Berlin und Cölln

An einem 3. September

1373 Thilo Zelgow, Betke Hakenberg, Hermann Bardeleben und Hans Falkenrede erklären, von den Ratsleuten von Berlin und Cölln aus dem Gefängnis ausgelöst worden zu sein, in das sie Wedige von Plote geworfen hatte.
1707 Johann Peter Süßmilch wird in Zehlendorf als Sohn des dortigen Erbkrügers Elias Süßmilch geboren. Der evangelische Gestliche und Gelehrte war ab 1742 Propst an der St.-Petri-Kirche.
1735 König Friedrich Wilhelm I. erläßt eine genaue Anordnung zur Reinigung der Straßen und Gassen in der Residenz.
1741 Aus Ostpreußen treffen vier weitere, für die Garnison in Potsdam bestimmte Eskadrons des Generalmajors von Thymen ein.
1814 Das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht und das preußische Wehrrecht tritt in Kraft.
1834 In Berlin stirbt der Pädagoge Johann Ernst Plamann, Begründer und Leiter der Erziehungsanstalt nach Pestalozzis Methode, die auch den Fürsten Otto von Bismarck unter ihren Schülern zählte.
1857 Der Zoologe und Mediziner Martin Hinrich Lichtenstein, ab 1810 Professor der Zoologie an der Universität und ab 1811 Mitglied der "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", stirbt auf See zwischen Korsör und Kiel.
1861 Ein neues erweitertes Krankenhaus der jüdischen Gemeinde in der Auguststraße 14 (Mitte) wird seiner Bestimmung übergeben. Vorher befand sich das jüdische Krankenhaus in der Oranienburger Straße 8 (Mitte).
1867 Der Schriftsteller Heinrich Smidt stirbt in Berlin. Er wurde besonders durch seine Seeromane bekannt.
1868 Die Bauakademie erläßt eine Vorschrift, die für Ausbildung des Bauführers ein dreijähriges Studium vorschreibt.
1870 In Berlin wird am frühen Morgen die Depesche veröffentlicht, in der König Wilhelm I. seiner Gemahlin, Königin Augusta, die Nachricht von der Kapitulation des französischen Heeres nach der Schlacht bei Sedan am 2. September 1870 übermittelte.
1886 Im Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater beginnen Konzertabende unter der Leitung des Komponisten Franz von Suppé.
1891 Die Berliner Schlächter-Innung lehnt auf ihrer Monatsversammlung jede Beteiligung an einer geplanten Fleischerei-Ausstellung für Berlin ab.
1891 Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt 15 000 Mark zu Ehren des deutschen literarischen Kongresses. Der Kongreß fand am 16. September 1891 im Rathaus statt.
1899 In Berlin findet eine Internationale Motorwagenausstellung statt.
1901 Mit einem Festgottesdienst wird die an der Luisenstraße liegende Charité-Kirche durch Generalsuperintendent D. Braun eingeweiht.
1909 Der für das Gebiet Grunewald zuständige Landrat Ernst von Stubenrauch, ein eifriger Anhänger des Luftbadens, setzt sich gegenüber dem Regierungspräsidenten von Potsdam für die Badenden am Wannsee ein.
1911 Im Treptower Park versammeln sich auf der großen Festwiese 200 000 Berliner aller Bevölkerungsschichten zu einer gewaltigen Friedensdemonstration. Auf zehn Tribünen sprachen 20 Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre, u.a. auch Karl Liebknecht.
1918 Die Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz) unter der Direktion von Friedrich Kayßler eröffnet die neue Spielzeit mit Karl Ludwig Immermanns "Merlin" in der Regie von Ludwig Berger.
1923 Die erste Ausbaustufe des Berliner Westhafens - ohne das dritte Hafenbecken - am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal wird eingeweiht.
1926 Auf dem Messegelände an der Masurenallee (Charlottenburg) wird anläßlich der dritten Funkausstellung der 138 m hohe Funkturm in Betrieb genommen. Besondere Attraktion war das in 55 m Höhe gelegene Restaurant.
1927 Die erste Piscator-Bühne wird mit der Inszenierung der Revue "Hoppla, wir leben!" von Ernst Toller in der Regie von Erwin Piscator im Theater am Nollendorfplatz eröffnet.
