Berlin und Cölln

An einem 21. August

1398 Markgraf Jobst bestätigt dem edlen Herrn von Zossen, Hans von Torgow, eine jährliche Rente von sechs Maltern Salz aus dem Zoll von Berlin.
1584 Kurfürst Johann Georg legt die zwischen dem Amt und dem Rat zu Spandau wegen der Ober- und Untergerichte entstandenen Streitigkeiten bei.
1615 Markgraf Johann Sigismund bestätigt den Verkauf des Freihauses Stralauer Straße, das früher im Besitz des Abtes und Klosters zu Zinna war, durch die Kreditoren und Erben des Joachim von Umwerdt an Andreas Korn.
1662 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, setzt eine "freund- und brüderliche Konferenz" zwischen den lutherischen und französisch reformierten Geistlichen an, um dem Toleranzedikt vom 2. Juni des Jahres Nachdruck zu verleihen.
1689 Der blind geborene Katechet Paul Hedler (Hetler) erhält vom Konsistorium der Berliner französisch-reformierten Gemeinde den Auftrag, die Jugend in den Grundlagen der reformierten Religion zu unterrichten.
1741 Der Konsistorialrat, Propst in Cölln und Pastor Primarius zu St. Petri, Johann Gustav Reinbeck stirbt auf dem Landgut Schönwalde im Alter von 59 Jahren an Verstopfung.
1742 Ein Brand in den oberen Räumen des Königlichen Stalles in Dorotheenstadt, in denen die Königliche Maler- und Bildhauer-Akademie untergebracht war, richtet großen Schaden an Antiquitäten, Gemälden und Zeichnungen an. Es gab Tote und Verletzte.
1742 In der Nacht zum 21. August bricht in den obersten Zimmern des Königlichen Stalles in der Dorotheenstadt Feuer aus. Rettungsarbeiten verhinderten nicht, daß die ganze Vorderseite des Gebäudes bis auf das Mauerwerk abbrannte.
1821 Das Zirkusgebäude vor dem Brandenburger Tor, erbaut von dem Zimmermeister G.F. Richter, wird eröffnet. Berlin war die vierte Stadt Europas, die über eine solche Einrichtung verfügte. Am 18. März 1848 brannte das Gebäude während der Revolutionsunruhen ab.
1822 Heinrich Heine wird als ordentliches Mitglied des "Instituts für die Wissenschaft des Judentums" aufgenommen.
1828 Dem Chemiker und Dozenten an der Berliner Gewerbeschule Friedrich Wöhler wird mittels "Allerhöchster Kabinettsorder" der Professorentitel verliehen.
1838 Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso (Louis Charles Adélaide de Chamisso) stirbt in Berlin im Haus Friedrichstraße 235. Sein Grab erhielt er auf dem Kirchhof III der Ev. Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde, Mehringdamm 21 (Kreuzberg).
1848 Tausende Bürger versammeln sich auf dem Opernplatz und halten Reden gegen die Reaktion. Man begann eine Barrrikade zu bauen.
1849 Wegen ihrer Teilnahme an den badisch-pfälzischen Kämpfen werden die Brüder Wittenburg vom Schwurgericht in Berlin zum Tode verurteilt.
1858 Mit einer Feier begeht die Firma Borsig auf dem Hof des Fabrikgeländes an der Chausseestraße die Fertigstellung der 1 000. Lokomotive. Sie wurde im Auftrag der Köln-Mindener Eisenbahn gebaut und auf den Namen "Borussia" getauft.
1872 David Kalisch, politisch-satirischer Publizist, Mitbegründer des "Kladderadatsch", stirbt in Berlin.
1882 Franz Kruckenberg wird in Hamburg geboren. Der Schiffstechniker studierte von 1904 bis 1907 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg und baute 1931 den legendären "Schienenzeppelin".
1882 Der Meteorologe Johann Albert Arndt, von 1879 bis 1882 Interimsdirektor des Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts, stirbt in Berlin.
1891 Das unterirdische Fernsprechkabel Berlin - München wird in den Mittagsstunden in München vollendet.
1924 Bei einem Schwimmfest im Seebad Hermsdorf (Reinickendorf) bricht ein Balken des in den Hermsdorfer See hinausgehenden Landungssteges, wobei etwa 20 Personen ins Wasser fielen. Alle konnten gerettet werden.
