Berlin und Cölln

An einem 20. September

1348 Markgraf Woldemar (der falsche Woldemar) bestätigt der Stadt Spandau den Ort Bens (Behns) und verleiht derselben die Gerichte darüber und die Weidegerechtigkeit für Ziegen und Schweine außerhalb der Tore der Stadt.
1348 Markgraf Woldemar (der falsche Woldemar oder Waldemar) erscheint in Berlin. Er gab sich als der letzte Askanier aus und behauptete, er sei nicht, wie allgemein angenommen, 1319 gestorben.
1440 Friedrich II. Eisenzahn (zweitältester Sohn Friedrichs I.) wird in der Nachfolge seines Vaters Kurfürst von Brandenburg.
1476 Kurfürst Albrecht Achilles beauftragt seinen Sohn, Markgraf Johann, den Streit des Propstes zu Berlin mit dem Bischof von Brandenburg beizulegen.
1488 Johann Zehender erhält von den Berlin-Cöllner Räten das Apothekenprivileg mit dem Zusatz, daß außer ihm niemand in beiden Städten Apothekerwaren verkaufen dürfe. Er erhielt freie Wohnung und Deputat.
1690 Der Kriegsminister Joachim Ernst von Grumbkow stirbt auf einer Reise im Gefolge des Kurfürsten Friedrich III. nahe der holländischen Grenze.
1707 Ein "Patent, von Abgebung des Holtzes in denen Thoren" der Residenzstädte regelt, daß von jedem Haufen Holz - "es komme solches zu Wasser oder zu Lande" - an den Zoll- und Akzisetoren "4 bzw. 2 Stück Holtz unweigerlich abgegeben werden" müssen.
1721 Die vereinigten deutschen und französischen Strumpfmacher schlagen zur Erhöhung des Absatzes ihrer Waren vor, die Bevölkerung zu verpflichten, ihre Toten in wollener Kleidung zu bestatten. Der Vorschlag erhielt nicht die Zustimmung des Königs.
1822 August Karl Krönig wird in Schildesche (Westfalen) geboren. Krönig war Lehrer in Berlin und unterrichtete Technik und Chemie.
1832 Der Dichter Karl Heinrich Ludwig Giesebrecht stirbt in Berlin. Der Philologe unterrichtete u.a. in Berlin am Gymnasium zum Grauen Kloster.
1832 Albert Friedrich Wilhelm Haack wird als Sohn eines Holzkaufmanns in Berlin geboren. Der Stadtrat wurde am 22. Januar 1905 Ehrenbürger der Stadt.
1835 Franz Burchard Dörbeck stirbt in Fellin (Estland). Er wurde mit kolorierten Feder- und Kreidelithographien wie "Berliner Redensarten", "Berliner Witze und Anekdoten" und Eckensteher "Nante" bekannt.
1868 Die Haltestelle Lichterfelde (Lichterfelde Ost) der Berlin Anhalter Eisenbahn wird in Betrieb genommen. Der Städtebauer Johann Anton Wilhelm von Carstenn übernahm die Kosten und baute das Stationsgebäude.
1882 Die elektrische Beleuchtung des Potsdamer Platzes und der Leipziger Straße wird in Betrieb genommen.
1884 Karl Friedrich Wilhelm von Witzendorff wird zum General der Kavallerie ernannt.
1898 Der Schriftsteller und Theaterkritiker Theodor Fontane stirbt in seiner Wohnung in der Potsdamer Straße 134c (Schöneberg) an einem Schlaganfall. Sein Ehrengrab erhielt er auf dem Kirchhof II der Französischen Gemeinde, Liesenstraße 7 (Mitte).
1898 Die "Berliner Morgenpost" erscheint im Ullstein-Verlag zm Wochenabonnementpreis von 10 Pfennig.
1930 In einem Sitzungssaal des Berliner Rathauses findet die Reichskonferenz der Gruppe revolutionärer Pazifisten statt.
1930 Der Weltmeister und Inhaber von 15 Weltrekorden, Paavo Nurmi, trifft auf dem Bahnhof Friedrichstraße ein, um am 21. September am leichtathletischen Sportfest teilzunehmen.
