Berlin und Cölln

An einem 18. August

1280 Die Markgrafen Otto V., der Lange, Albrecht III. und Otto VI. vergleichen sich auf dem ersten märkischen Landtag in Berlin mit ihren Vasallen und Untertanen über die Abschaffung der Bede (Sondersteuer) im ganzen Lande.
1347 Der Propst Gerwin zu Bernau quittiert dem Rat und den Einwohnern der Städte Berlin und Cölln die Zahlung der Geldbuße, die ihnen wegen des erschlagenen Propstes Nikolaus auferlegt worden war.
1347 Die Ratsleute zu Berlin und Cölln verpflichten sich, jedem Propst in Bernau eine jährliche Abgabe zu entrichten, um an dem Todestage des in Berlin erschlagenen Propstes Nikolaus für diesen Vigilien (Nachtwachen) und Seelenmessen zu halten.
1347 Der 1325 über Berlin ausgesprochene Bann wegen der Ermordung des Propstes Nikolaus von Bernau wird aufgehoben.
1373 Im Vertrag von Fürstenwalde verzichtet Markgraf Otto der Faule zugunsten von Kaiser Karl IV. auf Brandenburg. Er erhielt 500 000 Goldgulden und einige Schlösser und Städte in der Oberpfalz. Damit endete die Herrschaft der Wittelsbacher in Brandenburg.
1540 Die kurfürstlichen Silberknechte bestätigen den Kirchenvisitatoren den Erhalt der von ihnen an die kurfürstliche Silberkammer abgelieferten Kirchengeräte, u.a. aus dem Grauen Kloster, dem Kloster zu Alt-Landsberg und den Kirchen zu Köpenick.
1540 Das Kirchensilber des Grauen Klosters der Franziskaner wird säkularisiert und 1541 dem Berliner Rat übergeben. Die Franziskaner durften bis zu ihrem Tode im Kloster wohnen.
1687 Kurfürst Friedrich Wilhelm befiehlt den Räten der Residenzstädte Berlin, Cölln und Friedrichswerder, dafür zu sorgen, daß dem Hausieren der Savoyarden, Italiener und Tablet (Bauchladen)-Krämer Einhalt geboten wird.
1804 Das Abladen von Schutt zwischen Halleschem Tor und Tempelhof wird bei Androhung von Strafe untersagt.
1813 Das öffentliche Tabakrauchen auf den Straßen und Promenaden in Berlin, Charlottenburg und Tiergarten wird bei Androhung von Geldstrafe untersagt.
1822 König Friedrich Wilhelm III. erläßt eine Kabinettsorder, in der die Lehramtsbefähigung für Juden generell widerrufen und in diesem Zusammenhang die Berufung des jüdischen Juristen und Rechtsphilosophen Eduard Gans zum Professor untersagt wird.
1830 Wilhelm Karl Johann Wedding wird als Sohn des Direktors der Staatsdruckerei (Reichsdruckerei) Johann Wilhelm Wedding in Berlin geboren. Er war Maschinenbauer, Ingenieur und Fabrikbesitzer.
1843 In der Nacht zum 19. August brennt Unter den Linden während der Aufführung des Balletts "Der Schweizer Soldat" das Opernhaus ab.
1849 Der Architekt Johann Albert Eytelwein stirbt. Vom Bombardier (1779) im 1. Artillerie-Regiment in Berlin entwickelte er sich zum Architekten und leitete viele Jahre die Bauakademie. Die Ausbildung von Bauingenieuren bestimmte er maßgeblich mit.
1851 Die Schauspielerin Anna Amalie Wolff geborene Becker stirbt in Berlin. Sie war von 1816 bis 1851 an verschiedenen Berliner Theatern tätig.
1866 Der Astronom Arthur Auwers, seit 1866 Astronom der Akademie, wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1871 Karl Friedrich Wilhelm von Witzendorff wird zum Generalmajor befördert.
1895 Für das Kaiser-Wilhelm-Denkmal erfolgt die Grundsteinlegung.
1913 Das Aquarium im Zoologischen Garten wird eröffnet. Dieses Aquarium war die größte und modernste Anlage der Welt.
1922 Erstmalig in Deutschland wird in Berlin ein Internationaler Telegraphistenwettstreit eröffnet. Die Teilnehmer kamen aus Dänemark, Italien, Jugoslawien, Norwegen, Österreich, der Sowjetunion, Schweden, Spanien und der Tschechei.
