Berlin und Cölln

An einem 9. September

1439 Abt, Prior und Convent des Klosters Lehnin tauschen mit dem Rat zu Berlin und Cölln einige Ackerstücke, die Breiten genannt, im Felde des Dorfes Wachow, gegen Ackerstücke bei Nibede.
1713 Es ergeht ein königliches "Patent, wegen des Verboths des Schiessens in denen Gärten bey Berlin".
1740 Der Oberjägermeister Graf von Schlieben schlägt in einem Schreiben König Friedrich II. einen Standort im Tiergarten für eine neue Fasanerie vor.
1741 Am Morgen belustigt sich Prinz Heinrich in Begleitung einiger Kavaliere auf der Jagd in der Gegend von Schönhausen.
1742 Anläßlich des 21. Geburtstages des Prinzen Wilhelm findet in Monbijou am Abend eine große Tafel und ein prächtiger Maskenball statt.
1777 Friedrich Anton Freiherr von Heinitz tritt als Minister und Oberberghauptmann an die Spitze des preußischen Berg- und Hüttenwesens. Ihm waren das Münzwesen und die Königliche Porzellanmanufaktur (KPM) unterstellt.
1807 Der Propst der St. Petrikirche, Gottfried August Ludwig Hanstein, weiht die Luisenstiftung mit einer Rede auf dem Nikolaikirchhof ein.
1808 Albert Gustav Heydemann wird in Berlin geboren. Der Pädagoge erteilte dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm Geschichtsunterricht. Er war Mitbegründer der Zeitschrift für das Gymnasialwesen.
1828 Heinrich Lottner wird in Berlin geboren. Der Bergbauingenieur war von 1860 bis 1866 Direktor der Berliner Bergakademie.
1829 Eine Verordnung wird veröffentlicht, wonach das Drachensteigen in den Straßen und öffentlichen Passagen Berlins bei Androhung von Geld- bzw. Gefängnisstrafe untersagt ist.
1832 Der Musiker Bernhard Klein, Mitglied der Berliner Singakademie sowie Musikdirektor und Musiklehrer an der Berliner Universität, stirbt in Berlin.
1836 Die Toranlage am Luisenstädtischen Platz (Mitte) erhält den Namen "Neues Tor". Außerhalb der Stadt stellte der "Platz vor dem Neuen Tor" die Verbindung zur Invalidenstraße her.
1878 Auf der Eisenbahnstrecke Berlin - Grünau werden "Omnibuszüge" eingeführt.
1880 Der dritte Friedhof der Berliner Jüdischen Gemeinde wird auf einer 40 Hektar großen Fläche an der heutigen Herbert-Baum-Straße in Weißensee eingeweiht.
1885 Der Platz "Rollkrug" (Kreuzberg) wird in Hermannplatz umbenannt.
1899 Die erste öffentliche Droschke mit Benzinmotor nimmt ihren Betrieb auf.
1907 Oberstleutnant a.D. Baron Adalbert von Arnim wird zum ersten Vorsitzenden des "Berliner Freibäder-Vereins" gewählt. Zweck des Vereins "Pflege und Schutz des Freibadwesens in Einklang mit den zuständigen Behörden".
1923 Die Geldentwertung führt zum Ruin der Berliner Straßenbahn. Einen Tag lang verkehrte keine Straßenbahn in der deutschen Hauptstadt.
1923 In der Franzensbader Straße 7-8 (Wilmersdorf) wird die jüdische Vereinssynagoge Grunewald-Roseneck und in Halensee die Synagoge "Friedenstempel" eingeweiht.
1929 Bei einer Routineprüfung in der Stadtbank Berlin stoßen die Buchprüfer Fabian und Seidel auf die Unterlagen "Sklarek", in denen Kredite von nicht weniger als 9 664 000 Mark verzeichnet sind.
1930 Reichskanzler Dr. Heinrich Brüning spricht im Berliner Sportpalast.
1930 In den Armin-Festsälen, Kommandantenstraße 59 (Lichterfelde), findet eine Wahlkundgebung der graphischen Arbeiter statt. Es sprach u.a. Hermann Remmele (KPD).
