Berlin und Cölln

An einem 15. August

1349 König Karl IV. teilt den Städten Berlin-Cölln, Spandau, Köpenick, Strausberg, Bernau und Eberswalde erneut mit, daß er Woldemar (den falschen Woldemar) als rechtmäßigen Markgrafen von Brandenburg anerkennt.
1384 Landeshauptmann Lippold von Bredow und Landschreiber Ortwin bescheinigen, daß Berlin und Cölln eine Kriegskontribution in Höhe von 100 Schock Groschen zur Finanzierung des gegen den Bischof von Magdeburg geführten Krieges entrichtet haben.
1409 Herzog Schwantebor von Stettin erläßt der Stadt Berlin einen Teil der fälligen Urbede.
1475 Kurfürst Albrecht Achilles schreibt seinem Sohn Johann wegen des Tausches der Propstei zu Berlin.
1540 Die zur Reformation des Gottesdienstes in Berlin und Cölln eingesetzten Visitatoren legen fest, daß in Berlin nur die Schule der Nikolaikirche weiterbestehen soll. Für die Armen der Stadt sollte der Rat Schulgeld bereitstellen.
1609 Kurfürst Johann Sigismund ermahnt in einem Schreiben den Rat zu Berlin wegen der ausstehenden Steuerzahlungen und fordert ihn auf, säumige Schuldner namentlich zu benennen und mit Abschreckungsmaßnahmen gegen sie vorzugehen.
1695 Zum Bau der Parochialkirche in der Klosterstraße wird der Grundstein gelegt.
1741 Der Königliche Adjutant, Kapitän von Oelsnitz, wird für seine guten Nachrichten aus Schlesien von Königin Elisabeth Christine "mit einer ungemein kostbaren goldenen Uhr" und von der Königinmutter mit 50 Golddukaten beschenkt.
1741 Der Königliche Adjutant, Kapitän von Oelsnitz, kehrt in der Nacht aus dem Lager des Fürsten von Anhalt-Dessau bei Genthien zurück. Er reiste zum König Friedrich II. nach Schlesien ab.
1742 Königin Elisabeth Christine begibt sich mit ihrem Hofstaat zum Lustschloß nach Schönhausen, um dort den Rest der schönen Jahreszeit zu verbringen.
1742 Am Abend wird im Lustschloß Charlottenburg, wo sich Königin Elisabeth Christine befindet, ein Ballett aufgeführt.
1797 Hans Ferdinand Maßmann wird in Berlin geboren. Das Hauptverdienst des Philologen und Turners war die Reformierung der Unterrichtsmethoden an den preußischen Turnanstalten.
1808 Der Physiker Paul Erman und der Geologe Leopold von Buch werden zu ordentlichen Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften gewählt.
1825 Johann Mattäus Mauch, Lehrer am Königlichen Gewerbe-Institut, zeichnet die Ansicht des russischen Blockhauses Nikolskoje.
1841 In der Dorotheenstädtischen Kirche findet der letzte französische Gottesdienst statt. Zur endgültigen Lösung des Mitbesitzes an dieser Kirche kam es erst nach langwierigen Verhandlungen und einer Abstandszahlung von 2 000 Talern im Jahre 1858.
1844 Alexander von Humboldt trägt vor der Akademie der Wissenschaften die ihm zugegangenen Mitteilungen Bessels über "die Veränderlichkeit der Bewegung der Sterne" vor.
1844 Die erste Allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung öffnet im Zeughaus Unter den Linden ihre Tore. Insgesamt beteiligten sich 3 040 Aussteller, darunter 685 Berliner Fabrikanten. Es wurden ca. 260 000 Besucher gezählt.
1845 Die Puttkamerstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1845 Die Straße "Anhaltsche Kommunikation" (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Stresemannstraße umbenannt.
1845 Die Straße "Hallische Kommunikation" (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen. Später wurde sie in Gitschiner Straße umbenannt.
1850 Die bis zum 30. September dauernden Gewerbeausstellung wird im Krollschen Haus am Tiergarten eröffnet. Es beteiligten sich 850 Berliner Gewerbetreibende.
1853 Der Geologe Julius Wilhelm Ewald wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1853 Der Geologe Heinrich Ernst Beyrich wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1855 Der Chemiker Karl Friedrich Rammelsberg wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1856 General Friedrich Heinrich Enst Graf von Wrangel wird zum Generalfeldmarschall befördert.
1865 Das Berliner Stadtgericht löst den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein auf.
1880 Der Bahnhof Südende-Lankwitz wird eröffnet.
1881 Der Physikochemiker Hans Landolt, seit 1880 Professor für Chemie an der Landwirtschaftlichen Hochschule und später an der Berliner Universität, wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1885 Das erste öffentliche Elektrizitäts-Kraftwerk Deutschlands in der Markgrafenstraße 43/44 am Gendarmenmarkt Berlin (Mitte) nimmt mit sechs Borsig-Kolbendampfmaschinen und zwölf Generatoren den Betrieb auf.
1886 Auf der Charlottenburger Chaussee in Spandau findet eine "blutige Schlägerei zwischen Zivilisten und Soldaten" statt. Einer der Soldaten trug schwere Kopfwunden davon.
