Berlin und Cölln

An einem 24. August

1312 Eine Urkunde, die einen Innungsbrief vom 28. Oktober 1295 wiedergibt, erwähnt zum ersten Mal Berliner Einwohner jüdischen Glaubens.
1321 In Berlin wird ein Städtebund gebildet, in dem sich neben Berlin, Cölln, Köpenick und Spandau 19 weitere Städte der Mittelmark und der Niederlausitz zusammenfinden, um ihre Haltung in der Frage der Nachfolge in der Landesherrschaft abzustimmen.
1399 Markgraf Jobst notifiziert der Stadt Berlin, daß er zu Michaelis in die Mark kommen und seine Streitsache mit Lippold von Bredow beilegen werde.
1404 Markgraf Jobst bewilligt dem Pfarrer in Rudow die Nutzung der Köpenicker Heide, um die Versorgung des Ortes mit Koch- und Brennholz zu gewährleisten.
1441 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht auf Bitten von Jacob Heydeken zu Berlin den Schwestersöhnen desselben die Anwartschaft auf Lehnsbesitzungen zu Mahlsdorf und Schöneiche.
1472 Kurfürst Albrecht Achilles erläßt den Ständen, welche mit einigen Ausnahmen die Begleichung der aufgelaufenen Schulden übernommen hatten, die Landbede (Steuer).
1543 Nach längerem Streit zwischen Berlin und Cölln um gemeinsame Besitzungen gelangt Stralau-Boxhagen durch einen Vergleich in den alleinigen Besitz Berlins.
1543 Zwischen den Ratsherren von Berlin und Cölln wird ein Vertrag geschlossen, der die Streitigkeiten über die Benutzung verschiedener Stadtgüter und Gerechtigkeiten (Nutzung der Heide, Hüterecht usw.) beilegen soll.
1696 Der Protonotarius beim Kammergericht zu Cölln und Bürgermeister auf dem Friedrichswerder, Samuel Pless, verkauft das Lehnsgut Groß- und Kleinkleppelshagen (Uckermark) für 3 400 Taler an Johann Wolfgang Engelsbrecht.
1711 Die Lehnskanzlei fertigt für den Apotheker Conrad Pauli, der die Spandauer Garnison-Apotheke käuflich erworben hat, das gewünschte Privileg aus.
1774 Ernst Horn wird in Braunschweig geboren. Er war Professor für Heilkunde an der Berliner Universität und Arzt an der Charité.
1813 Der Stralauer Fischzug wird trotz strenger Verhaltensvorschriften seitens der Behörden sehr ausgelassen begangen.
1873 Die Hornstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1886 Ein Entwurf zur Umgestaltung des Mühlendammes sieht vor, die Spree vom Oberwasser der ehemaligen Damm-Mühlen ab bis zur Einmündung des Kupfergrabens schiffbar zu machen und den Hochwasserspiegel bis zur Einmündung in die Havel zu senken.
1886 Auf dem Tempelhofer Feld werden auf Veranlassung des Kriegsministeriums während eines Gewitters Beleuchtungsversuche mit elektrischem Licht angestellt.
1889 R. A. C. von Schlieben erhält das Patent für einen Hutschirm.
1891 Das Garde-Korps verläßt in den Morgenstunden die Stadt in Richtung Jüterbog.
1907 Friedrich Althoff, Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium, reicht nach 46 Jahren Beamtentätigkeit sein Abschiedsgesuch ein.
1920 Im großen Saal der Berliner Philharmonie organisiert Paul Weyland eine Massenversammlung gegen die Relativitätstheorie Albert Einsteins.
1921 In Potsdam beginnt die viertägige 25. Mitgliederversammlung der Astronomischen Gesellschaft.
1936 Die Teltower Straße im Bezirk Kreuzberg wird in die heutige Obentrautstraße umbenannt.
1940 Der Pionier des deutschen Fernsehens, Paul Nipkow, stirbt in Berlin.
1945 Unter der Regie von Hanns Schulz-Dornburg findet im Haus am Waldsee in Zehlendorf eine Freilichtaufführung von Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" statt.
1945 610 Schulkinder, die während des Krieges mit der Kinder-Landverschickung nach Kärnten kamen, befinden sich noch immer dort. Dem Hauptjugendamt beim Magistrat lag eine amtliche Liste über die Teilnehmer zur Einsicht für die Eltern vor.
1945 Der Magistrat beschlagnahmt alle Luftschutzöfen. Die Öfen mußten vom Hauseigentümer oder Straßenobmann dem zuständigen Hochbauamt gemeldet werden. Die Weiterverwendung bedurfte einer Genehmigung.
1945 Das erste Zehlendorfer Freilichtkonzert der Staatskapelle erklingt in der Argentinischen Allee.
1946 Der Magistrat billigt das von Stadtrat Otto Winzer (SED) vorgelegte Statut der Volkshochschulen in Berlin, dem nach schwierigen Verhandlungen auch die politischen Parteien zugestimmt hatten.
1948 Der sowjetische Stadtkommandant erklärt alle von der sowjetischen Zentralkommandantur nicht bestätigten Verfügungen und Verordnungen des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung für ungültig. Dies betraf insbesondere die Einführung der DM (West).
1952 Die Berliner SPD organisiert in der Waldbühne eine Trauerkundgebung für den am 20. August in Bonn verstorbenen SPD-Vorsitzenden Dr. Kurt Schumacher, an der rund 20 000 Berliner teilnehmen.
1953 Als eines der ersten großen Bauvorhaben in Berlin nach 1945 errichtet die Berliner Bank AG an der Ecke Hardenbergstraße/Fasanenstraße (Charlottenburg) ein neues großes Bürogebäude.
1953 Der Senat nimmt ein Angebot der amerikanischen Wohlfahrtsorganisation CARE über die Bereitstellung von zwei Mill. Pfund Butter und drei Mill. Pfund Magermilch an. Er erklärte sich bereit, die Fracht- und Verteilungskosten für diese Spende zu tragen.
1959 Der bisherige Menzelplatz im Ortsteil Grunewald wird im Rahmen einer Feierstunde mit Justizsenator Kielinger und Wilmersdorfs Bezirksbürgermeister Wilhelm Dumstrey nach dem vor einem Jahr verstorbenen Dirigenten in Leo-Blech-Platz umbenannt.
1961 Der Bergbauingenieur Rudolf Beyschlag, von 1927 bis 1945 Privatdozent und Professor für Aufbereitung, Kohleveredlung und Tiefbohrtechnik an der Technischen Hochschule Berlin, stirbt in Heiligenkirchen-Schling bei Detmold.
1963 Am ersten Spieltag der neu geschaffenen Fußball-Bundesliga erzielt Berlins Vertreter Hertha BSC vor 55 000 Zuschauern im Olympia-Stadion gegen den deutschen Rekordmeister 1. FC Nürnberg ein 1:1.
1963 In West-Berlin sind gegenwärtig 12 Geigenbauer tätig.
1967 Während der Berliner Funkausstellung wird das von dem Ingenieur Walter Bruch bei Telefunken entwickelte PAL-Farbfernsehen (PAL = phase alternation line) vorgeführt und dann für die Bundesrepublik einschließlich West-Berlin eingeführt.
1982 Im Plänterwald (Treptow) beginnt ein sechstägiges Gastspiel des Zirkus Berolina. Er erzielte mit 185 000 Besuchern Zuschauerrekord in Ost-Berlin.
1984 Auf dem Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche wird eine von dem Bildhauer Joachim Schmettau entworfene Gedenkplatte anläßlich des 40. Todestages des SPD-Politikers Rudolf Breitscheid enthüllt.