Berlin und Cölln

An einem 17. August

1458 Kurfürst Friedrich II. genehmigt, daß die Städte Berlin und Cölln das von Nickel Gleser und Nickel Roitz gekaufte Dorf Bergholz mit Zubehör als freies Eigentum besitzen sollen.
1692 In einem Edikt wird das Hausieren untersagt, weil es den Handel zwischen Städten und Dörfern behindere und die Einnahmen aus der Akzisesteuer schmälere. Die Maßnahme richtete sich vor allem gegen jüdische Händler.
1728 Moses Mendelssohn wird in Dessau in der Familie eines armen jüdischen Lehrers geboren (in der Literatur wurde oft der 06. September 1729 irrtümlich als Geburtsdatum des Philosophen und Schriftstellers angegeben).
1754 Der Stadtkommandant von Berlin, Generalleutnant Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke, stirbt in Berlin.
1786 Der preußische König Friedrich II. stirbt 74jährig im Schloß Sanssouci.
1868 Der Botaniker Nathanael Pringsheim, seit 1868 Professor für Botanik an der Berliner Universität, wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1885 Der Militärarzt Paul Eduard Starcke stirbt in Berlin. Er wurde neben chirurgischen Schriften (Beiträge der Charité-Annalen) bekannt durch die Aussuchung der für den Fußsoldaten zweckmäßigsten Fußbekleidung.
1886 Nach Beendigung des Radfahrerkongresses verlassen viele Gäste wieder die Stadt. Die Radfahrer mußten ihre "Maschinen durch die schönen, asphaltierten Straßen nach den Bahnhöfen schieben", was zu Unmut gegenüber den Berlinern führte.
1887 Walter Noddack wird in Berlin geboren. Der Chemiker forschte auf den Gebieten Geochemie, Photochemie, Elektrochemie und seltene Erden.
1888 Der Magistrat gibt die Verfügung "Zur Rettung von in öffentliche Flußläufe der Stadt gefallenen Personen" heraus. Auf Brücken wurden künftig Rettungsbälle angebracht.
1891 Etwa 200 aus Amerika wieder zurückgekehrte Auswanderer lagern am Nachmittag auf dem Lehrter Bahnhof in Spandau. Den Tagelöhnern aus Ostpreußen waren die Geldmittel ausgegangen. Sie wurden jedoch unentgeltlich in ihre Heimat zurückbefördert.
1891 Die Königliche Eisenbahn-Direktion Berlin gibt Tariferhöhungen für den 1. Oktober bekannt. Arbeitertageskarten, Tageskarten für Sonntage und Wochentage und Rundfahrkarten durch den Grunewald wurden aufgehoben.
1891 Als Glanzpunkt aller Veranstaltungen zum 6. Kongreß der Allgemeinen Radfahrer-Union findet ein großes "Konkurrenz-Kunstfahren" statt.
1892 Die Aktiengesellschaft Osthavelländische Kreisbahn wird gegründet.
1893 Walter Noddack, der spätere Chemiker, wird in Berlin geboren.
1893 Die "Strausberger Kleinbahn" (Straßenbahn) wird in Betrieb genommen.
1902 Die Hochbahnstrecke vom Zoologischen Garten zum Stralauer Tor wird bis zum Bahnhof Warschauer Brücke verlängert.
1912 Fritz Kötter, seit August 1900 Professor an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Schopfheim (Baden).
1918 Der auf dem Flugplatz Staaken bei Spandau gebaute Doppeldecker Cl2 startet zu seinem Erstflug.
1932 Die erste Bestellung für Eintrittskarten zu Veranstaltungen der Spiele der XI. Olympiade in Berlin geht ein.
1934 Die XI. Funkausstellung wird in Berlin eröffnet.
1935 Reichsinnenminister Frick löst alle noch bestehenden Freimaurerlogen auf.
1937 Der Bahnhof Marquardt wird eröffnet.
1945 Der Kommandant der britischen Militärregierung hält vor dem Bürgermeister und den Amtsleitern von Charlottenburg eine Ansprache. Danach war die Grundlage für den Aufbau des neuen Deutschland die Freiheit der Bürger, die nicht angetastet werden durfte.
1945 Die Straßenbahnlinie 91 nimmt ihren Betrieb (nach dem Kriege) wieder auf. Sie fuhr zunächst zwischen Bahnhof Schöneweide und Dönhoffplatz.
1945 Eine Frau wird vom Amtsgericht Mitte wegen Unterschlagung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatte Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände einer verschleppten jüdischen Familie unter Hinweis auf ihre Verbindungen zur Gestapo zurückgehalten.
1945 Der Friedrichstadtpalast wird als Palastvarieté wiedereröffnet.
1945 Die Hauptfeuerwache ist nun wieder in ihrem alten Gebäude in der Lindenstr. 40-41 untergebracht. Leiter war Branddirektor Karl Feierabend, der von den Nazis 1933 entlassen worden war.
1945 Die britische Vertriebs-Agentur beginnt mit der Vorführung von Filmen. Es handelte sich um Wiederaufführungen von deutschen Filmen in zwölf Kinos.
1945 Vom Schöffengericht Berlin-Mitte wird der Leiter der Kartenstelle 8, Chausseestraße, wegen Unterschlagung von Lebensmittelkarten (Markenunterschlagung) zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
1946 Der Magistrat erläßt die von der Alliierten Kommandantur genehmigte Wahlordnung für die am 20. Oktober stattfindenden Wahlen der Stadtverordneten von Groß-Berlin und der Bezirksverordneten in den Berliner Verwaltungsbezirken.
1946 Zum 50jährigen Bestehen der Berliner Sternwarte im Treptower Park findet ein Festakt statt. Der Einrichtung wurde nach ihrem Begründer der Name Archenhold-Sternwarte verliehen.
1953 Der Senat gibt seine Zustimmung zum Ausbau des einzigen West-Berliner Vieh- und Schlachthofes in Spandau.
1953 Der amerikanische Stadtkommandant General Thomas Tiberman und der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter eröffnen auf dem Flughafen Tempelhof eine "Kinderluftbrücke", die 1 200 Flüchtlingskinder zu Ferienaufenthalten in die Bundesrepublik flog.
1956 Die 56. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften werden in Berlin eröffnet.
1958 Die neue Wohnsiedlung am Waldeck-Park (Kreuzberg) erhält den Namen des früheren Regierenden Bürgermeisters Otto Suhr.
1961 Der Deutsche Gewerkschaftsbund ruft wegen des Mauerbaus zum Boykott der Berliner S-Bahn auf.
1962 Bei dem Versuch, über die Mauer von Ost- nach West-Berlin zu fliehen, wird der 18jährige Peter Fechter erschossen.
1963 Am Hüllenpfuhl in der Gatower Feldflur in Berlin-Spandau werden 85 rastende Schafstelzen, die in Mitteleuropa in ihrem Bestand teilweise stark gefährdet sind, an ihrem Schlafplatz beobachtet.
1987 Der letzte Insasse des Hauptkriegsverbrechergefängnisses in Spandau, der "Stellvertreter des Führers" Rudolf Heß, der 1946 in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, stirbt im Alter von 93 Jahren.