Berlin und Cölln

An einem 1. Oktober

1346 Marquard von Lauterbach bekundet als Vogt zu Spandau eine von Otto von Buch vorgenommene Auflassung an den Rat zu Berlin und Cölln.
1562 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt den Kietzern bei Spandau (Fischer) ältere Privilegien, die ihnen die Markgrafen Jobst und Johann der Alchemist sowie Kurfürst Joachim I. Nestor eingeräumt hatten.
1701 Der 16jährige Berliner Apothekerlehrling Johann Friedrich Böttger führt seinem Lehrherrn und anderen Persönlichkeiten die Wirkung des "Steins der Weisen" zur Herstellung von Gold aus Silbermünzen erfolgreich vor.
1770 Der Botaniker Johann Gottlieb Gleditsch, der 1746 Direktor des Berliner Botanischen Gartens geworden war, wird vom Generaldirektorium beauftragt, in Berlin forstwissenschaftliche Vorlesungen zu halten.
1773 König Friedrich II. lehnt die Bitte des Direktors Büsching ab, die Gymnasialgebäude des Grauen Klosters neu zu erbauen.
1791 Die Artillerie-Akademie wird auf Anregung des Oberstleutnants Georg Friedrich von Tempelhoff, der auch deren erster Direktor wird, in seinem Haus Unter den Linden 21 (später 37) eröffnet.
1794 König Friedrich Wilhelm II. sendet an Immanuel Kant einen "Spezialbefehl", der den Philosophen disziplinieren soll.
1799 In der Bauakademie beginnt der Unterricht mit dem Ziel, "daß besonders für das Cameralbauwesen tüchtige und geschickte Baumeister und Baubediente gezogen werden".
1808 Die "Armen-Beschäftigungsanstalt" zieht aus dem Hause ihres Gründers, des Freiherrn von Kottwitz, in der Großen Frankfurter Straße 44 (Mitte) in eine von König Friedrich Wilhelm III. bewilligte leerstehende Kaserne in der Alexanderstraße 5-7 um.
1810 Die Unterrichts-Sektion fordert den Rektor der Berliner Universität, Theodor Anton Heinrich Schmalz, auf, die Immatrikulation zu beginnen.
1810 Julius Eduard Hitzig gibt in seinem Verlag die erste Nummer der "Berliner Abendblätter" heraus.
1817 Nach dem Willen des Königs und unter Betreiben Hansteins beschließen 46 Berliner Prediger lutherischen und reformierten Bekenntnisses, die Jubelfeier der Reformation durch eine gemeinsame Feier des heiligen Abendmahls zu St. Nikolai zu begehen.
1819 Daniel Friedrich Loos, königlich preußischer Hofmedailleur, Mitglied und Assessor im Senat der Königlichen Akademie der bildenden Künste, stirbt in Berlin.
1824 Der Unterricht an der Bauakademie beginnt nach einem neuen Studienplan.
1826 An der Technischen Schule in der Klosterstraße (Mitte) tritt unter Erweiterung des Lehrplanes "eine dritte Klasse als Suprema ins Leben".
1828 Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet, zuletzt Privatdozent in Breslau, kommt nach Berlin, um Vorlesungen an der Universität sowie an der Kriegsschule zu halten.
1832 Wilhelm Spindler gründet auf dem Grundstück Burgstraße 5 eine Seidenfärberei und eine Waschbank an der Spree.
1840 Der junge Apotheker Theodor Fontane nimmt eine Stellung in Burg an, nachdem er die Berliner Schwanenapotheke Ende September verlassen hatte.
1840 Das Anhaltinische Tor wird für den Publikumsverkehr geöffnet.
1842 Der Physiker und Industrielle Werner von Siemens nimmt als Offizier in der Artilleriewerkstatt in Berlin seinen Dienst auf.
1843 Der "Berliner Unterstützungsverein für hülfsbedürftige Handlungsdiener", der Berufsgenossen gegen einen Jahresbeitrag von vier Talern in Notlagen unterstützt, zählt einen Kassenstand von 6 515 Talern.
