Berlin und Cölln

An einem 23. September

1348 Markgraf Woldemar (der falsche Woldemar) gestattet den Bürgern zu Berlin und Cölln für gewisse Schuldforderungen die Erhebung von Abgaben auf dem Teltow.
1435 Der Johanniterordensmeister Balthasar von Schliewen verkauft das von den Johannitern gegründete Richardsdorf (Rixdorf) sowie die Dörfer Tempelhof, Marienfelde und Mariendorf für 2 439 Schock und 40 Groschen böhmischen Geldes an Berlin-Cölln.
1482 Bürgermeister und Ratsherren zu Berlin und Cölln nehmen Johann Tempelhof zum Apotheker an und sagen ihm zu, keinen anderen Apotheker zu nehmen, und gewähren ihm freie Wohnung und Freiheit vom Schoß (Steuer), Wachdienst und anderer "Unpflicht".
1699 Die evangelischen Stände des Reichstages des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation beschließen die offizielle Übernahme des Gregorianischen Kalenders. Diese Übernahme führte zu einer Kalenderreform mit umfangreichen astronomischen Berechnungen.
1707 Erich Christoph von Plotho wird geboren. Der Edle Herr von Plotho war in Berlin Geheimer Justizrat und preußischer Staatsminister.
1754 Johann Joachim Bellermann wird in Erfurt geboren. Der Theologe wirkte ab 1804 bis 1828 am Gymnasiums zum Grauen Kloster, dessen Direktor er war. Von 1816 bis 1842 war er Professor an der theologischen Fakultät der Berliner Universität.
1791 Johann Franz Encke wird in Hamburg geboren. Der Astronom war ab 1825 Direktor der Sternwarte der Akademie und ab 1826 Mitglied der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin".
1792 Karl Wilhelm Moritz Snethlage wird in Hamm geboren. Der evangelische Prediger war Mitglied im Kuratorium des Diakonissen-Krankenhauses Bethanien.
1802 Karl Georg Adolf Hasenpflug wird in Berlin geboren. Der Dekorationsmaler Karl Gropius nahm den talentierten Schuhmacherlehrling in sein Atelier. Bekannt wurde Hasenpflug als Architekturmaler (u.a. "Der Kölner Dom nach der Vollendung").
1814 Die Berliner Mäzenatin und Schriftstellerin Rahel Levin Markus läßt sich 43jährig auf den Namen Rahel Antonie Friedericke Robert-Tornow taufen. Am Folgetag heiratete sie den Diplomaten Varnhagen van Ense. Die Taufe fand in der Behrenstraße (Mitte) statt.
1845 Der Jurist Hermann Duncker wird von den Berliner Stadtverordneten für zwölf Jahre zum besoldeten Stadtrat gewählt. Anfang April 1846 in sein Amt eingeführt, wurde er mit 29 Jahren der jüngste Stadtrat, den es bis dahin in Berlin gab.
1846 In der Alten Berliner Sternwarte entdeckt Johann Gottfried Galle nach Vorausberechnungen des Pariser Astronomen Leverrier den Planeten Neptun.
1847 Carl Saltzmann (Marinemaler) wird in Berlin geboren.
1866 Der Mechaniker Johann Oertling stirbt in Berlin. Oertling betrieb seit 1826 eine feinmechanische Werkstatt. Er konstruierte eine automatische Kreisteilmaschine, die 1844 auf der Berliner Gewerbeausstellung besondere Beachtung fand.
1886 Am Werderschen Markt wird mit dem Abbruch der alten Münze begonnen.
1886 Im Wintergarten des Central-Hotels findet für die Teilnehmer der 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte ein Ballfest statt.
1891 Der Luftschiffer Friedrich Jodok von Triebes stürzt bei Gewitter unweit des Tempelhofer Feldes ab. Er überlebte den Absturz glimpflich.
1918 Georg Gaffky, ein Schüler von Robert Koch und der Entdecker des Bauchthyphus-Erregers, stirbt in Berlin.
1920 Die Stadtverordnetenversammlung wählt Adolf Wermuth, der das Amt schon seit 1912 bekleidet, erneut zum Oberbürgermeister. Zwei Monate später trat er zurück.
1927 Die Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin erhält den Auftrag, die Ursache für den Absturz eines Verkehrsflugzeuges bei Schleiz (Thüringen) aufzuklären, was ihr auch gelang.
