Berlin und Cölln

An einem 7. September

1336 Herzog Rudolph von Sachsen befreit die Städte Berlin und Cölln von der Strafe wegen eines gefangengehaltenen Juden.
1731 Der Artist und Schauspieler Johann Carl Eckenberg erhält von König Friedrich Wilhelm I. die Erlaubnis, auf dem Neuen Markt ein Theater aufzuschlagen und "honette Sachen, keinesfalls aber skandalöse Sauzoten" zu spielen.
1732 Der Arzt Dr. Augustin Buddeus erhält von König Friedrich Wilhelm I. das Privileg zum Betreiben einer Apotheke in der Rosenthaler Straße (heute "Rote Apotheke", unter Denkmalschutz stehend).
1811 Das Gesetz über die Aufhebung des Zunftzwanges wird erlassen.
1822 Die durch das von Schinkel entworfene Durchgangshaus Unter den Linden Nr.76 hindurchführende neue Straße erhält durch Allerhöchste Kabinettsorder den Namen "Neue Wilhelms-Straße".
1891 Die Stell- und Rademacher-Innung begeht im Festsaal des Buggenhagenschen Etablissements die Feier ihres 350jährigen Bestehens.
1901 Die bis zum 15. September andauernden Segelwettbewerbe der "Berliner Woche" beginnen auf dem Müggelsee und auf der Havel unterhalb von Spandau.
1901 Otto Heinrich Warburg legt die Reifeprüfung am Friedrichs-Werderschen Gymnasium ab und verläßt die Schule mit dem Studienwunsch "Naturwissenschaften". Der spätere Physiologe und Biochemiker war ab 1931 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts.
1905 Karl Schröter wird in Wiesbaden geboren. Der Mathematiker Schröter wurde 1950 Direktor des Instituts für Mathematische Logik an der Humboldt-Universität Berlin, war ab 1961 Direktor des Instituts für Reine Mathematik der Akademie der Wissenschaften.
1909 Der Amerikaner Orville Wright zeigt auf den Berliner Flugwochen seinen Doppeldecker in Funktion.
1910 Arthur Hobrecht, Staatsminister a.D. und ehemaliger Bürgermeister, feiert das seltene Fest der diamantenen Hochzeit.
1913 Die "Frankfurter Zeitung", die sich auf Untersuchungen des Hygienischen Instituts der Universität Berlin stützt, weist in einem Bericht auf die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch die Auspuffgase von Kraftfahrzeugen hin.
1918 Der Techniker H. Rukop aus der Berliner Firma Telefunken stellt eine wassergekühlte Radiosenderöhre vor.
1930 In der Nacht vom 7. zum 8. September erfolgt ein Einbruch in der Reichsapotheke, Elsässer Straße 36 im Norden Berlins. Geraubt wurden nur schwere Gifte: Zyankali, Strychnin, Eunitrin, Sublimat und Altropinal. Geld und Rauschgifte blieben unberührt.
1930 In den Lichterfelder Festsälen feiert der "Freie Sportverein VII" sein 5. Stiftungsfest.
1930 In den Spichern-Sälen veranstaltet der "Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller" anläßlich der Reichstagswahl am 14. September 1930 eine Intellektuellen-Kundgebung, auf der u.a. Johannes R. Becher auftritt.
1930 Im Stadion Lichterfelde-Ost findet ein großes Treffen der Leichtathleten statt, das als die größte leichtathletische Veranstaltung der Saison bezeichnet wird. Das größte Interesse wurde den Vereinsmehrkämpfen entgegengebracht.
1935 Die Deutsche Reichspost nimmt in der Geisbergstraße 7 (Schöneberg) eine Fernsehversuchsstation wieder in Betrieb. Zur beschleunigten Weiterführung der Versuche sollten noch weitere Stationen in Betrieb genommen werden.
1935 Am Brandenburger Tor stehen wieder Posten des Reichsheeres Wache. Sie lösten Posten der Polzei ab.
1935 In Berlin gibt es 225 Schweinemästereien. Damit war die Stadt in der Lage, den größten Teil seines Bedarfs an Schweinefleisch, nämlich rund 60 000 Stück, selbst zu produzieren. Ein Großteil des Futters kam aus Hotels und Großküchen.
