Berlin und Cölln

An einem 8. August

1252 Kardinal Hugo erteilt einen Ablaß zum Bau eines Hospitals in Spandau.
1363 Die Markgrafen zu Brandenburg, Ludwig der Römer und Otto der Faule, bestätigen Berlin sämtliche bisherigen Rechte und Privilegien.
1440 Der Freigraf des freien Stuhls (Femegericht) zu Velgest spricht die Städte Berlin und Frankfurt frei von einer gegen sie vorgebrachten Klage.
1704 Die Witwe des Druckers Christoph Runge, der 1655 die "Berliner Zeitung" von Frischmann übernommen hatte, verkauft die Zeitung und die Druckerei mitsamt dem damit verbundenen Privileg, eine Zeitung in Berlin herausgeben zu dürfen, an Johann Lorentz.
1742 König Friedrich II. kehrt von Potsdam nach Charlottenburg zurück.
1759 Der Komponist Karl Heinrich Graun, Schöpfer der Trauermusik für das Begräbnis Friedrich Wilhelms I., stirbt in Berlin. Zusammen mit Hasse war Graun ein Hauptvertreter der deutsch-italienischen Musikschule des 18. Jahrhunderts.
1768 Karl Georg Albrecht Ernst von Hake wird auf dem Gute Flatow bei Kremmen im Kreise Osthavelland geboren. Er war preußischer General der Infanterie und unter Friedrich Wilhelm III. Kriegsminister.
1838 Das Königliche Polizeipräsidium, dem Lohndiener unterstellt sind, begründet den "Fond für invalide Lohnbediente". Die Fondbildung erfolgte aus den Zinsen der Kautionen, die Lohndiener bei ihrer Anstellung aufbringen mußten.
1858 Die Cuvrystraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1872 Der Maler Eduard Magnus stirbt in Berlin. Magnus wurde vor allem durch seine Porträtmalerei in Berlin bekannt.
1886 Zwei Patienten entfliehen am Abend aus der Neuen Charité. Sie fertigten sich aus ihrem Bettzeug heimlich Stricke und ließen sich an diesen vom dritten Stockwerk aus herab.
1888 Aus den Dampfschiffahrtsgesellschaften Stralau und Berlin wird die "Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Stern" gegründet, die über ein Aktienkapital von 750 000 Mark und nach wenigen Jahren über eine Flotte von 33 Personenschiffen verfügte.
1890 Der Verein "Freie Volksbühne" beschließt sein Statut. Zum Vereinsvorsitzenden wurde Bruno Wille gewählt, dem ein mehrköpfiger künstlerischer Ausschuß zur Seite stand.
1895 Wladimir Iljitsch Lenin besucht die Aufführung von Gerhart Hauptmanns Stück "Die Weber" am Deutschen Theater in der Schumannstraße.
1906 Berlin hat eine neue Bedürfnisanstalt. Das Häuschen, das aus gußeisernen Platten bestand, enthiet je ein Klosett erster und zweiter Klasse sowie ein Freiklosett.
1916 Lily Braun, Schriftstellerin und Führerin der deutschen Frauenbewegung, stirbt in Berlin.
1924 Der erste elektrisch betriebene Personennahverkehrszug fährt vom Stettiner Vorortbahnhof an der Invalidenstraße (Mitte) nach Bernau. Dieser Tag galt als Geburtstag der Berliner S-Bahn im Berliner Verkehrssystem.
1931 Bei einem Autounfall stirbt der Techniker Eduard Otto Zwietusch. Zwietusch, in den USA geboren, kam 1888 nach Berlin und gründete eine Telephonfabrik, die später von Siemens aufgekauft wurde.
1944 Die Mitverschwörer des Hitler-Attents vom 20. Juli 1944 Erwin von Witzleben, Erich Hoeppner, Peter Graf York v.Wartenberg, Hellmuth Stieff, Paul v. Hase, Robert Bernadis, Albrecht von Hagen und Friedrich Karl Klausing werden in Plötzensee hingerichtet.
1945 Der Befehlshaber der Britischen Militärregierung in Wilmersdorf, Oberst Norman, fordert von der zivilen Selbstverwaltung, dafür zu sorgen, daß alle für das Gemeinwesen arbeiten. Ehemalige NS-Genossen sollten zu Aufräumungsarbeiten herangezogen werden.
