Berlin und Cölln

An einem 30. September

1319 Herzog Rudolph von Sachsen und Markgräfin Agnes von Brandenburg verleihen der Stadt Spandau besondere Rechte bezüglich der Rechtspflege, des Erwerbes und Besitzes von Lehngütern, der Ausfuhr von Getreide, der Münze und des Gewerbebetriebes.
1319 Markgräfin Agnes, die Witwe Woldemars, trifft in Begleitung des Herzogs Rudolf von Sachsen in der Doppelstadt Berlin-Cölln ein, um sich vom Rat und von den Bürgern huldigen zu lassen.
1319 Markgräfin Agnes von Brandenburg und deren Vormund, Herzog Rudolph von Sachsen, bestätigen den Städten Berlin und Cölln diejenigen Rechte, welche ihnen Otto der Lange gewährt hatte. Die Doppelstadt wurde als einheitliche Steuergemeinde anerkannt.
1357 Bischof Dietrich von Brandenburg bestätigt dem Kloster Spandau die vom Markgrafen Ludwig dem Römer vorgenommene Schenkung des Marienaltars im Schlosse zu Spandau.
1449 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht der Gattin des Berliners Jacob Heideken ein Leibgedinge, bestehend aus Lehnstücken in Maltersdorf (Mahlsdorf) und Schöneiche.
1737 König Friedrich Wilhelm I. befiehlt, "daß mit mehreren Ernst, wie bisher geschehen, über eine gute Policey gehalten werden soll". Den "in Berlin zur Garnison liegenden Soldaten und ihren Weibern" wurden Handelsbeschränkungen auferlegt.
1829 Franz Reuleaux wird in Eschweiler geboren. Der Maschinenbauingenieur war von 1868 bis 1879 Direktor der Gewerbeakademie in Berlin. Sein Hauptwerk trug den Titel "Theoretische Kinematik".
1871 Der Direktor der Berliner Sternwarte, Wilhelm Foerster, schlägt vor, in der Nähe Berlins eine Beobachtungsstation für Sonnenphysik zu errichten, die auch als magnetische und meteorologische Hauptstation dienen soll.
1875 Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt die Übernahme des "Kleinen Tiergartens" (Stadtteil Moabit) durch den Magistrat und genehmigt 75 000 Mark für die Umgestaltung.
1882 Hans Geiger wird in Neustadt a.d. Weinstraße geboren. Der Physiker arbeitete von 1912 bis 1925 in der Physikalisch-Technischen-Reichsanstalt in Berlin und richtete dort das Laboratorium für Radioaktivität ein.
1884 Das bisher in der Köpenicker Straße 13-15 stationierte Gardeschützenbataillon, im Volksmund "Nefchandeller" genannt, bezieht die neue Kaserne am heutigen Gardeschützenweg in Lichterfelde.
1886 Botho von Hülsen, Intendant der königlichen Schauspiele, stirbt.
1886 Zur Feier des 50jährigen Bestehens des Luisenstädtischen Realgymnasiums findet im Hörsaal des Hauses ein Festakt statt.
1890 Das Sozialistengesetz fällt, nachdem das Parlament am 25. Januar 1890 der Verlängerung nicht zugestimmt hat. Aus diesem Anlaß fanden in in der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober zahlreiche Feiern in der Stadt statt.
1893 Unter Nr. DRP 77916 erhält der Flugpionier Otto Lilienthal das Patent auf ein in zweijähriger Praxis erprobtes Segelflugzeug und den gleichzeitig entwickelten Flügelschlag-Apparat.
1899 Der Kunstwissenschaftler Eduard Dobbert stirbt in Berlin.
1901 Das Denkmal Kurfürsten Johann Sigismunds mit den Bezugspersonen Graf Fabian zu Dohna und Thomas von dem Knesebeck, geschaffen von Peter Breuer, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1905 Unter den in Berlin fahrenden 8 166 Droschken befinden sich über 200 Motorwagen.
1908 Das Unternehmen "Straßenbahn Spandau-Nonnendamm" hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte von der Spandauer Breiten Straße/Ecke Havelstraße zur Nonnendammallee/Ecke Reisstraße. Eigentümer war die Firma Siemens & Halske.
1917 Paul Lincke dirigiert im Schauspielhaus sein Stück "Stahl und Gold", um für die 7. Kriegsanleihe zu werben.
1921 Die Arbeitgeberverbände des Gastwirtsgewerbes kündigen den seit Januar 1919 mit den Berliner Kellnern bestehenden Tarifvertrag.
