Berlin und Cölln

An einem 25. Juli

1336 Markgraf Ludwig der Ältere weist denen von Wedel, aus deren Pfandbesitze er die Mühlen zu Berlin gelöst hat, Hebungen aus dem Schosse (Steuer) zu Prenzlau, Angermünde und Oderberg an.
1345 Dem Berliner Bürger Thilo von Brügge wird durch Erlaß des Markgrafen Ludwig des Älteren die höhere Gerichtsbarkeit in Berlin und Cölln übertragen.
1397 Die Ratsleute der Stadt Berlin verschreiben dem Stettiner Bürger Hans Schönfeld gegen Zahlung eines Betrages von 100 Schock böhmischer Groschen eine jährliche Rente von acht Schock gleicher Währung.
1472 Auf einer Versammlung der märkischen Stände in Berlin wird ein Kompromiß für die Schuldentilgung ausgehandelt: Man übernahm die Schulden des Kurfürsten und erhielt dafür Steuerfreiheit.
1549 Kurfürst Joachim II. Hektor ordnet in einer Urkunde an, daß das Predigerhaus auf dem Berliner St.-Nikolai-Friedhof "vorne an mit einer sommerlobe schwartz vnd weisz mit einem tisch, Bencke" ausgestattet werden sollte.
1549 Kurfürst Joachim II. Hektor überläßt dem Rat und den Vorstehern der Nikolaikirche zu Berlin zur Errichtung von zwei Kaplan-Häusern ein Grundstück, das früher zur Propstei gehört hatte.
1561 Bürgermeister und der Rat der Stadt Berlin bekunden, daß ihnen von Bleich Schragen, Vorsteher des Heilig-Geist-Hospitals, und Anstadt Klingener, Vorsteher des St.-Georgs-Hospitals, 100 Gulden zu 17 alten Pfennigen oder neuen Dreierlingen geliehen wurden.
1574 Das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster wird als allgemeine Landesschule, zunächst mit fünf Klassen, in Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters eröffnet.
1579 Das "Mottenfest" - ein alter Brauch der Zünfte - wird gefeiert.
1605 Am Tag Jacobi wurde in Spandau die Allmende der Stadt, der gemeinschaftlich genutzte Besitz an Wiesenland, im Losverfahren an die Bürger verteilt.
1710 Gottfried Kirch, der im Juli 1700 als erster Astronom an die Sternwarte der Berliner Societät der Wissenschaften berufen worden war, stirbt in Berlin.
1715 Jacob Immanuel Pyra wird in Cottbus geboren. Der Dichter und Kritiker, der im frommen Glauben erzogen war, studierte Theologie und wurde 1742 als Lehrer und Subrektor an das Cöllnische Gymnasium zu Berlin berufen.
1725 Christian Bernhard Rode wird in Berlin geboren. Den Stoff zu seinen Schöpfungen entnahm der Geschichtsmaler der alten und neuen Geschichte sowie der Bibel. Er schuf u.a. Werke für die Marien-, der Nikolai-, der Georgen- und die Luisenkirche.
1741 Der Mathematiker Leonhard Euler trifft, nachdem er Abschied von der Petersburger Akademie genommen hatte, in Berlin ein und kauft sich ein Haus in der Behrenstraße.
1742 Der Königliche Polnische Kurfürstlich-Sächsische Wirklich Geheime Rat, Konferenzminister und Bevollmächtigter am Königlich Preußischen Hof, von Bülow, trifft aus Dresden ein.
1776 Aus Anlaß der in Berlin stattfindenden Verlobung des Großfürsten Paul von Rußland mit der Prinzessin Sophie Luise von Württemberg veranstaltet Prinz Ferdinand, der jüngste Bruder von Friedrich II., im Tiergarten ein Fest.
1828 August Friedrich Wilhelm Orth wird in Windhausen bei Braunschweig geboren. Der Architekt (Kirchen, u.a. Zions-, Emmauskirche) zeichnete sich durch zahlreiche stadtbauliche Entwürfe, darunter ein Plan für die Berliner Stadtbahn, aus.
1872 Rektor und Senat der Berliner Universität stellen einen Antrag an das Kultusministerium, in dem die selbständige Leitung der Universitätsbibliothek gefordert wird.
1872 Die Exmittierung eines armen Handwerkers aus seiner Wohnung in der Blumenstraße 52c ist Anlaß zu Tumulten, die sich gegen Wohnungselend, Wuchermieten und Zwangsräumungen richten. Berittene Polizei trieb die 4 000 bis 5 000 erregten Berliner auseinander.
1873 Berlin wird nach den Himmelsrichtungen in 9 Postbezirke gegliedert.
1903 Max von Laue besteht die mündliche Promotionsprüfung mit dem Prädikat "magna cum laude" an der Berliner Universität und erhält die Würde eines Dr. phil. Seine Dissertationsarbeit schrieb er über Interferenzerscheinungen an planparallelen Platten.
1922 Die Stadt Berlin erteilt der Firma Heinrichs & Klander das Recht, 50 Uhrenreklamesäulen aufzustellen. Diese ersetzten in der Folgezeit die veralteten Uraniauhren.
1928 Die Stadt Berlin kauft das 450 ha umfassende Rittergut Neu-Cladow (Gatow).
1931 Das Luftschiff LZ 127 ("Graf Zeppelin") startet vom Flugplatz Staaken (Spandau), wo es zwischengelandet war, zu einer Arktisfahrt, die der Erforschung des Polargebietes dienen sollte.
1932 Wilhelm Wedding, Professor der Elektronik und Beleuchtungstechnik an der Technischen Hochschule (TH), Fachschriftsteller und lange Jahre Schriftleiter der "Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes", stirbt in Berlin.
1934 Der "Kämpfer" veröffentlicht einen Brief des nach den Ereignissen vom 30. Juni über die Schweiz geflüchteten SA-Mannes Ernst Kruse an Hindenburg. Darin beschrieb dieser minutiös, wie SA-Männer den Reichstag anzündeten. Kruse war der einzige Überlebende.
1936 Im Berliner Zoo wird das neue Löwenfreigehege eröffnet. Zoo-Direktor Dr. Luth Heck kündigte Löwenrudel bis zu fünfzehn Stück an.
1945 Auf Anordnung der Interalliierten Militärkommandantur beginnt eine Registrierung aller Einwohner Berlins. Mit der am 25. August endenden Aktion sollte die tatsächliche Bevölkerungszahl der Stadt festgestellt werden.
1947 Das Haus der Kultur der Sowjetunion wird mit der ersten sowjetischen Kunstausstellung eröffnet.
1948 Während der Luftbrücke für West-Berlin stürzt ein Flugzeug vom Typ C-47 Dakota beim Blindanflug auf den Flughafen Tempelhof in ein Wohnhaus in der Handjerystraße in Berlin-Friedenau.
1951 Die Stralauer Brücke zwischen den Bezirken Treptow und Friedrichshain wird durch den Oberbürgermeister von Ost-Berlin, Friedrich Ebert, dem Verkehr übergeben.
1987 Im Rahmen der 750-Jahr-Feier gibt es in beiden Teilen der Stadt zur Erinnerung an die große Bedeutung der Schiffahrt für die Entwicklung Berlins mit seinem fast 200 Kilometer langen Wasserstraßennetz Großveranstaltungen auf dem Wasser.