1845 Herrmann Aron wird in Kempen (Preußen) geboren. Der Physiker und Industrielle erfand den Aronschen Pendelzähler zum genauesten Messen von elektrischer Energie. Er lehrte an der Artillerie- und Ingenieurschule und erhielt 1880 eine Universitätsprofessur.
1845 Der Vermögensstand ermöglicht es dem Gertraudenhospital von nun an, neben den stationären Hospitaliten 16 bedürftige Personen außerhalb des Hospitals mit monatlich fünf Talern zu unterstützen.
1846 Der Mühlenbaumeister Friedrich Carl Hermann Wiebe übernimmt den Unterricht in Maschinenlehre und Entwerfen von Maschinen am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1847 Der Artillerieleutnant Werner Siemens und der Mechaniker Johann Georg Halske gründen in der Schöneberger Straße 19 die "Telegraphen-Bauanstalt Siemens & Halske" und beginnen mit der Produktion des Zeigertelegraphen mit Selbstunterbrechnung.
1848 Die Bahnlinie Berlin - Dresden wird in Betrieb genommen.
1848 Georg Anton Frank scheidet aus dem Lehrkörper des Gewerbeinstituts in der Klosterstraße (Mitte) aus.
1849 Das Gesetz zur Freigabe der preußischen elektromagnetischen Telegraphenlinien für den privaten Publikumsverkehr tritt in Kraft. Es begrenzte die Anzahl der beförderten Wörter auf 100.
1849 Heinrich Wilhelm Dove beginnt seine Tätigkeit als Lehrer für Physik am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1849 Theodor Fontane gibt seinen ungeliebten Apotheterberuf auf und läßt sich in Berlin als freier Schriftsteller nieder.
1849 Die Telegraphenbehörde wird aus der militärischen Verwaltung ausgegliedert und dem zivilen Sektor zugeordnet. Gleichzeitig erfolgte die Freigabe der Leitung von Berlin nach Frankfurt/Main für den privaten Telegrammverkehr (bis zu 100 Wörter).
1849 Dr. Nicolaus Druckenmüller, bisher Direktor der höheren Bürger- und Provincialschule in Trier, übernimmt die Leitung des Gewerbeinstituts in der Klosterstraße (Mitte).
1849 Ernst Ludwig Schubarth beendet seine Tätigkeit als Lehrer am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1850 Der Bauinspektor Julius Manger beginnt seine Lehrtätigkeit im Fach Baukonstruktionslehre am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1850 Gustav Magnus beginnt seinen Unterricht im Fach Chemische Technologie am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1852 Werner von Siemens heiratet Mathilde Drumann.
1853 Der Hersteller der berühmten Bechsteinflügel, Carl Friedrich Bechstein, gründet seine eigene Firma in der Behrenstraße 56.
1854 Der Astronom Wilhelm Foerster, der 1865 Direktor der Berliner Sternwarte wurde, tritt beim Garde-Artillerie-Regiment in Berlin seine Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger an.
1855 Der Astronom Wilhelm Foerster wird zum zweiten Assistenten der Berliner Königlichen Sternwarte berufen. Im Jahr 1865 wurde er Direktor dieser Sternwarte.
1856 Gustav Magnus beendet seine Lehrtätigkeit am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte)
1856 Christian Samuel Weiß stirbt auf einer Bade- und Erholungsreise in Eger. Er war ab 1810 Professor für Mineralogie an der Universität zu Berlin, Direktor des Königlichen Mineralien-Kabinetts und seit 1815 Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
1858 Die Schönhauser Torwache wird eingezogen. Die dadurch freigewordenen Räume wurden dem Garde-Landwehr-Bataillon Berlin als Wohnungen für dessen Unteroffiziere überlassen.
1859 Johann Heinrich Friedrich Adler wird als Lehrer an der Bauakademie angestellt. Zuerst war es eine "Anstellung auf Kündigung", die jedoch ein Jahr später in eine "Ordentliche Anstellung" umgewandelt wurde.