1940 Bei den ersten Bombenabwürfen der Royal Air Force auf Weddinger Gebiet sterben zwölf Menschen.
1945 Der Magistrat, Abt. für Handel und Handwerk, ruft alle Berliner Marktbudenverleih- und Speditionsbetriebe zu einer Besprechung am 13. September im Fachamt 10, Dorotheenstr. 8, zusammen.
1945 Im wiedereröffneten Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) hat Lessings "Nathan der Weise" mit Paul Wegener in der Titelrolle Premiere.
1946 Im Deutschen Theater hat Molières "Tartuffe" in der Inszenierung von Willi Schmidt Premiere. In den Hauptrollen traten Elsa Wagner, Horst Caspar, Antje Weisgerber, Aribert Wäscher und Paula Denk auf.
1946 Im Olympia-Stadion beginnt ein internationales Militär-Sportfest, an dem sich sieben Nationen beteiligen. Die herausragendste Leistung vollbrachte der tschechoslowakische Teilnehmer Emil Zatopek im 5 000-Meter-Lauf.
1947 Der Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) beginnt Schulfunksendungen auszustrahlen.
1948 Der Demokratische Block Berlin fordert vom Magistrat die Aufstellung eines Winternotprogramms und von den Stadtverordneten die Rückkehr in das Neue Stadthaus in Ost-Berlin.
1948 Der Ältestenrat der Stadtverordnetenversammlung beschließt, solange keine Sitzungen im Neuen Stadthaus in Ost-Berlin einzuberufen, wie das Gebäude von Polizeikräften besetzt ist, die nicht der Verfügungsgewalt des Magistrats unterstehen.
1949 Oberbürgermeister Ernst Reuter nimmt als Vertreter von West-Berlin an der konstituierenden Sitzung des Bundesrates in Bonn teil.
1950 In Ost-Berlin beginnen die Sprengarbeiten zum Abriß des Berliner Stadtschlosses.
1951 Im Dahlemer Museum wird die Ausstellung "Alte Meister" mit 140 Gemälden der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts und 200 deutschen Handzeichnungen der Dürer-Zeit eröffnet.
1953 Der Senat beschließt die Umbenennung der Berliner Theater-Schule in "Max-Reinhardt-Schule des Landes Berlin", die von der Schauspielerin Hilde Körber geleitet wird.
1959 In der Kurfürstenstraße 132 wird eine von der Deutschen Gesellschaft für internationalen Jugendaustausch erworbene Villa als Jugendhotel mit 49 Betten eröffnet. Die Villa war 1896 für den Bankier Georg Fromberg errichtet worden.
1960 Als erster Gewerkschafts-Neubau nach 1945 wird das sechsgeschossige Verwaltungsgebäude der IG Nahrung-Genuß-Gaststätten an der Gotzkowsky-/Ecke Zwinglistraße in Moabit (Tiergarten) seiner Bestimmung übergeben.
1960 Wilhelm Pieck, Präsident der DDR, stirbt in seinem Amtssitz Schloß Niederschönhausen. Die Urne wurde an der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde beigesetzt.
1963 Eine der größten Antennenanlagen West-Berlins wird in der Siedlung der Gemeinnützigen Heimstätten AG in Mariendorf in Betrieb genommen. Mit ihrer Hilfe wurden in 802 Wohnungen eine Vielzahl von Rundfunk- und Fernsehprogramme empfangen.
1968 Die Gedenkstätte für die deutschen Interbrigadisten an der Friedenstraße im Volkspark Friedrichshain wird eingeweiht.
1986 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen überreicht den vom Senat gestifteten, künftig alle zwei Jahre verliehenen und jeweils mit 20 000 DM dotierten Moses-Mendelssohn-Preis "zur Förderung der Toleranz" erstmals an Sir Yehudi Menuhin.
1987 Der Bund der Architekten der DDR veranstaltet in Berlin einen internationalen Erfahrungsaustausch zum Thema "Gegenwärtiges und künftiges Bauen in Hauptstädten", der bis zum 14. September dauerte.