1929 Die ersten Fernsehversuchssendungen des Berliner Senders werden ausgestrahlt.
1935 Im Berliner Zoo wird eine dreitägige Leistungsschau der Mode eröffnet. Sie wurde von der Arbeitsgemeinschaft des modeschaffenden Handwerks veranstaltet und hatte das Ziel, Berlin in die Reihe der Weltmodestädte einzureihen.
1938 Das Festspiel "100 Jahre Eisenbahn Berlin-Potsdam", bei der eine historische Lok und Eisenbahnwagen durch die Deutschlandhalle fahren, hat Premiere.
1940 84 Bombenflugzeuge greifen Berlin an und zerstören Gebäude in den Bezirken Spandau, Tiergarten, Charlottenburg, Lichtenberg und Prenzlauer Berg.
1940 Langstreckenbomber der britischen "Royal Air Force" (RAF) fliegen einen Luftangriff auf Tempelhof.
1943 Der langjährige Chefredakteur des "Berliner Tageblatts", Theodor Wolff, stirbt in Berlin an den Folgen seiner Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde in Weißensee.
1945 Im Olympiastadion in Berlin-Charlottenburg findet ein Drei-Länder-Wettkampf zwischen amerikanischen, britischen und französischen Besatzungsangehörigen statt.
1945 Die Sommerzeit endet. Auf Anordnung der Alliierten Kommandantur wurde um 2 Uhr die Berliner Zeit um eine Stunde zurückgestellt.
1945 Die Melanchthongemeinde in Spandau sammelt Naturalien für ein Essen, zu dem sie Kinder aus einem Spandauer Flüchtlingslager einlud.
1945 Die Chinesische Kolonie in Berlin findet sich im Festsaal der Technischen Hochschule vor dem Bilde von Sun Yat-Sen und Chiang Kai-Chek seit Jahren wieder zu einem großen Festessen zusammen.
1947 Zum erstem Mal nach Kriegsende können Deutsche mit der Bahn auf der Strecke Berlin-Warnemünde-Trelleborg-Stockholm wieder ins Ausland reisen.
1948 Der Schauspieler Paul Wegener stirbt in Berlin. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 (Charlottenburg).
1948 Die Zulassungsprüfungen für das Studium an der Freien Universität beginnen vor Prüfungskommissionen aus je einem Vertreter der Fakultät, der Studentenschaft und des öffentlichen Lebens.
1948 Die Konferenz Berliner Schulräte beschließt, das Hauptschulamt aufzufordern, Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der evangelischen und der katholischen Kirche wegen der Einrichtung privater Bekenntnisschulen zu erstatten.
1951 In der Waldbühne besiegt der Hamburger Hein ten Hoff im Kampf um die Europameisterschaft der Berufsboxer im Schwergewicht den Briten Jack Gardner in 15 Runden nach Punkten.
1952 Die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkriege wiederaufgebaute Tegeler Brücke über den Spandauer Schiffahrtskanal im Ortsteil Gartenfeld, die die Stadtbezirke Spandau und Reinickendorf verbindet, wird dem Verkehr übergeben.
1955 Die 4. Vollversammlung der Weltföderation der Wissenschaftler beginnt im Hause der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin. Sie behandelte die Gefahren eines Atomkrieges.
1959 Der Platz nördlich des S-Bahnhofs Lindenthaler Allee (heute Mexikoplatz) erhält den Namen "Mexikoplatz".
1960 In Berlin beginnt anläßlich des 275jährigen Bestehens der hiesigen Drechsler-Innung der vom Verband des Deutschen Drechsler-Handwerks (Sitz Dortmund) veranstaltete dreitägige Deutsche Drechslertag 1960.
1979 Richard Wagners Oper "Rheingold" hat in der Inszenierung von Ruth Berghaus in der Deutschen Staatsoper Premiere. Diese Aufführung leitete die Neuinszenierung von Wagners "Ring der Nibelungen" ein.
1984 Im Rathaus Wedding erhält der Maler Ulrich Baehr den erstmals verliehenen Otto-Nagel-Preis, der von der Bezirksverordnetenversammlung geschaffen und von der Sparkasse Berlin mit 10 000 DM dotiert wurde.
1993 In Monte Carlo vergibt das IOC die Olympischen Sommerspiele des Jahres 2000 an die Stadt Sydney. Berlin scheiterte im zweiten Wahlgang mit 9 Stimmen.