1860 Ein im Juni des Jahres veröffentlichtes "Regulativ", das die Studienbedingungen am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße beinhaltet, tritt in Kraft.
1866 Johann Heinrich Friedrich Adler, Lehrer an der Bauakademie, wird zum Professor berufen.
1867 Das letzte Teilstück der Königlichen Ostbahn (Gusow - Berlin/Ostbahnhof mit den Stationen Strausberg und Neuenhagen) wird in Betrieb genommen. Sie führte von Berlin über Küstrin, Bromberg, Dirschau und Königsberg nach Eydtkuhnen an der russischen Grenze.
1868 Der "Berliner Börsen-Courier" wird von Georg Davidsohn gegründet.
1872 Die Obdachlosensiedlung "Barackia" auf den Schlächterwiesen am Landwehrkanal, wo 90 Familien in 52 Unterkünften mit ordentlichen Pachtverträgen kampieren, wird nach sechsmonatiger Existenz aufgelöst.
1873 Eduard Dobbert übernimmt die Vorlesungen über Kunstgeschichte an der Gewerbeakademie in der Klosterstraße (Mitte).
1874 Die Registrierung der Geborenen, der Eheschließungen und der Sterbefälle geht von den Kirchenämtern auf die neugegründeten Berliner Standesämter über.
1877 Heinrich Zille wird als Geselle bei der Photographischen Gesellschaft am Dönhoffplatz eingestellt.
1878 Zur Einschränkung der Wasservergeudung wird von den Berliner Kommunalbehörden die "allgemeine obligatorische Anwendung von Wassermessern" verordnet.
1879 Der Meteorologe Gustav Hellmann wird Mitarbeiter des Königlichen Meteorologischen Institutes in Berlin.
1880 In Berlin wird ein Auskunftsbüro der Deutschen Reichs- und Königlich Preussischen Staatsbahnen eingerichtet.
1883 Prof. Wilhelm Waldeyer übernimmt die Leitung des anatomischen Instituts der Berliner Universität.
1885 Die Gebrüder Wertheim eröffnen in der Rosenthaler Straße (Mitte) ein Manufaktur- und Modewarengeschäft. Es bildete den Grundstock für den späteren Warenhauskonzern.
1885 An der Berliner Universität wird der erste Lehrstuhl für Meteorologie in Deutschland eingerichtet. Wilhelm von Bezold, bisher Professor an TH in München, übernahm die Leitung. Die Räume des Institutes befanden sich am Schinkelplatz 6.
1887 Die Aktiengesellschaft "Städtische Elektricitäts-Werke" (A.G.StEW) wird in "Berliner Elektricitäts-Werke" (BEW) umbenannt.
1887 Die Physikalisch-Technische Reichsanstalt, getrennt in eine physikalische und eine technische Abteilung, wird in Berlin gegründet.
1889 Das neue Gebäude des Polizeipräsidiums am Alexanderplatz wird seiner Bestimmung übergeben.
1889 Auf dem Gelände der Spandauer Heereswerkstätten wird die "Zentralstelle für Explosivstoffe" gegründet.
1889 Der Mathematiker Emil Lampe, Lehrer an einer Berliner Oberrealschule, wird an die Technische Hochschule in Charlottenburg berufen.
1890 Rudolf Weber, Professor für chemische Technologie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, tritt in den Ruhestand.
1890 Der Lehrter Personenbahnhof in Spandau wird geschlossen. Die Züge der Lehrter Bahn wurden in die Hamburger Bahn eingeführt.
1891 Der Wannseebahnhof (gesonderte Anlage am Potsdamer Bahnhof) wird eröffnet.
1891 Bei der Eisenbahn wird der Vororttarif eingeführt.
1893 Der Rangierbahnhof Pankow-Heinersdorf wird in Betrieb genommen.
1893 In Preußen werden Bahnsteigkarten eingeführt.
1894 Der Staatsanwalt Gustav Homeyer, Wirklicher Geheimer Rat und von 1879 bis 1894 achter "Zwingherr" (Vorsitzender) der "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", der er seit 1858 angehörte, stirbt in Luzern.
