Berlin und Cölln

An einem 22. September

1348 Markgraf Woldemar (der falsche Woldemar) erläßt den Bürgern von Berlin und Cölln eine Abgabe an die dortigen Mühlen, bestätigt den Besitz ihrer Lehngüter und verspricht, sie wegen erlittenen Brandschadens zu entschädigen.
1482 Markgraf Johann bestätigt die vom Rat zu Berlin und Cölln vorgenommene Annahme seines Apothekers Johann (Hans) Tempelhof als Rats-Apotheker. Tempelhof erhielt die Apotheke als Exklusivprivileg.
1569 Berlin-Cölln feiert die Mitbelehnung des Kurfürsten Joachim II. Hektaor und seiner Erben mit dem Herzogtum Preußen durch den polnischen Reichstag.
1741 Peter Simon Pallas wird in Berlin als Sohn eines Chirurgen geboren. Der Zoologe wurde durch parasitologische und zoologische Forschungen bekannt. Er unternahm ausgedehnte Forschungsreisen und arbeitete u.a in Holland und Rußland.
1788 Lewin Rudolf von der Schulenburg, preußischer Generalleutnant, stirbt in Berlin. Im Bayrischen Erbfolgekrieg stand er an der Spitze des Verpflegungswesens bei der preußischen Armee in Schlesien.
1810 In einem Abschlußbericht an den König zu Einrichtungen und Berufungsverhandlungen für die neue Berliner Universität stellt die damit beautragte Kabinettssektion deren Einzigartigkeit und Vielfalt im Vergleich zu anderen deutschen Universitäten heraus.
1810 Die Einrichtungskommission der Berliner Universit bittet kurz vor der Eröffnung König Friedrich Wilhelm III. um Ernennung des ersten Rektors, der Dekane und der berufenen Professoren sowie um Bestätigung des vorläufigen Reglements.
1814 Der Schauspieler, Regisseur, Dramatiker und Theaterleiter August Wilhelm Iffland stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Ev. Jerusalems-Gemeinde und der Neuen Kirchen-Gemeinde, Baruther Straße/Zossener Straße (Kreuzberg).
1873 Die Berliner Korbmacher, deren Verdienst bei einer 14stündigen Arbeitszeit drei bis vier Taler beträgt, treten in den Streik. Sie forderten Lohnerhöhung und einen zwölfstündigen Arbeitstag.
1886 Zu Ehren der 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Berlin findet im Park der Kunst-Jubiläumsausstellung eine Gartenparty der Stadt Berlin statt.
1886 Auf der 2. Allgemeinen Sitzung der 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte im Circus Renz spricht Werner von Siemens (Berlin) über das naturwissenschaftliche Zeitalter.
1886 Auf der zweiten allgemeinen Sitzung der Versammlung deutscher Naturforscher spricht Ferdinand Cohn (Breslau) über Lebensfragen und moderne Naturwissenschaft.
1891 Der Lesesaal der Königlichen Universitätsbibliothek (Mitte) wird nach mehrwöchiger Renovierung wieder geöffnet.
1893 Friedrich Engels spricht vor den in den Concordia-Sälen Versammelten. Er erklärte, Berlin stehe hinsichtlich der Zahl seiner sozialdemokratischen Abgeordneten "an der Spitze aller europäischen Großstädte".
1893 Im Hintergebäude der Andreasstraße 64, in den Concordia-Sälen", spricht Friedrich Engels zu Berliner Arbeitern. Dieser "Fest-Commers" wurde von Wilhelm Liebknecht eröffnet.
1905 Eugen Sänger wird geboren. Der Techniker wirkte ab 1936 am Deutschen Institut für Luftfahrtforschung in Berlin-Adlershof und war später bis zu seinem Tode als Dozent an der Technischen Universität Berlin tätig.
1920 Der Preußische Minister für Volkswohlfahrt ermächtigt die per Gesetz vom 24. April 1920 geschaffene neue Stadtgemeinde Berlin zur Errichtung eines oder mehrerer Versicherungsämter.
1924 Der Ausschuß des Preußischen Landtages zur Beratung von Problemen, die aus der Bildung der neuen Stadtgemeinde (Groß-) Berlin resultierten, tritt letztmalig zusammen, da seine Aufgabe erfüllt ist.