1926 Die Spareinlagen bei der Sparkasse der Stadt Berlin übersteigen seit der Inflation erstmals wieder 100 Millionen Reichsmark.
1933 Die X. Funkausstellung wird in Berlin eröffnet. Der "Volksempfänger" BE 301 wurde ausgestellt. Am 1. Tag wurden bereits 100 000 Apparate verkauft.
1946 Im Studentenhaus in der Hardenbergstraße (Charlottenburg) geht der zweitägige dritte Parteitag der Berliner SPD zu Ende. Zu Vorsitzenden wurden Franz Neumann, Curt Swolinsky und Louise Schroeder, zum Generalsekretär Dr. Otto Suhr gewählt.
1947 In Hannover beginnt die erste große Exportmesse des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, an der sich 150 Berliner Firmen beteiligen.
1947 Die Alliierte Kommandantur teilt dem Stadtverordnetenvorsteher mit, daß sie auf ihrer Sitzung am 12. August der am 24. Juni erfolgten Wahl von Ernst Reuter zum neuen Oberbürgermeister nicht zugestimmt hat.
1947 Der Magistrat stiftet den mit 10 000 RM dotierten "Fontane-Preis von Groß-Berlin". Er sollte jährlich für den besten Roman des Jahres verliehen werden, der die demokratischen Ideale künstlerisch überzeugend zur Geltung bringt.
1948 Oberbürgermeister a.D. Dr. Otto Ostrowski wird vom Magistrat für die im Jahre 1948 durchzuführenden Wahlen in Berlin zum Stadtwahlleiter und Dr. Kurt Treitschke zu seinem Stellvertreter ernannt.
1948 Ein Konzert des sowjetischen Alexandrow-Ensembles findet auf den Stufen des zerstörten Schauspielhauses am Gendarmenmarkt statt.
1949 Der Magistrat des sowjetischen Sektors beschließt, den Wilhelmplatz im Bezirk Mitte in "Thälmannplatz" umzubenennen. Die dort gelegene U-Bahn-Station Kaiserhof erhielt gleichfalls den Namen "Thälmannplatz".
1950 Der letzte noch im Krieg zerstörte U-Bahnhof (Rathaus Schöneberg, früher Stadtpark) wird wieder in Betrieb genommen.
1950 Der wiederaufgebaute U-Bahnhof Thälmannplatz (Mohrenstraße) in Mitte wird dem Verkehr übergeben. Für die Verkleidung wurde Marmor verwendet, der den Trümmern der Reichskanzlei entnommen wurde.
1957 Der 350 Tonnen schwere Rest der Kuppel auf der Deutschen Staatsbibliothek Unter den Linden wird gesprengt.
1959 Auf eigenem Platz verliert Hertha BSC auch das Rückspiel gegen den DDR-Fußballvizemeister ASK Vorwärts Berlin, diesmal jedoch nur mit 1 : 2.
1960 Im Club der Jugend und der Sportler in der Stalinallee werden die DDR-Olympia-Teilnehmer verabschiedet. Ministerpräsident O. Grotewohl begrüßte die Aufstellung der gemeinsamen deutschen Mannschaft als Beispiel, wie deutsche Probleme gelöst werden können.
1961 Die USA verstärken ihre in West-Berlin stationierte Garnison um 1 500 Mann.
1971 Die Industriebahn der Firma Glunz Beroplan, hauptsächlich für den Transport von Holz bestimmt, eröffnet ihren Fahrbetrieb (Nähe Güterbahnhof Motzener Straße).
1976 Bei einem von heftigen Niederschlägen begleiteten Gewitter in Berlin werden 136 Nahblitze und ein Elmsfeuer-Effekt (eine Lichterscheinung infolge elektrischer Entladung an spitzen Gegenständen) beobachtet.
1984 Ein durch fahrlässige Brandstiftung entstandenes Feuer in der Lübecker Staße 47 in Moabit fordert das Leben von drei Menschen, die aus Angst vor den Flammen aus den Fenstern ihrer Wohnungen springen, noch ehe die Feuerwehr ein Sprungtuch aufspannen kann.
1986 Im Ostberliner Tierpark, unweit des Bärenschaufensters, wird ein Terrassencafé mit 800 Terrassen- und 100 Innenplätzen eröffnet.