1933 Im Arbeitsbeschaffungsplan der Stadt Berlin wird beschlossen, durch Umbauten 12 000 neue Wohnungen zu schaffen.
1933 Anläßlich des 70. Todestages von Jakob Ludwig Carl Grimm wird am Geburts- und Sterbehaus der Gebrüder Grimm in der Linkstraße 7 eine Gedenktafel angebracht.
1935 Berlins Oberbürgermeister Heinrich Sahm stiftet einen Musikpreis der Stadt Berlin. Er war mit 5 000 Mark dotiert und sollte alljährlich zur Eröffnung der Berliner Kunstwochen verliehen werden.
1935 Der neue Bavaria-Film "Varieté" erlebt im Capitol am Zoo seine Berliner Uraufführung. Die Hauptrollen verkörperten Hans Albers sowie Annabella und Attila Hörbiger.
1935 Im Gaswerk in der Danziger Straße wird die erste Leuchtgastankstelle für Busse und LKW in Betrieb genommen. Versuche der BVG mit Flüssiggas gab es bereits seit längerem, um einheimische Treibstoffe einzusetzen.
1937 Bis zum 26. September müssen die Berliner Luftschutz im gesamten Stadtgebiet üben. Vor allem wurde die Verdunklung geprobt.
1945 Die BVG befördert erstmals wieder über eine Million Fahrgäste pro Tag.
1945 Die Stadtkommandanten beschließen, die Berliner Zeit mit Wirkung vom 23. September 1945, 2 Uhr, um eine Stunde zurückzustellen.
1945 Auf Initiative des Beauftragten für Sozialwesen in Lichterfelde-West, Wilhelm Eillner, wird ein Übergangsheim für kriegsversehrte Rückkehrer eröffnet. Die Insassen erholten sich dort, bis sie ohne Gesundheitsrisiko die weitere Heimreise antreten konnten.
1945 Das erste Teilergebnis eines amtlichen Schadensplans wird vorgelegt. Danach waren in den Bezirken des Britischen Sektors (Tiergarten, Wilmersdorf, Charlottenburg, Spandau) 25 278 Gebäude registriert. Nur etwa 35% waren unbeschädigt.
1945 Im Bericht von einer Pressekonferenz, die Stadtrat Klimpel aus der Ernährungsabteilung des Magistrats abhielt, werden die Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung im bevorstehenden Winter mitgeteilt. U.a. gab es Eipulver auf Fleischmarken.
1945 In Berlin hält der Alliierte Kontrollrat seine sechste Sitzung ab. U.a. wurde eine gemeinsame Politik zur Gleichbehandlung aller Deutschen (in allen Zonen bzw. Sektoren) beschlossen. Gesetze usw. sollten für alle gleichermaßen zugänglich gemacht werden.
1947 Die Alliierte Kommandantur übersendet dem Magistrat die Direktive des Kontrollrats über die Grundprinzipien der Demokratisierung des Erziehungswesens in Deutschland und befiehlt deren Beachtung bei der Ausarbeitung des Schulgesetzes für Groß-Berlin.
1947 In der Deutschen Staatsoper (Admiralspalast) am Bahnhof Friedrichstraße beginnt der II. Parteitag der SED, der bis zum 24. 09. andauert. Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl wurden zu Vorsitzenden der Partei gewählt.
1948 Die ersten 80 erholungsbedürftigen West-Berliner Kinder und Jugendlichen werden in die westlichen Besatzungszonen geflogen. Sie sollten dort bis zum Ende der Blockade bleiben.
1953 Der restaurierte Kaiser-Wilhelm-Turm im Grunewald am Ostufer der Havel wird für Besucher wieder zugänglich gemacht.
1958 Das erste in Berlin gebaute Frachtschiff über 1 000 Tonnen, ein für den Erztransport bestimmter Motorkahn mit 1 350 Tonnen vom Typ "Rhein-Herne-Kanalschiff", wird auf der neuerrichteten Werft der Deutschen Industriewerke AG in Spandau vom Stapel gelassen
1963 Die Ausstellung "200 Jahre Berliner Porzellan" wird vom Regierenden Bürgermeister Willy Brandt im Knobelsdorff-Flügel des Charlottenburger Schlosses eröffnet. Es wurden 313 Arbeiten von staatlichen und privaten Leihgebern aus dem In- und Ausland gezeigt.