1930 Im großen Schwurgerichtssaal des Kriminalgerichts Moabit beginnt der Prozeß gegen Ali Höhler und 16 Mitangeklagte, denen die Erschießung des nationalsozialistischen Studenten Horst Wessel zur Last gelegt wird.
1933 Mit dem "Gesetz über die vorläufige Vereinfachung der Verwaltung der Hauptstadt Berlin" wird die Tätigkeit von Stadtverordnetenversammlung und Bezirksparlamenten eingestellt , wenngleich diese Institutionen auch noch nicht offiziell aufgelöst werden.
1933 Das Reichskabinett verabschiedet das Reichskulturkammergesetz. Danach wurden Reichskammern für Schrifttum, Presse, Rundfunk, Theater, Musik und bildende Kunst geschaffen. Sämtliche Künstler und Publizisten sollten der Reichskulturkammer unterstehen.
1933 Ein "Thüringenhaus" wird in der Mohrenstraße 65 (Mitte) eröffnet. Es war Sitz der Vertretung des thüringischen Staates in der Reichshauptstadt und zeigte Ausstellungen.
1933 Das "Gesetz über eine vorläufige Vereinfachung der Verwaltung der Hauptstadt Berlin" wird erlassen. Es strebte die Ausschaltung der parlamentarisch-demokratischen Einrichtungen in der Selbstverwaltung an.
1933 Das Gesetz über die Aufschließung von Wohnsiedlungsgebieten wird erlassen.
1935 Die Überwachungsstelle für das Leihbüchereiwesen in der Mittelstraße 15 (Mitte) verpflichtet alle gewerblichen Leihbüchereien, ihr vollständige, alphabetisch geordnete Listen der Buchbestände zu übersenden.
1945 Die Verhandlung gegen den Universitätsprofessor Dr. Martin Heppe vor dem Britischen Militärgericht wegen unerlaubten Waffenbesitzes endet mit Freispruch. Offensichtlich wollte einer der Zeugen mit Hilfe des Gerichts persönliche Zwistigkeiten austragen.
1946 Der Leipziger Thomaner-Chor gibt unter der Leitung von Prof. Günter Ramin in der Marienkirche sein erstes Konzert nach dem Krieg in Berlin.
1946 Auf der Olympia-Strecke in Berlin-Grünau wird die erste größere Ruderregatta seit Kriegsende in Berlin durchgeführt.
1948 Der Berliner Magistrat verleiht der Freien Universität den Rechtstitel einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und die Genehmigung, mit den Vorlesungen zu beginnen.
1951 In Böhnkes Festsälen in Charlottenburg beginnt der zweitägige Außerordentliche Landesparteitag der CDU, der vornehmlich sozialpolitischen Fragen gewidmet ist.
1952 Auf Beschluß des Senats wird das bisher treuhänderisch verwaltete Oskar-Helene-Heim in Zehlendorf an den Verein Oskar-Helene-Heim Berlin-Zehlendorf e.V. (Vereinigung zur Hilfe für Körperbehinderte) zurückgegeben.
1957 Die 7. Berliner Festwochen werden eröffnet.
1961 Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignet sich in der Siegfriedstraße in Lichtenberg. Ein Beiwagen des Straßenbahnzuges der Linie 69 sprang aus den Gleisen und stürzte um. Mehrere Fahrgäste wurden dabei schwer verletzt.
1968 In Berlin wird eine partielle Sonnenfinsternis beobachtet, die um 10.32 Uhr begann und um 11.37 Uhr ihren Höhepunkt erreichte, als mehr als ein Drittel der Sonnenscheibe verdeckt war.
1979 Ein Dauerregen bringt Berlin zwischen 10 Uhr vormittags und 21 Uhr abends 13 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
1981 Der wärmste Tag des Monats September bringt Berlin Temperaturen um 27°C.
1983 Der Sturmwirbel "Hedwig" bringt Berlin Böen bis zu Windstärke 9 und der Westberliner Feuerwehr 69 Einsätze wegen umgestürzter Bäume.
1985 Im Kugelstoßen stellt Ulf Timmermann im Sportforum Hohenschönhausen bei einer Leichtathletikveranstaltung mit 22,62 m einen Weltrekord auf.
1985 Der Verleger Axel Cäsar Springer stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Kirchhof der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Nikolassee beerdigt.