1894 Der Bahnhof Eichbornstraße wird eröffnet.
1897 Der Bahnhof Rehbrücke wird eröffnet.
1898 Die "Müllschmelze (Patent Wegener) G.m.b.H." beginnt auf dem Grundstück Gitschiner Straße 15 (Kreuzberg) mit dem Bau eines Ofens zur Müllschmelze.
1898 Martin Kirschner tritt sein Amt als Oberbürgermeister an.
1898 Der Bahnhof Putlitzstraße (Tiergarten) wird eröffnet.
1899 Dr. Adolf Miethe, Direktor der optischen Anstalt in Braunschweig, wird die Professur für Photochemie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg übertragen.
1900 Dr. Fritz Kötter, Professor an der Bergakadmie zu Berlin, übernimmt die neugeschaffene Professur für technische Mechanik (Abteilung für Bau-Ingenieurwesen) an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1900 Die neu errichtete Professur für Mechanik (Abteilung Maschinen-Ingenieurwesen) an der technischen Hochschule in Charlottenburg wird von Dr. Eugen Meyer, bisher außerordentlicher Professor an der Universität Göttingen, übernommen.
1900 Regierungsbaumeister Siegmund Müller, bisher im Ministerium für öffentliche Arbeiten tätig, übernimmt die neu errichtete Professur für Statik der Hochbaukonstruktionen an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1901 In Berlin ist ein heftiger "Milchkrieg" ausgebrochen. Nach langen Vorbereitungen hatte sich unter den Milchproduzenten eine "Zentrale für Milchverwertung" gebildet, die den Berliner Milchhändlern den Untergang geschworen hatte.
1901 Das Unternehmen "Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin" hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte von der Warschauer Brücke zum Zentralviehhof.
1902 Der Bahnhof Rummelsburg-Ost (Nöldnerplatz) wird eröffnet.
1903 Das Richard-Wagner-Denkmal im Tiergarten wird eingeweiht.
1903 Die Bahnhöfe Friedrichsfelde-Ost (Lichtenberg) und Wriezener Bahnhof (Friedrichshain) werden eröffnet.
1904 Prof. Karl Adolf Paalzow, Dozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, tritt nach langjähriger Lehrtätigkeit in den Ruhestand.
1904 Otto Robert Frisch wird in Wien geboren. Der Physiker war in Berlin auf den Gebieten Molekular- und Kernphysik wirksam.
1904 Die Streckenabschnitte Roskow - Brandenburg-Altstadt, Nauen - Velten und Rathenow - Nauen der Ost- und Westhavelländischen Kreisbahnen werden in Betrieb genommen.
1905 Die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in der Prinz-Albrecht-Straße wird eröffnet. Im Westflügel des Vorderhauses wurde 1924 die Staatliche Kunstbibliothek eingerichtet.
1906 Am Augustenburger Platz (Wedding) wird das mit 19,1 Millionen Reichsmark erbaute "Rudolf-Virchow-Krankenhaus" als viertes städtisches Krankenhaus eröffnet. Mit seinen 1 600 Betten war es das größte Krankenhaus Deutschlands.
1907 Professor Hugo Ottomar Hertzer, Dozent für darstellende Geometrie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, tritt in den Ruhestand.
1907 Der Meteorologe Gustav Hellmann übernimmt den Direktorposten am Königlichen Meteorologischen Institut in Berlin.
1908 Die U-Bahn-Linie vom Leipziger Platz (Potsdamer Platz) zum Spittelmarkt mit den Bahnhöfen Kaiserhof (Mohrenstraße), Mohrenstraße (Stadtmitte) und Hausvogteiplatz wird eröffnet.
