Erhängten.
1936 In einer Berliner Maschinenfabrik wird ein Betriebsführer wegen "unsozialen Verhaltens" gegenüber seinen 150 Beschäftigten von einem Ehrengericht zu einer Ordnungsstrafe von 600 Mark verurteilt. Er hatte die Arbeiter mehrmals beschimpft.
1936 Aus den USA treffen gegen 15 Uhr mehr als 500 Olympiakämpfer in Berlin ein.
1936 Die amerikanische Olympiamannschaft trifft mit der "Manhattan" in Hamburg ein.
1936 Anläßlich der Kundgebung des Deutschen Schrifttums während der Olympischen Spiele in der Kroll-Oper spricht Christl Cranz, Olympiasiegerin in der Alpinen Kombination von Garmisch-Partenkirchen.
1945 In Berlin wird der Briefkastenentleerungs- und Briefverteildienst wieder aufgenommen.
1945 Die vier antifaschistisch-demokratischen Parteien Berlins rufen die Berliner Bevölkerung auf, beim Einbringen der Ernte zu helfen.
1948 Das Sekretariat der Freien Universität nimmt im Haus Boltzmannstraße 4 (Dahlem), das der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gehört, die Arbeit auf.
1950 Die Berliner Absatz-Organisation (BAO) zur Förderung des Verkaufs von Berliner Erzeugnissen wird gegründet.
1952 Für das große Hörsaal- und Bibliotheksgebäude der Freien Universität in der Garystraße (Dahlem) erfolgt die Grundsteinlegung. Der Neubau erfolgte mit einer Spende der Fordstiftung in Höhe von 1,3 Millionen Dollar.
1955 Der Bischof von Karlstad, Dr. Arvid Runestam, nimmt die Einweihung des neuerbauten Gemeindehauses der schwedischen Gemeinde in der Bundesallee vor.
1957 Im Beisein von Vertretern der Landsmannschaften der Ost- und Westpreußen sowie der Pommern wird vor dem Rathaus Reinickendorf der "Ostseebrunnen" eingeweiht.
1958 Im Westberliner Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung wird ein Atomreaktor in Betrieb genommen.
1961 Ein von der Zehlendorfer Kirchengemeinde gestifteter Gedenkstein zu Ehren des mit seiner Familie in den Freitod gegangenen Schriftstellers Jochen Klepper wird enthüllt.
1963 Der frühere USA-Vizepräsident Richard Nixon stattet Ost-Berlin, als der Hauptstadt der DDR, einen dreistündigen Privatbesuch ab. Er wurde dabei von seiner Gattin und zwei Töchtern begleitet.
1984 Ein 23jähriger DDR-Bürger kann am späten Abend in der Bernauer Straße nach West-Berlin flüchten. Er wurde durch Schüsse von DDR-Grenzposten leicht verletzt.
1987 Im Internationalen Congress Centrum beginnt der 14. Internationale Botaniker-Kongreß.