1945 Der Befehlshaber der Britischen Militärregierung in Wilmersdorf, Oberst Norman, bestätigt, daß es zur Zeit nicht möglich ist, "den Flüchtlingen aus dem Gebiete westlich der Elbe Einreiseerlaubnis in Ihre Heimat zu erteilen".
1945 Der Befehlshaber der Britischen Militärregierung in Wilmersdorf, Oberst Norman, verweist auf die Absicht, die zivile Verwaltung beizubehalten. Um nationalsozialistische Einflüsse auszuschalten, forderte er eine Überprüfung der Personalbesetzung.
1945 Der Befehlshaber der Britischen Militärregierung in Wilmersdorf, Oberst Norman, teilt der zivilen Selbstverwaltung mit, daß die Industrie wieder aufgebaut werden soll. Spezialisten der Militärregierung entschieden über Dringlichkeit und Reihenfolge.
1945 Der Befehlshaber der Britischen Militärregierung in Wilmersdorf, Oberst Norman, bekräftigt, daß jedem Staatsangehörigen eine Lebensmittelkarte entsprechend seiner Arbeit zusteht. Die Milchknappheit wurde durch Trockenmilchlieferungen ausgeglichen.
1945 Der Befehlshaber der Britischen Militärregierung in Wilmersdorf, Oberst Norman, ruft die Vertreter der zivilen Verwaltung zu einer Besprechung, um die Zusammenarbeit zu verbessern.
1947 Im amerikanischen Sektor wird die Verwaltung der Entnazifizierungskommission von der amerikanischen Militärregierung auf die deutschen Entnazifizierungsbehörden übertragen.
1949 Im Wartesaal des Schlesischen Bahnhofs im sowjetischen Sektor wird das 25jährige Jubiläum der Elektrifizierung der Berliner S-Bahn mit einem offiziellen Festakt begangen.
1950 Theo Lingen gibt im Renaissance-Theater ein Gastspiel als Regisseur und Hauptdarsteller in dem von ihm verfaßten Lustspiel "Theophanes".
1955 Der Senat billigt das zwischen Bausenator Schwedler und Vertretern der evangelischen Kirche erzielte Übereinkommen über den Wiederaufbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche an ihrem alten Standort unter Einbeziehung der Ruine.
1956 Die wiederaufgebaute Hannemannbrücke über den Teltowkanal in Steglitz wird ihrer Bestimmung übergeben.
1957 Der Senat erhält von der Alliierten Kommandantur die Lizenz für die Einfuhr eines amerikanischen Kernforschungsreaktors und dessen Einbau im Institut für Kernforschung in Wannsee.
1960 In Treptow wird die Stichstraße I zwischen Straße 150 und Dammweg in "Galileistraße" und die Stichstraße II zwischen den beiden gleichen Straßen in "Orionstraße" umbenannt.
1973 Die Sturmböen einer Kaltfront, die einen Temperatursturz von 19°C auf 12°C mit sich brachte, entwurzeln im Berliner Stadtgebiet mehrere Bäume.
1977 Innerhalb von zwölf Stunden überqueren drei Gewitterketten das Berliner Stadtgebiet.
1978 Ein an diesem Tag auftretender starker Dauerregen ergibt an der Meßstation Berlin-Schmöckwitz eine extrem hohe Niederschlagsmenge von 143,9 mm als Tagessumme, das sind 143,9 Liter pro Quadratmeter.
1982 In den Abendstunden gibt es schwere Unwetter in Berlin, die besonders in Zehlendorf (U-Bahn-Gleise durch "Erdrutsch" verschüttet), Grunewald (83 mm Niederschlag in ca. 90 Minuten), Wilmersdorf, Charlottenburg und Tegel große Schäden anrichten.
1982 Mit heftigen Gewitterschauern, Hagel sowie einem Temperatursturz von 30°C auf 16°C geht eine fünfwöchige Hitze- und Trockenperiode zu Ende.
1985 Im Kunstgewerbemuseum Köpenick beginnt die bis zum 8. September dauernde Ausstellung "Porzellan aus Arita".
1989 Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin in der Hannoverschen Straße (Mitte) muß wegen Überfüllung durch ausreisewillige DDR-Bürger geschlossen werden.
1989 Über 130 DDR-Bürger halten sich in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin mit dem Ziel auf, ihre Ausreise in den Westen zu erreichen.
1993 Franziska van Almsick ist mit sechs Gold- und einer Silbermedaille die erfolgreichste Sportlerin bei den Schwimmeuropameisterschaften in Sheffield.