1908 Die Spandauer Straßenbahn nimmt zwischen Altstadt und Siemensstadt den Fahrbetrieb auf.
1909 Das Polizeipräsidium Berlin erhält die alleinige Zuständigkeit für die Berliner Wasserstraßen.
1909 Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin wird gegründet. Es versorgte die Öffentlichkeit, insbesondere die Presse, mit Mitteilungen über die Stadtverwaltung. Im Nachrichtenamt wurde überdies ein Zeitungsarchiv eingerichtet.
1910 Die Beilstein-Redaktion der Deutschen Chemischen Gesellschaft setzt den Schlußtermin für die 4. Auflage von Beilsteins Handbuch der organischen Chemie.
1910 Das Berliner Aquarium Unter den Linden - das damals weltweit größte - wird geschlossen.
1911 Das Gebäude der Königlichen Turnlehrerbildungsanstalt in der Radelandstraße (Spandau) wird eingeweiht.
1912 Der Bahnhof Kaiser-Friedrich-Straße (Sonnenallee) wird eröffnet.
1912 Die erste stabile Nachrichtenverbindung mit Schnelltelegraphen zwischen Berlin und Düsseldorf wird hergestellt.
1912 Der Physiker Hans Geiger beginnt seine Tätigkeit in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt als "Anwärter für die neu geschaffene Mitgliedstelle für Radiumforschung".
1912 Richard Willstätter und Otto Hahn beginnen ihre Tätigkeit im Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie.
1913 Nach der feierlichen Einweihung am 28. September erfolgt nunmehr die offizielle Inbetriebnahme des Osthafens (BEHALA). Der Bau kostete 17,3 Millionen Mark.
1914 In Berliner Kinos wird von Oskar Messter die erste Film-Wochenschau nach französischem Vorbild gezeigt.
1914 Die Einführung der neuen Organisationsstruktur in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin tritt in Kraft.
1915 Die Kraftwerke und Anlagen der "Berliner Elektricitäts-Werke" (BEW) gehen in den Besitz der Stadt Berlin unter dem Namen "Städtische Elektrizitätswerke Berlin" (StEW) über.
1916 Durch militärische Verfügung wird die Versuchsanstalt für Luftfahrt als Prüfstelle für die Luftschrauben der Heeresflugzeuge eingesetzt.
1916 Aufgrund eines ministeriellen Erlasses vom 24. Juni 1916 wird die Bergakademie als "Abteilung Bergbau" an die Technische Hochschule angegliedert.
1917 Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik wird in Berlin gegründet. Direktor wurde Albert Einstein.
1918 Der Physiologe und Biochemiker Otto Heinrich Warburg, der vorzeitig von der Ostfront zurückgekehrt ist, nimmt seine Tätigkeit am Kaiser-Wilhem-Institut für Biologie wieder auf.
1919 Die Vereinsrechte an der Versuchsanstalt für Luftfahrt gehen vom Reichskanzler bzw. dem Reichsministerium des Innern an das Reichsverkehrsministerium über.
1920 Die Stadtgemeinde Groß-Berlin wird offiziell aus acht Stadtkreisen mit 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken gebildet.
1920 Die Große Berliner Straßenbahn geht unter dem Namen Berliner Straßenbahnen in den Besitz des Zweckverbandes Groß-Berlin über.
1920 Die Omnibuslinie A 8 "Weißensee, Antonplatz - Wilmersdorf, Kaiserplatz" wird mit einer Streckenlänge von 12,80 km in Betrieb genommen.
1920 Das Telegraphentechnische Reichsamt wird in Berlin gegründet.
1920 Charlottenburg wird auf Grund des "Gesetzes über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin" siebenter Verwaltungsbezirk der Reichshauptstadt.
1920 Mit der Bildung der Großgemeinde Berlin wird Stralau dem neugegründeten Bezirk Friedrichshain zugeordnet und verliert damit seine Selbständigkeit.
