Berlin und Cölln

An einem 19. September

1409 Markgraf Jobst legt Streitigkeiten zwischen den Wenden auf dem Kietz und dem Rat zu Spandau bei.
1662 Der Friedrichswerder erhält einen Schutz- und Freibrief des Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Er wurde damit zu einer von den Räten von Berlin und Cölln unabhängigen "Burgfreiheit" und Stadtgemeinde erhoben.
1708 König Friedrich I. erläßt eine Armen- und Bettlerordnung.
1717 Zar Peter der Große von Rußland beginnt seinen siebentägigen Besuch in Berlin und wohnt während dieser Zeit mit der Zarin und seinem Gefolge im Schloß Monbijou.
1742 Königin Elisabeth Christine begibt sich mit der Gemahlin des Prinzen Wilhelm und der Prinzessin Ulrike von Schönhausen zu einem Tagesaufenthalt zum Lustschloß Oranienburg. Die Prinzessinnen fuhren anschließend nach Berlin weiter.
1779 Prinz August von Preußen, der Sohn von Prinz Ferdinand, dem Bruder Friedrich II., wird geboren. Er wurde nach dem Tode seines Bruders, Prinz Louis Ferdinand, Besitzer von Schloß Bellevue. Er gilt als Organisator der preußischen Artillerie.
1779 Prinz August von Preußen, der spätere "Reorganisator der Preußischen Artillerie", wird in Friedrichsfelde getauft.
1807 Aus Berlin bestätigt Johann Gottlieb Fichte gegenüber dem Geheimen Kabinettsrat Karl Friedrich von Beyme schriftlich die Annahme der angetragenen Gutachtertätigkeit für eine neue Berliner Universität und das von ihm darüber erwartete Stillschweigen.
1809 In der Nacht zum 20. September brennt die Cöllner Petrikirche völlig nieder.
1818 In Anwesenheit von Zar Alexander I. wird auf dem Tempelhofer Berg (seit 1821 Kreuzberg) der Grundstein für ein Nationaldenkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege von 1813 bis 1815, eine von Schinkel entworfene gotische Spitzsäule, gelegt.
1826 Die erste Berliner Gasanstalt, das spätere Gaswerk Gitschiner Straße(Kreuzberg), nimmt den Betrieb auf. Der Erbauer, die britische Imperial Continental Gas Association zu London, hatte das Recht erworben, für 21 Jahre Straßen und Plätze zu beleuchten.
1826 Die Straßenbeleuchtung durch Gas wird in der Straße Unter den Linden (Mitte) erstmals angewandt.
1839 Die auf Anregung von Peter Joseph Lenné geschaffene Verbindung zwischen der "Kommunikation an der Stadtmauer", der Schulgartenstraße - der späteren Königgrätzer Straße - und der Tiergartenstraße erhält den Namen Lennéstraße.
1842 Minister Johann Albrecht Friedrich Eichhorn erteilt dem "Evangelischen Missionsverein zur Ausbreitung des Christenthums unter den Eingeborenen der Heidenländer" die Korporationsrechte und gewährt Porto- und Stempelfreiheit.
1856 Der Baumeister Wilhelm Ludwig Stier, der an der Bauakademie das Fach "Entwerfen und Zeichnen von Gebäuden" unterrichtete, stirbt in Berlin.
1864 Carl Erich Correns wird in München geboren. Der Botaniker wurde 1914 zum Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biologie berufen.
1871 Fritz Richard Schaudinn wird in Röseningken (Ostpreußen) geboren. Der Zoologe und Mikrobiologe, der 1890 bis 1894 an der Berliner Universität studierte, entdeckte 1905 die Erreger von Syphilis und Amöbenruhr und prägte den Begriff "Mikrobiologie".
1886 Anläßlich der 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte beginnt im Lichthof des Berliner Kunstgewerbemuseums eine Austellung von Tierstudien japanischer Künstler aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
1886 Der Berliner Yachtklub veranstaltet zu Ehren der 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte auf dem Müggelsee eine große allgemeine Segelregatta.
1886 Zum ersten Male erleuchten am Abend Gaslampen die Straße Unter den Linden vom Brandenburger Tor bis zur Schloßbrücke.
