Berlin und Cölln

An einem 31. August

1691 Eine durch Blitzschlag ausgelöste Explosion in der Spandauer Zitadelle entzündet das in der Bastion Kronprinz lagernde Pulver. In Spandau wurden mehr als 20 Menschen getötet und zahlreiche Häuser beschädigt.
1697 Kurfürst Friedrich III. spricht sich in einer Verordnung für die Abschaffung der Handelsmonopole aus.
1763 Das erstes Zahlenlotto wird veranstaltet. Der Initiator, Betreiber und Nutznießer dieser Lotterie war König Friedrich II.
1807 Königin Luise übernimmt das Protektorat für die Luisenstiftung, eine Anstalt zur Erziehung von Knaben, die in Gefahr stehen zu verwildern.
1815 Heinrich Ernst Beyrich wird in Berlin geboren. Der Geologe und Paläontologe war an der Berliner Universität, der Bergakademie und der Geologischen Landesanstalt tätig.
1821 Hermann Ludwig Ferdinand Helmholtz wird in Potsdam geboren. Der Physiologe und Physiker war Ordinarius und Rektor an der Berliner Universität. 1850 erfand er den Augenspiegel und gilt als Begründer der weltberühmten "Berliner Physik".
1835 Der Chemiker Heinrich Rose wird in Berlin zum ordentlichen Professor ernannt. Er veröffentlichte 1829 ein Handbuch der analytischen Chemie.
1836 Das Statut des "Gesinde-Belohnungsfonds", der, von Kommunalbehörden gestiftet, Fondsbildung auch aus Beiträgen von Dienstboten betreibt, wird erlassen.
1848 Theodor Fontane, der sich im März an den Barrikadenkämpfen beteiligte und später zum Wahlmann für den preußischen Landtag nominiert wurde, tritt in einem Artikel über Preußens Zukunft zum ersten Mal als revolutionär-demokratischer Publizist hervor.
1888 104 Bogenlampen werden zum ersten Mal auf dem Pariser Platz, Unter den Linden, auf dem Opernplatz, der Schloßbrücke, dem Platz am Lustgarten, der Kaiser-Wilhelm-Brücke, der Kaiser-Wilhelm-Straße bis zur Spandauer Straße in Betrieb genommen.
1891 Aus Anlaß des 70. Geburtstages des Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz stiftet die Preußische Akademie der Wissenschaften als Anerkennung für hervorragende wissenschaftliche Leistungen die "Helmholtz-Medaille".
1918 Der 19 Jahre alte Schifferknecht Emil Blumenau wird entlarvt. Er hatte sich als Fliegeroffizier Graf Bodo von Blumenau ausgegeben, von seinen Luftkämpfen im Krieg erzählt und sich Kredite in Hotels, Schmuck und Wertsachen erschwindelt.
1921 Otto Warburg wird zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor für Physiologie an die Medizinische Fakultät der Berliner Universität berufen.
1921 Im Lustgarten demonstrieren 500 000 Werktätige gegen den sich verstärkenden rechtsradikalen Terror.
1925 Ein Blitz schlägt in die Sendeantennen-Anlage des neugegründeten Berliner Rundfunks in der Lützowstraße ein und setzt sie in Brand.
1927 Dem Deutschen Apotheker-Verein werden vom Berliner Apotheker-Verein 30 000 RM für die Salzmann-Stiftung überreicht.
1928 Während der 5. Deutschen Funkausstellung erfolgen erste Versuchsvorführungen zum Fernsehen: die "Fernschau" des Technikers Denes von Mihaly (Fernsehbilder von 4 x 4 cm ) und das "Abtastverfahren" des Professors August Karolus.
1928 Die V. Große Deutsche Funkausstellung wird eröffnet.
1928 Im Theater am Schiffbauerdamm wird die "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht und Kurt Weill uraufgeführt.
1928 Ein gigantischer Amüsierbetrieb wird in der umgebauten Großgaststätte "Haus Vaterland", dem ehemaligen Café Picadilly, am Potsdamer Bahnhof mit einem Festessen eingeweiht.
1930 Der erste Bischof von Berlin, Christian Schreiber (1872-1933), wird inthronisiert. Der Bischöfliche Stuhl wurde in der St.-Hedwigs-Kirche errichtet, die zur Kathedrale mit einem Domkapitel erhoben wurde.
1930 Im Lessing-Theater wird in der Inszenierung von Erwin Piscator das Schauspiel von Teodor Plivier "Des Kaisers Kuli" gebracht.
1930 Im Theater am Schiffbauerdamm wird Ernst Tollers Stück "Feuer aus den Kesseln" uraufgeführt. Albert Hövrmann spielte den Matrosen Köbis und Herrmann Speelmann den Matrosen Reichpietsch
1930 Bei herrlichem Sommerwetter findet im Volkspark Rehberge ein von der Sportvereinigung "Fichte Wedding" organisiertes Leichtathletik-Sportfest statt, an dem sich ca. 1 300 Sportler aus Berlin, Leipzig und der Tschechoslowakei beteiligen.