1925 Der Physiker Hans Geiger verläßt die Physikalisch-Technische Reichsanstalt in Berlin, um einer Berufung nach Kiel zu folgen. Sein Nachfolger wurde Walter Bothe.
1926 Der Berliner Jurist und Mitarbeiter im Reichsfinanzministerium Emil Schilling meldet die "Steuerungsvorrichtung für Rechenmaschinen o. dgl." zum Patent an.
1935 Die Lichterfelder Straße im Bezirk Kreuzberg wird in die heutige Methfesselstraße umbenannt.
1940 Der Operettenkomponist Walter Kollo stirbt in Berlin.
1945 Das Hilfswerk der evangelischen Kirche beginnt in Berlin mit seiner Tätigkeit.
1945 Die Angestellten des Arbeitsamts Steglitz in der Birkbuschstraße leisten einen Sonntags-Arbeitseinsatz. "Sie reparierten das Dach ihres Dienstgebäudes und fällten beschädigte Bäume ..., um Brennholz zu schaffen. Außerdem wurden Schutthaufen beseitigt."
1948 Im Neuen Stadthaus findet eine Sitzung des Demokratischen Blocks Berlin statt, zu der der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher, Ottomar Geschke (SED), alle Stadt- und Bezirksverordneten sowie die Mitglieder des Magistrats eingeladen hatte.
1949 Die Luftbrücke nach West-Berlin, die auch nach der Aufhebung der Berlin-Blockade durch die sowjetischen Behörden am 12. Mai noch einige Zeit aufrechterhalten wurde, wird beendet.
1952 Die Fennbrücke, die über den Spandauer Schiffahrtskanal führt und die Bezirke Tiergarten und Wedding verbindet, wird durch den Regierenden Bürgermeister Prof. Ernst Reuter dem Verkehr übergeben.
1953 Aus Anlaß des 200. Todestages des Baumeisters Georg W. von Knobelsdorff wird in der Eichengalerie des Charlottenburger Schlosses eine Gedächtnisausstellung eröffnet.
1954 Der bisherige Generalintendant der Städtischen Bühnen Leipzig, Max Burghardt, wird in das Amt des Intendanten der Deutschen Staatsoper Unter den Linden eingeführt.
1955 Der erste offizielle Start vom Flugplatz Berlin-Schönefeld aus erfolgt mit einem Flugzeug vom Typ Il-14, das unter dem Kennzeichen DDR-ABA eine DDR-Regierungsdelegation nach Moskau bringt.
1958 Die BVG West schafft die Omnibusse Typ D38 ("Schnauzenbus") und die Vorkriegs-Doppeldecker ab.
1959 Der DDR-Fußballmeister ASK Vorwärts Berlin gewinnt vor 65 000 Zuschauern im Walter-Ulbricht-Stadion das Heimspiel in der ersten Runde um den Europapokal gegen den englischen Meister Wolverhampton Wanderers mit 2 : 1.
1961 Der nach dem Brand vom 19. Mai 1958 neu erbaute Müggelturm wird eingeweiht. 126 Stufen führten zum Aussichtsgeschoß des aus Beton und Glas errichteten Gebäudes.
1963 In West-Berlin sind 8 491 Erwerbslose registriert, während der Bestand an offenen Stellen 24 712 beträgt.
1975 Die Internationale Kunstausstellung "30 siegreiche Jahre" wird in Ost-Berlin eröffnet.
1979 In Ost-Berlin sind zu diesem Zeitpunkt 233 621 Motorfahrzeuge zugelassen. Davon waren 168 987 Personenkraftwagen.
1982 Die als Spannbetonbrücke wiederhergestellte Friedrichsbrücke (Mitte), die die Verbindung zwischen Museumsinsel und Spandauer Straße herstellt und im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wird als Fußgängerbrücke freigegeben.
1983 Dem Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Prof. Wolfgang Heinz (Wolfgang Hirsch) wird die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen. Er wurde 1992 in die Gesamtberliner Ehrenbürgerliste übernommen.
1984 In der Komischen Oper (Mitte) hat das Ballett "Die magische Nacht" von Tom Schilling Uraufführung.
1984 Der vierte Berliner City-Marathonlauf hat eine Beteiligung von 7 901 Läuferinnen und Läufern aus 49 Ländern. Er begann wiederum am Reichstag und führte durch sieben Stadtbezirke zum Kurfürstendamm an der Gedächtniskirche.
1984 Der Fernbahnhof Berlin-Lichtenberg wird an das elektrifizierte Streckennetz der Deutschen Reichsbahn angeschlossen.
1990 Mehr als 25 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchlaufen beim Berlin-Marathon bei Kilometer Drei das Brandenburger Tor.