Berlin und Cölln

An einem 29. Juli

1240 Die Spandauer Hauptkirche St. Nicolai wird erstmalig urkundlich erwähnt und zwar als ecclesia forensis (Marktkirche).
1240 Die Markgrafen Johann I. und Otto III. bestätigen der Stadt Spandow (Spandau) die Zollfreiheit und das Brandenburgische Recht, verleihen der Stadt auch das Dorf Bens (Behns) und gewähren ihr 8jährige Abgabenfreiheit.
1687 Der französische Messerschmied und Instrumentenmacher David Guynand stellt ein Gesuch um Niederlassung in Berlin. Dem Antragsteller wurden ein Vorschuß für die Einrichtung einer Manufaktur und freie Wohnung für vier Jahre zugesichert.
1716 Um dem illegalen Brennholzhandel Einhalt zu gebieten, wird ein Patent erlassen, "wie einigen Unordnungen bey dem Brenn-Holtz-Handel in Berlin und Cölln abzuhelfen" sei.
1741 Das Dohnaische Regiment erhält per Stafette den Königlichen Befehl, am 2. August 1741 zum Marsch nach Schlesien aufzubrechen.
1741 Am Nachmittag trifft das Regiment des Prinzen Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel in Berlin ein.
1742 Friedrich II. kehrt von Potsdam nach Charlottenburg zurück. Dort sah er sich die aus England gebrachten Pferde an. Abends wurde in seinem Appartement ein Konzert gegeben.
1760 Heinrich Graf von Podewils, Minister im Auswärtigen Amt und Vertrauter Friedrich II., stirbt in Magdeburg, wohin der preußische Hof und die Behörden wegen des ungewissen Kriegsverlaufes geflüchtet waren.
1814 Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstatt trifft für einige Tage in Berlin ein. Von 1816 an verbrachte er regelmäßig den Winter in seinem Haus am Pariser Platz (Mitte), das er als Geschenk erhalten hatte.
1817 Im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt bricht während der Proben zu Schillers "Die Räuber" ein Feuer aus und vernichtet das Gebäude.
1840 Per Kabinettsorder werden die Statuten des "Vereins zur Fürsorge entlassener Strafgefangener" genehmigt. Der Verein ging auf eine Stiftung des Predigers Bultmann zurück und stand unter dem Protektorat von König Friedrich Wilhelm IV.
1843 Der Münzmeister Bernhard Gottfried Loos stirbt in Berlin. Loos hatte 1809 das sogenannte caldarische Erz erfunden, eine Legierung, die vor allem das Silber bei der Besteckherstellung ablöste.
1865 Die Flottwellstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1871 Die Eckertsche Maschinenfabrik in der Kleinen Frankfurter Straße wird für 1,8 Millionen Mark von einer neugegründeten Aktiengesellschaft übernommen.
1873 Die Oppelner Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1888 Leo von zur Mühlen wird in Dorpat geboren. Der Geologe war seit 1916 an der Geologischen Landesanstalt in Berlin tätig.
1890 Der Verein "Freie Volksbühne" führt im Böhmischen Brauhaus in der Landsberger Allee seine Gründungsversammlung durch.
1891 Ein Riesenwels wird im Müggelsee unweit der Wasserwerke Köpenick von Arbeitern des Großfischers Schulz gefangen.
1909 Es wird eine "Polizeiverordnung betreffend das Freibad am Wannsee" erlassen. Hierdurch wurden die Kleiderordnung für Männer und Frauen geregelt sowie diverse Verhaltensregeln vorgeschrieben.
1912 Der Chemiker Emil Fischer begründet in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft die Notwendigkeit der Einrichtung eines Institutes für Kohleforschung und nennt deren Forschungsziele.
1919 Albert Einstein hält in der Preußischen Akademie der Wissenschaften die Gedächtnisrede auf den Astronomen Karl Schwarzschild.
1921 Durch einen Staatsvertrag dieses Datums zwischen dem Reich und den Ländern gehen 1 100 km Berliner und märkische Wasserstraßen auf das Reich über. Ein Rest von 270 km mit minderer Verkehrsbedeutung verblieb bei Preußen.
1922 Der Magistrat verabschiedet ein Gesetz zum Schutz der Baumbestände und zur Freigabe von Uferwegen an Berliner Gewässern.
1927 Der Physiko-Techniker Ferdinand Kurlbaum stirbt in Berlin. Kurlbaum war in Berlin langjährig auf den Gebieten der Temperaturmessung und Strahlenforschung tätig.
1936 Am frühen Morgen treffen auf dem Potsdamer Bahnhof 27 schweizerischen Leichtathleten, Teilnehemer an den Olympischen Spielen, ein. Sie wurden herzlich begrüßt.
1936 Im Deutschen Museum wird die Ausstellung "Sport der Hellenen" eröffnet.
1946 Die vom Magistrat und den Bezirksämtern initiierte Aktion "Ferienfreude für Berliner Kinder" beginnt. Die Kinder konnten kostenlos zu Grünanlagen, Spiel- und Sportplätzen in den Außenbezirken fahren, wurden dort betreut und verpflegt.
1947 US-amerikanische Militärpolizei besetzt die Askania-Werke in Friedenau und Mariendorf, weil hier als kriegswichtig eingestufte optische Geräte hergestellt werden.
1947 Das Statut der Studentenschaft der Technischen Universität Berlin, das ein vom Studentenparlament eingesetzter Ausschuß erarbeitet hatte, wird von diesem Parlament angenommen.
1952 An der Ecke Kurfürstendamm/Fasanenstraße wird das Hotel Kempinski eröffnet.
1957 Im Schöneberger Rathaus unterzeichnen Bundesaußenminister Heinrich von Brentano und die Botschafter Frankreichs, Großbritanniens und der USA eine gemeinsame Deklaration über die Politik zur Wiedervereinigung Deutschlands (Berliner Erklärung).
1961 Am Hüttenweg in Zehlendorf beginnt das erste Deutsch-Amerikanische Volksfest.
1978 Erstmals in diesem Sommer wird in Berlin-Dahlem eine Temperatur von über 30°C gemessen.
1982 Bei großer Hitze wird in Berlin-Gatow durch die heißgelaufene Welle eines Mähdreschers ein fünf Hektar großes Getreidefeld in Brand gesetzt.
1984 Die DDR-Grenzbehörden verwehren am Bahnhof Friedrichstraße den Bundestagsabgeordneten Petra Kelly (Grüne) und Gert Bastian (fraktionslos) ohne Angabe von Gründen einen privaten Tagesbesuch in Ost-Berlin.
1987 Der Französische Dom am Platz der Akademie (Gendarmenmarkt) in Mitte wird nach ca. siebenjähriger Bauzeit wiedereröffnet.