1930 Der See-Elefant Roland, im Auftrag von Karl Hagenbeck im Früjahr 1930 im Eismeer bei Süd-Georgien gefangen, wird vom Lehrter Güterbahnhof in den Zoo tranportiert. Roland war 4,5 m lang und wog 33,6 Zentner.
1930 Das Gericht entscheidet bei der Klage eines Kaufmanns, der formell im Reichswehrministerium als Arbeiter geführt wurde, daß er sich als Angestellter mit allen Rechten betrachten könne. Dieses Urteil bildete die Basis für über 100 weitere Klagen.
1930 In der "Neuen Welt" in der Hasenheide wird die Ausstellung "Blumen, Vögel und Fische", veranstaltet von der Deutschen Gartenbaugesellschaft, dem Reichsverband der deutschen Vogelliebhaber und dem VdV für Aquarien- und Terrarienkunde, eröffnet.
1930 Auf dem städtischen Gut in Blankenfelde wird auf dem Vorwerk eine Scheune Opfer einer Brandstiftung. Das Gebäude hatte einen Wert von 15 000 Mark, die gespeicherten Getreidevorräte einen Wert von 17 000 Mark.
1930 Im Zimmer 105 des Kriminalgerichts in Moabit tritt eine Schnell-Schöffenkammer zusammen, um eine Anzahl politischer "Verbrecher" abzuurteilen.
1935 Im Naturtheater Friedrichshagen (Köpenick) finden zum ersten Mal Freilicht-Filmveranstaltungen statt. Zur ersten Vorstellung kamen 400 Kinofreunde.
1935 Am Märkischen Museum (Mitte) werden 22 Findlinge zwischengelagert, die bei Ausschachtungsarbeiten für die Reichsbank freigelegt wurden. Sie sollten später an der neuen Berliner Uferstraße, dem Rolandsufer, aufgestellt werden.
1935 An der Turmstraße in Moabit wird der Grundstein für das neue Rathaus Tiergarten gelegt. Der Stadtbezirk besaß seit 1920 kein eigenes Verwaltungsgebäude.
1943 Staaken - vor den Toren Spandaus gelegen - erlebt schwere Luftangriffe, von denen auch die Flughafenanlagen betroffen sind.
1945 An der Berliner Universität beginnen die ersten "Vorkurse für Studienanfänger".
1946 Der Komponist Paul Lincke, Begründer der Berliner Operette, Ehrenbürger der Stadt seit 1941, stirbt zwei Monate vor seinem 80. Geburtstag in Hahnenklee bei Goslar im Harz. Er wurde auf dem kleinen Friedhof von Clausthal-Zellerfeld begraben.
1946 Am Funkturm in Berlin-Charlottenburg beginnen die Arbeiten zur Beseitigung seiner schweren Kriegsschäden.
1948 Vertreter der SED, CDU, LDPD sowie einzelne Sozialdemokraten konstituieren im Neuen Stadthaus (Mitte) den Demokratischen Block Berlin.
1953 Die Marheinecke-Markthalle in Kreuzberg wird als erste wiederaufgebaute Markthalle nach dem Zweiten Weltkrieg der Bestimmung übergeben.
1957 Die Berliner Straße in Charlottenburg wird nach dem verstorbenen Regierenden Bürgermeister Otto Suhr in "Otto-Suhr-Allee" umbenannt.
1957 Der Regierende Bürgermeister Otto Suhr, der nach seinem Tod am 30. August im Schöneberger Rathaus aufgebahrt worden war, wird unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zum Waldfriedhof Zehlendorf überführt und beigesetzt.
1971 Die Botschafter der vier für Berlin verantwortlichen Mächte unterzeichnen im Gebäude des früheren Alliierten Kontrollrates in Schöneberg das Vier-Mächte-Abkommen über Berlin.
1975 Die Sektion der Humboldt-Universität und der Ortsverband Berlin der Chemischen Gesellschaft der DDR veranstalten ein festliches Kolloquium aus Anlaß des 75jährigen Bestehens der chemischen Institute der Humboldt-Universität.
1984 Ost-Berlin verfügt über 299 zehnklassige polytechnische und Spezialschulen, 11 erweiterte Oberschulen sowie 32 Hilfs- und Sonderschulen.
1989 Aus der Galerie der Romantik im Schloß Charlottenburg werden die beiden Spitzweg-Gemälde "Der arme Poet" und "Der Liebesbrief" gestohlen.