1933 Die Insel Imchen in Kladow (Spandau) und der sie umgebende Gelegegürtel (Schilfgürtel) werden unter Naturschutz gestellt.
1933 Die Moorgebiete im Spandauer Forst "Großer Rohrpfuhl", "Kleiner Rohrpfuhl" und "Teufelsbruch" werden unter Naturschutz gestellt.
1935 Während der Funkausstellung bricht in der Ausstellungshalle ein verheerender Brand aus. Als das Feuer auch den Funkturm erfaßte, auf dem sich noch zahlreiche Menschen befanden, leisteten zahlreiche Besucher unter Einsatz ihres Lebens Hilfe.
1945 Der Botanische Garten in Berlin-Steglitz wird wiedereröffnet.
1945 Aus einem medizinischen Bericht geht hervor, daß in der letzten Septemberwoche 419 Personen gegenüber 419 in der Vorwoche an Diphtherie erkrankten.
1945 Aus einem medizinischen Bericht geht hervor, daß in der letzten Septemberwoche 926 Personen gegenüber 782 in der Vorwoche an Typhus erkrankten. Meerschweinchen und weiße Mäuse zur Serumherstellung standen ausreichend zur Verfügung.
1945 Im Britischen Sektor wird die Verordnung bestätigt, wonach es Zivilpersonen untersagt ist, eine militärische Uniform zu tragen. Kleidungsstücke mußten so geändert werden, daß sie keine Ähnlichkeit mit deutschen Uniformen hatten.
1945 Aus einem medizinischen Bericht geht hervor, daß in der letzten Septemberwoche 267 Personen an Ruhr erkrankten. Die Erkrankungsrate war rückläufig.
1945 Im Britischen Sektor tritt eine Verordnung in Kraft, wonach es Zivilpersonen untersagt ist, militärische Kopfbedeckungen, Medaillen, Orden, Rangabzeichen oder andere Abzeichen zu tragen.
1947 Die US-amerikanische Militärregierung untersagt in ihrem Sektor der Organisation "Opfer des Faschismus" jede Werbung für den am 14. September geplanten Gedenktag und ordnet die Entfernung aller roten Embleme an.
1948 Auf dem Platz der Republik vor der Ruine des Reichstags versammeln sich über 300 000 Berliner zu einer Großdemonstration. Ernst Reuter sprach seinen berühmtgewordenen Appell: "Ihr Völker der Welt ... Schaut auf diese Stadt ...".
1951 In der Hinrichtungsstätte in Plötzensee wird der Grundstein zu einer Gedenkstätte für die mehr als 2 000 hier hingerichteten Opfer des Nationalsozialismus gelegt.
1953 Die restaurierte Synagoge in der Pestalozzistraße (Charlottenburg) wird wieder ihrer Bestimmung übergeben.
1953 Der bisherige Chef der Volkspolizei im Bezirk Potsdam, Fritz Eikemeyer, wird in das Amt des "Präsidenten der Volkspolizei Berlin" eingeführt.
1954 Zur Erleichterung des Personen- und Berufsverkehrs "an der Stadtgrenze von Groß-Berlin" werden von den DDR-Behörden die Kontrollpunkte Neu-Buch, Birkenstein, Glienicke/Nordbahn, Dreilinden, Teltow-Seehof und Düppel für Fußgänger und Radfahrer freigegeben
1963 Die 40 m lange und 26 m breite Buschkrugbrücke über den Teltowkanal in Britz (Neukölln) wird dem Verkehr übergeben.
1980 Im Personenverkehr der S-Bahn Ost wird erstmalig ein Triebwagen der neuen Baureihe 270 eingesetzt.
1985 Der Gaststättenkomplex "Am Marstall" wird mit drei Restaurants mit insgesamt 300 Plätzen eröffnet - dem "Schwalbennest", "Flair" und "Bacchuskeller".
1989 Der bisherige Generalvikar in Erfurt, Georg Sterzinsky, der am 24. Juni zum Bischof von Berlin ernannt wurde, wird durch den Apostolischen Administrator in Erfurt und Meiningen, Bischof Joachim Wanke, in der St.-Hedwigs-Kathedrale in sein Amt eingeführt.