1886 Am Abend spielen die Mitglieder des Opernhauses für die Teilnehmer der Versammlung deutscher Naturforscher. Es saßen nur Männer im Parkett und in den Logen.
1906 Für den Bau des Großschiffahrtsweges Berlin - Stettin erfolgt der erste Spatenstich.
1910 141 Arbeiter und Kutscher der Kohlenhandlung Ernst Kupfer und Co. in der Moabiter Sickenstrasse legen geschlossen die Arbeit nieder. Sie verlangten eine Lohnerhöhung von 43 auf 50 Pfennige und die Verkürzung der Arbeitszeit, die 12 und 14 Stdn. betrug.
1925 Der Botaniker, Geograph und Afrika-Forscher Georg August Schweinfurth stirbt in Berlin. Er wurde im Botanischen Garten in Berlin-Dahlem beigesetzt.
1930 Im Kriegsvereinshaus in der Müllerstraße (Wedding) findet eine nationalsozialistische Versammlung statt, bei der auch Goebbels und Löpelmann anwesend sind. Zwei Personen wurden bei den Zusammenstößen mit der Polizei festgenommen.
1930 Goebbels und Löpelmann erhalten Gummiknüppelhiebe, als sie auf dem Polizeirevier die Freilassung von zwei festgenommenen NSDAP-Mitgliedern verlangen.
1930 Die Berliner Volksbühne feiert ihr 40jähriges Bestehen.
1933 Auf dem Gelände der Firma Orenstein & Koppel (Spandau) wird eine umfangreiche Luftschutzübung abgehalten, bei der das Verhalten einer größeren Betriebsbelegschaft bei Luftalarm getestet wurde.
1935 Das Reichswissenschaftsministerium hat als Höchstziffer für das Wintersemester der Berliner Universität 6 900 Studenten festgelegt. Dazu kamen 2 000 Studenten der Technischen und 550 der Handelshochschule.
1938 Der Techniker Eugen Brodhun stirbt in Berlin. Brodhun wurde durch die Entwicklung und den Bau von Meßinstrumenten und durch Versuche zur Wärmestrahlung bekannt.
1945 Mit einer Verordnung des Magistrats erlöschen alle seit Mai 1945 zugesagten Genehmigungen zur Erteilung von privatem Unterricht. Neue Erlaubnisgesuche waren in vorgegebener Form bei den Bezirksämtern einzureichen.
1952 Unter dem Motto "Lebensstandard der freien Welt" wird die 3. Deutsche Industrieausstellung in den Messehallen am Funkturm von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard eröffnet.
1957 Die Kongreßhalle in Berlin-Tiergarten, der Beitrag der USA zu der "Internationalen Bauausstellung 1957", wird feierlich eröffnet und erhält den Namen "Benjamin-Franklin-Halle".
1960 Für den Neubau der Philharmonie am Kemplerplatz (Tiergarten) wird der Grundstein gelegt.
1973 Mary Wigman (Marie Wiegmann), Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin, stirbt in Berlin.
1984 Der Präsident des japanischen Oberhauses, Mitsuo Kimura, kommt im Rahmen seines Besuches in der Bundesrepublik nach Berlin. Er besichtigte u.a. die Mauer, nahm im Schloß Charlottenburg an einem Essen teil und trug sich ins Goldene Buch ein.
1984 Der mongolische Außenminister Mangalyn Dugersuren informiert sich im Rahmen eines DDR-Besuches im Roten Rathaus über die Entwicklung Ost-Berlins und trägt sich ins Goldene Buch ein.
1985 Anläßlich des 100. Geburtstages von Niels Bohr findet in Ostberlin ein Kolloquium statt, das unter der Federführung der Arbeitsgruppe Physikgeschichte der Physikalischen Gesellschaft der DDR steht.
1985 Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt unternimmt aus Anlaß seines DDR Besuches eine Stadtrundfahrt durch Ost-Berlin, besichtigt das Schauspielhaus und trifft sich mit Erich Honecker.
1990 Der Palast der Republik wird wegen hoher Asbestbelastung geschlossen. Die "Rost-und Silberlaube" der Freien Universität wurde wegen Asbestsanierung ebenfalls geschlossen.