1935 Das 19. und letzte Opfer des Baustelleneinsturzes auf der Nord-Süd-Bahn nahe des Reichstages wird geborgen. Die 100köpfige Bergungstruppe mußte in 14tägigem Einsatz 8 000 Kubikmeter Erde un$ 180 000 kg Stahlkonstruktionen beseitigen.
1935 Die Ausstellung "Die Kleidung des Herrn" wird im Clou in der Mauerstraße (Mitte) eröffnet. Die umfangreiche Schau fand anläßliche des Deutschen Schneidertages 1935 statt.
1936 Für die neue Christi-Auferstehungs-Kathedrale am Hoffmann-von-Fallersleben-Platz wird der Grundstein gelegt.
1946 Anläßlich der 100-Jahr-Feier der Evangelischen Allianz findet in der Stadtmissionskirche am Gardepionierplatz (Südstern) in Berlin-Kreuzberg ein Festgottesdienst statt.
1948 Gemäß den Moskauer Vereinbarungen findet im Berliner Kontrollratsgebäude die erste Zusammenkunft der vier Militärgouverneure mit ihren Stäben statt.
1949 Die Fürstenstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Bergfriedstraße umbenannt.
1949 Die Britzer Straße im Bezirk Kreuzberg wird in Kohlfurter Straße umbenannt.
1949 Die Bahnhofstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Güstener Straße umbenannt. 1987 mußte sie einem Neubau weichen.
1949 In seiner letzten Pressekonferenz vor mehr als einhundert in- und ausländischen Journalisten verabschiedet sich General Frank L. Howley, Kommandant des amerikanischen Sektors, nach mehr als vierjähriger Tätigkeit in und für Berlin.
1949 Die Grünauer Straße im Bezirk Kreuzberg wird in Ohlauer Straße umbenannt.
1949 Die Lankwitzstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Ruhlsdorfer Straße umbenannt.
1952 Die 2. Berliner Festwochen werden eröffnet. Bis zum 30. September besuchten 165 000 Gäste die Veranstaltungen.
1954 Der Magistrat von Ost-Berlin erläßt die "Verordnung zur Regelung des Jagdwesens", die zur "Herbeiführung eines geordneten einheitlichen Jagdwesens und zur Erhaltung des Wildbestandes in den Groß-Berliner Stadtforsten" beitragen soll.
1956 Der Volkskomiker Erich Carow stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Friedhof am Krematorium Wilmersdorf beigesetzt.
1958 In West-Berlin werden nach den Bestimmungen des Kassenarztgesetzes die Polikliniken endgültig geschlossen. Von den ursprünglich 44 Polikliniken blieben nur die 18 Universitätspolikliniken in Betrieb.
1960 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt überreicht dem in den Ruhestand tretenden Reinickendorfer Bezirksbürgermeister Adolf Dünnebacke das Große Bundesverdienstkreuz und namens des Senats die Ernst-Reuter-Medaille in Bronze.
1961 Der DEFA-Film "Der Traum des Hauptmann Loy" unter der Regie von Kurt Maetzig erlebt im Kino Colosseum seine Ostberliner Erstaufführung.
1963 Die verschiedenen Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften (AWG) in Ost-Berlin zählen 36 663 Mitglieder.
1963 Der Gorilla Knorke, der unbestrittene Liebling der Westberliner Zoobesucher, stirbt im Alter von etwa sieben Jahren.
1970 Der Meteorologe Richard Scherhag, der seit 1952 dem Meteorologischen Institut der Freien Universität als Direktor vorstand, stirbt in Westerland auf Sylt.
1971 Anläßlich des 150. Geburtstages des Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz findet an der Humboldt-Universität zu Berlin ein akademischer Festakt statt.
1979 Anläßlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Ensembles hat das Brecht-Programm "Als ich wiederkehrte" Premiere.
1982 Das Komitee "Ärzte der DDR zur Verhütung eines Nuklearkrieges" konstituiert sich in Berlin. Zum Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Samuel Mitja Rapoport gewählt.
1984 Die Mitglieder des Berliner Philharmonischen Orchesters sprechen sich auf einer Vollversammlung einmütig dafür aus, während der Berliner Festwochen wieder mit Herbert von Karajan zu musizieren und später über die weitere Zusammenarbeit zu sprechen.
1990 Der 1 148 Seiten umfassende Einigungsvertrag wird im Kronprinzenpalais Unter den Linden unterzeichnet.
1991 Der langjährige Direktor des Zoologischen Gartens Berlins, Heinz-Georg Klös, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Hans Frädrich.
1994 Die letzten russischen Truppen werden in Berlin-Köpenick verabschiedet.