1929 Der sowjetische Filmregisseur Sergej Eisenstein trifft mit seinem ständigen Kameramann Eduard Tissé und seinem Regieassistenten Grigori Alexandrow in der Stadt ein. Er hatte sich 1926 schon einmal in Berlin aufgehalten.
1931 Die 8. Große Deutsche Funkausstellung beginnt und zeigt Rundfunkgeräte mit Stationsskalen, einem verbesserten Klang und vereinfachter Bedienung. Der 23jährige Manfred von Ardenne führte erstmals das von ihm entwickelte vollelektronische Fernsehen vor.
1932 Reichspräsident Paul von Hindenburg verleiht dem norwegischen Maler Edvard Munch die Goethe-Medaille für Wissenschaft und Kunst. Fünf Jahre später, 1937, werden 82 Werke von Munch in deutschen Museen als "entartet" beschlagnahmt.
1945 Die Alliierte Kommandantur teilt mit, daß die Berliner Bevölkerung im Winter keine Kohlen erhalten wird. Es sollten deshalb bewaldete Gebiete Berlins bestimmt werden, in denen die Zivilbevölkerung Holz schlagen durfte.
1945 Die USA-Kommandantur verbietet für ihre Sektoren die Tätigkeit der von den sowjetischen Organen unmittelbar nach Kriegsende (2. Mai 1945) eingesetzten Straßen- und Hausobleute.
1945 Die S-Bahn fährt nach dem Kriegsende wieder vom Bahnhof Zoo bis nach Wannsee. Die Zugfolge betrug 30 Minuten.
1946 Die Alliierte Kommandantur nimmt das Rücktrittsgesuch des Bezirksbürgermeisters vom Verwaltungsbezirk Mitte, Willi Kohl (SED), an und ernennt Paul Letsch (SED) zu seinem Nachfolger.
1946 Beide Fahrbahnen der Frankfurter Allee werden für den Fahrzeugverkehr wieder freigegeben.
1947 Mehrere hundert jüdische Bürger, die unter dem NS-Regime zur Emigration nach China gezwungen worden waren, kehren nach Berlin zurück. In einem Flüchtlingslager in Reinickendorf wurden sie von Bürgermeister Dr. Ferdinand Friedensburg begrüßt.
1948 Auf sowjetische Anordnung wird das Haus des Landesverbandes der Berliner CDU in der Jägerstraße (Mitte) im sowjetischen Sektor von einem Polizeikommando besetzt, um den "Abtransport von Parteiakten zu verhindern".
1948 Die britisch-sowjetische Sektorengrenze am Potsdamer Platz wird mit einem Drahtzaun gesichert.
1949 Gegen 21.30 Uhr stürzt ein Mitglied der Artistentruppe "Gahre's Motor- und Luftpiraten" kurz nach dem Beginn ihrer Darbietungen aus 40 m Höhe zwischen den beiden Zoo-Bunkern ab. Der Artist wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht.
1950 Der Fahrbetrieb auf der Kleinbahnstrecke Spandau - Hennigsdorf wird wegen der Berliner Sektorengrenzen eingestellt.
1952 Der Magistrat von Ost-Berlin erläßt die "Verordnung über die Errichtung des Komitees für Körperkultur und Sport Groß-Berlin". In den acht Stadtbezirken sollten entsprechende Komitees gebildet werden.
1953 Der Magistrat von Ost-Berlin beschließt den freien Verkauf aller Baustoffe mit Ausnahme von Holz- und Metallwaren. Gleichzeitig wurde die bauaufsichtliche Genehmigung für Unterhaltungs- und Reparaturarbeiten abgeschafft.
1954 Unter Patronat des Ostberliner Magistrats wird der "Stralauer Fischzug" wieder in großem Rahmen eröffnet.
1956 Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem St.-Hedwigs-Friedhof in Ost-Berlin beigesetzt.
1963 In der Ostberliner Husemannstraße (Prenzlauer Berg) stößt ein Motorrad mit Beiwagen mit einem zweispännigen Pferdefuhrwerk zusammen. Der Kradfahrer und Kutscher verletzten sich nur leicht. Die beiden verletzten Pferde mußten getötet werden.
1981 Sturmböen, die in Berlin die Stärke 8 bis 9 erreichen, zerstören an der Lieper Bucht (Zehlendorf) im Wannsee die erste schwimmende Wasserrettungsstation.