1900 Der Bahnhof Staaken wird eröffnet.
1901 In Oberschöneweide wird die elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen.
1903 Auf der Eisenbahnstrecke Niederschöneweide - Spindlersfeld beginnen Versuche mit Einphasen-Wechselstrom (25 Hertz, 6 Kilovolt) gegenüber Gleichstrom (550 Volt), der bisher für die elektrischen Eisenbahnen eingesetzt wurde.
1921 Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde kommt zum Bezirksamt Lichtenberg, das u.a. die Pflege der Gräber von Oberbürgermeister Martin Kirschner, Gartenbaudirektor Hermann Mächtig und der Sozialisten Paul Singer, Wilhelm Liebknecht und Ignatz Auer übernimmt.
1924 Die Straßenbahnlinie 78 "Grunewald, Roseneck - Weißenburger Straße/Ecke Danziger Straße" wird mit einer Streckenlänge von 15,6 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 89 "Lichtenberg, Gudrunstraße - Charlottenburg, Spandauer Straße, Straßenbahnhof" wird mit einer Streckenlänge von 19,9 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 79 "Bahnhof Halensee - Nordkapstraße/Ecke Bornholmer Straße (Prenzlauer Berg)" wird mit einer Streckenlänge von 14,7 km in Betrieb genommen.
1925 Im Zuschauerraum des Staatlichen Schauspielhauses bricht ein Brand aus. Er konnte rasch gelöscht werden. Menschen kamen nicht zu Schaden.
1928 Die Omnibuslinie A 38 "Bahnhof Weißensee - Malchow" wird mit einer Streckenlänge von 5,50 km in Betrieb genommen.
1929 Eine Stadtfahne von New York wird dem Berliner Oberbürgermeister Gustav Böß von einer amerikanische Delegation, die am Reklamekongreß teilnimmt, im Roten Rathaus überreicht.
1929 Das Luftschiff "LZ127/Graf Zeppelin" überfliegt die Reichshauptstadt.
1932 Am Schiffbauerdamm 21 in Mitte wird eine Lehrküche für elektrisches Kochen eröffnet.
1936 In Berlin wird an diesem Tag bei den Spielen der XI. Olympiade bei Straßenbahn, Omnibus und U-Bahn ein Gesamtverkehr von 3 730 000 Fahrten festgestellt.
1936 Auf der Dietrich-Eckart-Bühne findet in Anwesenheit von Vertretern der Reichsregierung und vieler internationaler Ehrengäste das Olympische Konzert statt.
1936 Im Rahmen der Spiele der XI. Olympiade in Berlin findet der Military-Wettbewerb auf dem Truppenübungsplatz Döberitz statt. Der Start erfolgte um 8 Uhr bei Fahrland.
1936 Es findet ein Olympisches Konzert statt, bei dem preisgekrönte Werke aus dem olympischen Kunstwettbewerb aufgeführt werden.
1939 Die "Deutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlicht den Aufsatz von Dr. Flügge, Mitarbeiter im Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie, der erstmalig in leicht verständlicher Form die Bedeutung der durch Otto Hahn entdeckten Urankernspaltung darstellt.
1945 Etwa 100 öffentlich bestellte Sachverständige für die in Berlin ansässigen Handwerker werden von der Abteilung Handel-Handwerk im Magistrat feierlich verpflichtet. Handwerksmeister Hans Haarfeldt sprach über die Aufgaben der Sachverständigen.
1945 Mit der "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht und Kurt Weill wird das Hebbel-Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) eröffnet.
1946 Ein zweitägiger Pädagogischer Kongreß der sowjetischen Besatzungszone wird im Deutschen Theater in der Schumannstraße eröffnet.
1947 Der bisher amtierende erste Vorsitzende Carl-Hubert Schwennicke wird von den Delegierten des Landesverbandes Berlin der LDP mit 24 gegen 13 Stimmen erneut zum ersten Vorsitzenden der Partei gewählt.
1947 Über eine automatische Großverteileranlage kann das Fernamt Berlin wieder mit seiner alten Rufnummer "00" erreicht werden. Teilnehmer am Fernmeldeverkehr bedürfen jedoch einer besonderen Genehmigung der Militärregierung ihres Sektors.
1948 "Neues Deutschland", das Zentralorgan der SED, fordert den sofortigen Rücktritt des Magistrats.
1952 Am zweiten Tag der Hauptversammlung des Deutschen Städtetages enthüllt der Regierende Bürgermeister Prof. Ernst Reuter einen Gedenkstein zur Erinnerung an die Wiederaufforstung des Tiergartens aus Spenden deutscher Städte.
1956 Nach Fertigstellung der Schleuse Jungfernheide zum Charlottenburger Kanal wird der drei Kilometer lange Kanal zum Westhafen für den Verkehr freigegeben.
1959 Das im Rahmen des "Nationalen Aufbauwerks" geschaffene Freibad Wernersee im Ortsteil Mahlsdorf wird von Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Franz Bachmann seiner Bestimmung übergeben.
1975 Nach sieben "heißen Tagen" hintereinander (mit Temperaturen von mindestens 30°C) gibt es in Berlin am Abend den ersten Augustregen und Gewitter, bei denen fast 100 Nahblitze gezählt wurden.