Berlin und Cölln

An einem 17. September

1688 Kurfürst Friedrich III. erläßt ein Reskript (Anordnung), wonach in der Residenzstadt Cölln weder Pagen, Diener, Lakaien noch Handwerksleute Degen tragen sollen.
1721 Am Nachmittag gegen 17 Uhr ist über Berlin ein Regenbogen zu sehen.
1748 Der Architekt Philipp Gerlach stirbt in Berlin. Er wirkte maßgeblich an der Berliner Stadterweiterung mit.
1834 Der preußische Staatsmann Kaspar Friedrich von Schuckmann stirbt in Berlin. Er besuchte die Ritterakademie in Brandenburg, studierte die Rechte sowie die Staatswissenschaften in Halle und war Referendar beim Kammergericht in Berlin.
1839 Eduard Jacobsthal wird in Stargard geboren. Der Kunstwissenschaftler war ab 1866 an der Bauakademie tätig.
1850 Ein Schuhmacher bemüht sich um ein Mittel gegen das Schieflaufen der Stiefelabsätze und konstruierte zu diesem Zweck einen "um einen Stift drehbaren Absatz" und reicht ihn zum Patent ein.
1887 Der Heldentenor und Kammersänger Johann von Witt stirbt in Berlin.
1891 Wegen Krankheits-Simulation steht der Maurer Ernst Steffen vor dem Schöffengericht. Das Gericht sprach den Angeklagten frei, da ihm Simulation nicht nachgewiesen werden konnte. Die Berufsgenossenschaft fühlte sich um 140 Mark und 80 Pfennige betrogen.
1895 Die Firma Kniese eröffnet die erste Nachtomnibuslinie (Pferdebetrieb).
1908 Für das neue Waisenhaus in der Wilhelmsaue wird der Grundstein gelegt. Für dessen Errichtung hatte die Grundbesitzerin Auguste Blisse dem Ort Wilmersdorf 3 Millionen Mark und das Grundstück vermacht.
1912 Der Techniker Hermann F. Wiebe stirbt in New York. Wiebe arbeitete in der Kaiserlichen Normal-Eichungs-Kommission und in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt auf den Gebieten Thermometrie bzw. Prüfungstechniken und war ab 1895 Professor.
1922 Im "Alhambra"-Lichtspieltheater am Kurfürstendamm findet die Premiere des "sprechenden" Films "Der Brandstifter" statt. Die Vossische Zeitung kommentierte begeistert: Die Stimme steigt aus der Brust eines leibhaftigen Menschen auf.
1925 Die Ufa-Wochenschau erscheint mit ihrer ersten Ausgabe.
1929 In einer Polizeiverordnung wird festgelegt, daß die Eigentümer und Pächter der einer Mückenplage ausgesetzten Grundstücke verpflichtet sind, vom 15. Dezember 1929 bis 31. März 1930 wirksame Maßnahmen zur Vernichtung der Stechmücken zu ergreifen.
1929 Im "Deutschen Dom" auf dem Gendarmenmarkt kommt es zu einem Brand.
1930 Der Magistrat und die Reichswasserstraßenverwaltung vereinbaren den Umbau der Mühlendammschleuse und den damit verbundenen Neubau der Mühlendammbrücke (Mitte).
1930 Durch die Explosion eines mit 5 000 Liter Benzol gefüllten Kessels brennt das Gebäude der Asphalt-Fabrik Rudow-AG in der Kanalstraße in Rudow völlig aus.
1933 Aus der Galerie Goldschmidt in der Bellevuestraße 10 werden Gemälde im Wert von 100 000 Mark gestohlen. Der als Dieb verdächtigte Hausdiener war flüchtig.
1945 Der Magistrat beschließt, einen Rezeß des Kurfürsten Joachim I. Nestor (vom 27.12.1508) in Verbindung mit ő 138 BGB, betreffend das Erbrecht an herrenlosen Nachlässen, aufzuheben und die Stadt grundsätzlich als Erbin erbenlosen Vermögens einzusetzen.
1945 Im obersten Geschoß des Getreidesilos im Westhafen bricht nach einer Getreidestaubexplosion ein Brand aus. Das Feuer konnte gelöscht werden.
1946 Hans J. Rehfischs "Quell der Verheißung" wird im Hebbel-Theater in der Inszenierung von Peter Elsholtz uraufgeführt.
1946 Die Alliierte Kommandantur genehmigt die vorgeschlagene Ernennung des 2. stellvertretenden Oberbürgermeisters Josef Orlopp (SED) zum Leiter der Abteilung für Ernährung des Magistrats "bis nach den Berliner Wahlen".
1946 Im Hebbel-Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) findet die Uraufführung des Schauspiels "Quell der Verheißung" von Hans José Rehfisch statt.
1947 Nach dem Tod des Bezirksbürgermeisters von Neukölln - Wilhelm Dieckmann starb am 2. Juli 1947 - wählt die Bezirksverordnetenversammlung Richard Timm (SPD) zum neuen Bezirksbürgermeister.
1948 Die Jahrhundertfeier der Inneren Mission wird in der Sophienkirche mit einem Festgottesdienst eröffnet.
1948 Die vom Hauptsportamt des Magistrats mit Unterstützung des RIAS im Olympiastadion organisierten "Jugendspiele im olympischen Geist" werden vom stellvertretenden Oberbürgermeister Dr. Ferdinand Friedensburg eröffnet.
1949 In der Städtischen Oper (Charlottenburg) hat die Oper "Spanische Nacht" von Eugen Bodart Premiere unter der musikalischen Leitung von Arthur Rother und in der Inszenierung von Fritz Dittgen.
1949 Im Kampf um die deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht der Berufsboxer zwischen dem Titelverteidiger Richard Vogt (Hamburg) und Conny Rux (Berlin) wird der Herausforderer wegen Tiefschlags in der 3. Runde disqualifiziert.
1949 Die Grüne Woche wird eröffnet.
1950 Der Parteitag der CDU-Ost geht in der Staatsoper mit der Wiederwahl Otto Nuschkes zum Ersten Vorsitzenden der Partei zu Ende.
1951 Vom Senat wird beschlossen, einen Beirat für die Staatlichen Bühnen Berlins zu bilden, dem es obliegt, darauf zu achten, daß die den Theatern vom Parlament gewährten Mittel nach den haushaltsrechtlichen Vorgaben eingesetzt werden.
1954 Die Amerika-Gedenkbibliothek/Berliner Zentralbibliothek wird der Öffentlichkeit übergeben. Es sprachen der Regierende Bürgermeister Dr. Schreiber, der amerikanische Hohe Kommissar, Botschafter Conant, Vizekanzler Blücher und Senator Professor Tiburtius.
1955 Die Berliner Festwochen werden eröffnet.
1966 Im Haus des Rundfunks in der Masurenallee wird die Deutsche Film- und Fernsehakademie GmbH eröffnet, die eine dreijährige theoretische Ausbildung in den Studienfächern Regie, Kamera und Produktionsleitung bietet.
1971 Der Riesentransporter "Galaxy" der US-Luftwaffe landet erstmalig in Tempelhof. Er wurde zur großen Attraktion der Flugzeugschau anläßlich des "Tages der offenen Tür" auf dem Flughafen.
1984 Der neue britische Botschafter in Bonn, Sir Julian Bullard, stattet im Rathaus Schöneberg dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen seinen Antrittsbesuch ab.