Berlin und Cölln

An einem 11. September

1327 Markgraf Ludwig der Ältere übereignet einem Altar in der Petrikirche zu Cölln Hebungen (Einnahmen) aus dem Zoll und der Münze zu Berlin.
1336 Der Stadtrat von Spandau schließt mit den Bauern des Dorfes Staaken einen Vertrag über die gemeinschaftliche Nutzung einer Lehmgrube in der Feldmark.
1360 Markgraf Ludwig der Römer beschenkt einen Altar in der Marienkirche zu Berlin mit Einkünften zu Wasmestorf.
1465 Symon Molner, Bürger zu Cölln, überläßt dem dortigen Rat zwei Häuser neben der Badstube über dem Wasser zur Errichtung einer Kalkscheune.
1491 Kurfürst Johann Cicero weist seiner Gemahlin das Schloß Spandau für seinen Todesfall zur Wohnung an.
1491 Die Städte Berlin und Cölln verbürgen sich der Kurfürstin Margarete dafür, daß ihr an den ihr auf Spandau, Küstrin, Oderberg, Wriezen, Bötzow, Liebenwalde und Saarmund verschriebenen 4 000 rheinische Gulden jährlicher Rente nichts abgehen soll.
1741 Am Morgen marschiert das Regiment des Prinzen Ferdinand von Braunschweig nach Magdeburg ab.
1804 Der Hof- und Domprediger Carl Ludwig Conrad stirbt in Berlin.
1807 Der Komiker Albert Leopold Gern, Schüler von Iffland, debütiert mit dem Visitator in Kotzebues "Indianer in England" am Berliner Nationaltheater.
1845 Robert Lüdge wird in Berlin geboren. Der Techniker wurde durch das erste in Deutschland patentierte Mikrophon bekannt.
1847 Die Stallschreibergasse (Kreuzberg) wird in Stallschreiberstraße umbenannt.
1855 Die Armendirektion erhält 1 200 Taler aus dem Nachlaß des Oberlandesgerichts-Chef-Präsidenten Karl August Alsleben. Diese Mittel waren bestimmt zum Kartoffelanbau durch und für Arme, brotlose Familien und einen Frauenkrankenverein der Elisabethgemeinde.
1874 Der Jurist und ordentliche Professor Ludwig Eduard Heydemann, dem Savigny den ersten Lehrstuhl für allgemeines Landrecht in Berlin einrichtete, stirbt in Berlin.
1877 Der Verlag Ullstein wird in das Königliche Handelsregister eingetragen.
1885 Der Geodät Johann Jacob Baeyer stirbt in Berlin.
1886 Der Firmengründer Ludwig Loewe, Reichtags- und Landtagsabgeordneter sowie Stadtverordneter, stirbt in Berlin.
1888 Das Lessing-Theater am Friedrich-Karl-Ufer (Kapelleufer) unter der Leitung Oskar Blumenthals wird mit Lessings "Nathan der Weise" eröffnet.
1906 Der Wasserturm in Altglienicke wird in Betrieb genommen. Er wurde nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Scheven erbaut.
1916 Die Hindenburgbrücke (Bösebrücke) am S-Bahnhof Bornholmer Straße (Prenzlauer Berg/Wedding) wird dem Verkehr übergeben.
1916 Bei der Vereinigung der Bergakademie mit der Technischen Hochschule wird Georg Franke zum ordentlichen Professsor für Bergbauwissenschaften und zum Leiter des Laboratoriums für Aufbereitung und Brikettierung an der Technischen Hochschule Berlin ernannt.
1920 Die Berliner Gartenbaufirma Späth feiert mit über 1 000 Gästen ihr 200jähriges Geschäftsjubiläum.
1921 Der Wettbüroinhaber Max Klante meldet den Konkurs seines Berliner Konzerns an und wird kurz darauf verhaftet. Er hatte innerhalb eines Jahres 60 000 Menschen um 100 Millionen Mark betrogen.
1926 In einem Laufduell über 1 500 Meter zwischen dem deutschen Läufer Otto Peltzer und dem finnischen Leichtathleten Paavo Nurmi gewinnt Peltzer im Stadion in Witzleben am AVUS-Eingang mit dem neuen Weltrekord von 3:51,0 min.
