Berlin und Cölln

An einem 4. August

1385 Der Vorsteher der St. Lorenzkapelle zu Wriezen, Nikolaus Hundewerfer, verzichtet auf alle Ansprüche an die Städte Berlin und Cölln.
1515 Der Stadt- und Hofapotheker Johannes Zehender stirbt. Beigesetzt wurde er auf dem Nikolaikirchhof. Sein Grabmal war bis zum zweiten Weltkrieg erhalten.
1667 Carl Hildebrand Freiherr von Canstein wird auf Gut Lindenberg/Mark Brandenburg geboren. Der Jurist stand zunächst in preußischen Diensten. Nach seinem Abschied widmete er sich der pietistischen Lehre. Sein Berliner Wohnsitz lag in der Poststraße 10.
1700 Kurfürst Friedrich III. erteilt dem Provisor Christoph Schmedicke das alleinige Privileg, in den neuen Berliner Vorstädten (St.-Jürgen-, Stralauer und Spandauer Vorstadt) Apotheken zu betreiben.
1710 In Prenzlau, 70 Kilometer von Berlin entfernt, tritt der erste Pestfall auf, womit die aus dem Osten nahende Epidemie "bis vor die Tore Berlins" gelangt.
1741 Mittags werden 14 österreichische Fahnen, welche von den preußischen Truppen erbeutet wurden, von einer Kompanie des Regiments des Prinzen Ferdinand von Braunschweig "unter klingendem Spiele" ins Königliche Arsenal gebracht.
1742 Aus Schlesien kehrt das Infanterie-Regiment des Generalleutnants Franz Ulrich von Kleist zurück.
1747 Der preußische General-Kriegskommissar Georg Konrad, Freiherr von der Goltz, stirbt in Berlin.
1754 König Friedrich II. erläßt eine Kabinettsorder, welche die Anwendung der Folter künftig untersagt.
1800 Alexander von Humboldt wird außerordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.
1806 Der Schriftsteller und Kritiker Johann Gottfried Lucas Hagemeister, Lehrer am Schindler'schen Waisenhaus, stirbt im Alter von 44 Jahren.
1814 Ernst Ludwig Kossak wird in Marienwerder geboren. Kossak gilt als "Vater des Berliner Feuilletons". Er gab u.a. die "Constitunionelle Zeitung", die "Berliner Feuerspritze" und die "Berliner Montagspost" heraus.
1824 Das Königstädtische Theater am Alexanderplatz wird eröffnet.
1854 Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey wird zum Generalpolizeidirektor ernannt.
1890 Auf dem 10. Internationalen Medizinischen Kongreß berichtet Robert Koch in einem Vortrag, "daß ihm die Auffindung eines Mittels gelungen sei, mit dem er bei Versuchstieren ausgesprochen antituberkulöse Wirkungen, ... hatte erzielen können".
1890 Im Zirkus Busch eröffnet Rudolf Virchow den X. Internationalen Medizinischen Kongreß, der 5 000 Ärzte aus aller Welt in Berlin versammelte.
1891 In den Morgenstunden werden die Bäume "Unter den Linden" (Mitte) gewässert. Es war die sechste Bewässerung des Jahres, bei der jeder Baum etwa 900 Liter Wasser erhielt.
1897 Die Siboldstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Lilienthalstraße umbenannt.
1897 Die Jüterboger Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1897 Die Lehniner Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. 1929 ging sie als Teilstück in die Lilienthalstraße ein.
1903 Eine erste internationale Konferenz zum Thema Funkverkehr, die sich mit Fragen der Einführung von Normen und Reglements, dem Schiffsfunkverkehr usw. befaßt, findet in Berlin statt.
1919 Im ehemaligen Kronprinzenpalais wird durch Kunsthistoriker und Direktor der Nationalgalerie Ludwig Justi die neue Abteilung der Nationalgalerie eröffnet.
1924 Der Wasserwirtschaftler Johann Karl Ludwig Herman Keller stirbt in Berlin.
1929 Die U-Bahnstation "Leinestraße" (Neukölln) wird als 71. Bahnhof in Betrieb genommen.
1936 Boris III., König der Bulgaren, hält sich seit diesem Tage inkognito in Berlin auf. Er begleitete die Königin, die sich in einer Berliner Klinik einem chirurgischen Eingriff unterziehen mußte.
1936 Ein nationaler Sport (Segelfliegen) wird auf dem Flugplatz Staaken vorgeführt.
1945 Der Militärsender AFN (American Forces Network), der Sender für die amerikanischen Truppen in Berlin, nimmt seinen Sendebetrieb auf.
1945 In Zehlendorf nimmt ein amerikanisches Lager für die Sammlung und Rückführung ehemaliger ausländischer Zwangsarbeiter (Lager der Verschleppten) den Betrieb auf.
1947 Der Magistrat beauftragt das Hauptschulamt mit der Wiedereinrichtung der Berliner Oberschule für Berufstätige (BOB) als Abendgymnasium ab September 1947. Sitz der Lehrstätte war das ehemalige Französische Gymnasium in der Niederwallstraße (Mitte).
1947 Das Stadtarchiv, das bisher der Abteilung für Rechtswesen angegliedert war, wird durch Beschluß des Senats ab sofort der Abteilung für Personalfragen und Verwaltung unterstellt.
1948 Heinz Tietjen wird vom Magistrat mit Wirkung vom 1. August zum künstlerischen Leiter der Städtischen Oper ernannt.
1948 Das Polizeipräsidium in der Friesenstraße (Kreuzberg) wird durch den Magistrat offiziell übergeben.
1949 Der Magistrat von Ost-Berlin beschließt einen Wettbewersb zwischen dem sowjetischen Sektor von Berlin und sechs Städten der sowjetischen Besatzungszone, die im Investitionsplan für 1949 zu Schwerpunkten des Wohnungsbaus erklärt wurden.
1950 Das Gesetz über die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen am 3. Dezember 1950 sowie die Wahlordnung von Groß-Berlin werden von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen.
1952 In beiden Teilen Berlins beginnt im Anschluß an die Tagung des Lutherischen Weltbundes in Hannover ein bis zum 6. August andauernder "Lutherischer Tag Berlin 1952".
1960 Der Senat informiert das Abgeordnetenhaus in einer Vorlage über den Zehnjahresplan für den Ausbau der Berliner Universitäten, Studentenwohnheime und Mensen. Der Bauplanung lag eine Begrenzung der künftigen Studentenzahlen zu Grunde.
1974 Berlin erlebt den ersten "Heißen Tag" (Tagesmaximum der Lufttemperatur mindestens 30°C) des Jahres, der jedoch in einigen Bezirken mit Sturm, Wolkenbrüchen und Hagelschlag endete.
1982 Nach fast einem Monat Trockenheit fällt im Berliner Stadtgebiet kurzzeitig Niederschlag, der jedoch in den einzelnen Bezirken große Mengenunterschiede aufweist.