1926 Erwin Piscators Inszenierung von Friedrich Schillers "Die Räuber" ruft im Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt einen Skandal hervor.
1927 In Berlin beginnt die IV. Große Deutsche Funkausstellung.
1927 In Berlin beginnt der V. Internationale Kongreß für Vererbungswissenschaft, an dem 900 Teilnehmer aus 34 Ländern teilnehmen. Der Kongreß dauerte bis zum 17. September.
1930 In Potsdam tagt die 9. Versammlung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft. Das Hauptthema der mehrtägigen Veranstaltung war die zusammenfassende Berichterstattung über Grenzgebiete zwischen der Geophysik und anderen Wissensgebieten.
1930 Polizisten lösen eine Menschenansammlung auf und geben, durch Alarmbefehle des Polizeipräsidenten Karl Zörgiebel nervös gemacht, Warnschüsse ab. Anlaß der Menschenansammlung war ein an einem Laternenpfahl befestigter Hakenkreuzhampelmann.
1933 Der Film "Hitlerjunge Quex" wird uraufgeführt.
1940 Der Techniker und Physiker Adolf Franke, der seit 1889 in Berlin an der Universität sowie bei der Entwicklung der Hochfrequenztechnik (z.B. Hochfrequenz-Wechselstrom-Maschine für Fernsprechmeßzwecke) tätig war, stirbt in Berlin.
1941 Der Jüdische Kulturbund in Berlin wird verboten, sein Eigentum konfisziert, und seine Mitarbeiter werden verhaftet.
1945 Per Annonce wird ein Bote gesucht, der einen Brief nach Erlangen mitnimmt.
1945 Der Polizeipräsident gibt bekannt, daß alle Fahrzeughalter, die Personenbeförderung im Linien- oder Gelegenheitsverkehr betreiben, dazu einer Genehmigung bedürfen.
1945 Vor dem Schöffengericht Berlin, in der Schulaula Gleimstraße 49 (Prenzlauer Berg), findet der erste Nazi-Mordprozeß für Berlin-Mitte statt. Angeklagt war ein früherer Amtswalter, der eine Frau wegen staatsfeindlicher Äußerungen erschossen hatte.
1945 Eine Kommission der Reichsbahn unternimmt auf einem Ponton eine Inspektionsfahrt im 5 600 Meter langen, überfluteten Tunnel der Nord-Süd-S-Bahn unter dem Landwehrkanal. Zuvor war das Wasser bis 1,90 Meter abgepumpt worden.
1945 Der Magistrat, Abt. für Finanz- und Steuerwesen, Oberfinanzpräsidium, gibt bekannt, daß Zigaretten zu 8 Rpf. auch in 100-Stück-Packungen verkauft werden, jedoch die zugehörigen Steuerzeichen vorläufig nur überdruckt werden.
1953 Die Ost- und Westberliner Sportorganisationen kommen überein, den Sportverkehr aller Sportarten in ganz Berlin ab sofort wieder aufzunehmen.
1959 Die bis zum 27. September geöffnete 10. Deutsche Industrie-Ausstellung in den Messehallen am Funkturm steht ganz im Zeichen einer verstärkten Wirtschaftshilfe der Bundesrepublik für West-Berlin.
1961 Die BVG West stellt den Verkauf von Fahrscheinen gegen DM-Ost ein.
1978 Nach einem Dauerregen-Vortag kommt es unter dem Einfluß von tropischer Warmluft in Berlin zu Gewittern mit heftigen Regenfällen. Das "Monatssoll" an Niederschlägen für den September war damit bereits erfüllt.
1978 Der Alfred-Döblin-Platz im Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1987 Im Ausstellungszentrum des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter in Karlshorst wird die 7. Berliner Kleingartenschau eröffnet, die bis zum 20. September dauert.
1992 Die Sportbetonte Gesamtschule in Berlin-Köpenick, hervorgegangen aus der früheren Kinder- und Jugendsportschule für den (Ost-)Berliner Wasserfahrsport, erhält den Namen "Flatow-Schule" - benannt nach den jüdischen Sportlern Alfred und G. F. Flatow.