1920 Mit der Bildung der Stadtgemeinde Berlin entsteht als 9. Verwaltungsbezirk Wilmersdorf aus der damaligen Großstadt Berlin-Wilmersdorf als Namensgeber, den ehemaligen Landgemeinden Schmargendorf und Grunewald sowie dem Gebiet Grunewald-Forst.
1921 Eine Müllverbrennungsanlage wird am Königsweg (Naumannstraße) in Schöneberg in Betrieb genommen.
1921 Das Bezirksamt Mitte übernimmt die Verwaltung der Warmbadeanstalt in der Gartenstraße sowie die der Flußbadeanstalten an der Ebertbrücke, am Werderschen Mühlengraben und an der Inselbrücke.
1921 Ernst Beckmann, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Chemie, tritt nach Vollendung des 68. Lebensjahres, gleichzeitig mit seiner Emeritierung an der Berliner Universität, von der Leitung des Institutes zurück.
1921 Wegen der Kündigung des Tarifvertrages durch die Arbeitgeberverbände der Gastwirte beginnen die Berliner Kellner um 1.00 Uhr nachts einen Streik. Bereits am Abend des ersten Streiktages hatten sich fast alle Berliner Lokale dem Ausstand angeschlossen.
1922 Der Meteorologe Gustav Hellmann legt sein Amt als ordentlicher Universitätsprofessor nieder und tritt auch von der Leitung des Meteorologischen Institutes in Berlin zurück.
1923 Der Berliner Meteorologe Gustav Hellmann hält in der Eröffnungssitzung der 14. Allgmeinen Versammlung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft den Vortrag "Hundert Jahre meteorologische Gesellschaften".
1923 Mit einer Polizeiverordnung gegen Nacktdarbietungen, Ring-, Box- und Damenkämpfe soll der Sittenverfall gestoppt werden.
1923 Die Reichsanstalt für Maß und Gewicht wird in die Physikalisch-Technische Reichsanstalt eingegliedert.
1923 In Berlin beginnt die zweitägige 14. Allgemeine Versammlung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft.
1924 Die Omnibuslinie A 43 "Bahnhof Köpenick - Müggelheim" wird mit einer Streckenlänge von 8,50 km in Betrieb genommen.
1924 Die "Rote Hilfe Deutschlands" (RHD) wird mit der Annahme des Statuts vom Rote-Hilfe-Komitee ins Leben gerufen.
1926 Das Moskauer jüdische Künstlertheater "Habima" beginnt sein Berliner Gastspiel mit der Aufführung des Dramas "Dybbuk" des jiddischen Schriftstellers Scholem An-ski.
1926 Auf dem Verkehrsturm am Potsdamer Platz (Mitte) wird die erste automatische Ampelschaltung (rot - gelb - grün) in Betrieb genommen.
1927 Erwin Schrödinger tritt sein Amt als ordentlicher Professor für theoretische Physik an der Berliner Universität an.
1927 Die Städtische Krankenversicherungsanstalt tritt an die Stelle der Krankenkasse für Beamte und Festangestellte der Stadt Berlin.
1928 Die Omnibuslinie A 39 "Friedrichsfelde, Schloßstraße - Mahlsdorf" wird mit einer Streckenlänge von 10,50 km in Betrieb genommen.
1930 Polizeioberst Hellriegel (SPD), langjährig im Berliner Polizeirpräsidium im Amt, wird in Magdeburg Führer der Schutzpolizei.
1930 Oberbürgermeister Gustav Böß läßt sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen.
1931 Der Fernsprechauftragsdienst unter der Bezeichnung Fernsprechkundendienst wird eingeführt.
1932 Nach zweimaliger Verlängerung endet das Forschungsstipendiat Fritz Straßmanns am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie, er darf aber im Institut weiterhin arbeiten.
1932 Die "Berliner Elektrizitätswerke-Aktiengesellschaft" (BEWAG) kürzt die Arbeitszeit auf 45 Stunden pro Woche für Angestellte und auf 40 Stunden pro Woche für Arbeiter.
1933 Fritz Haber schreibt einen Abschiedsbrief an sein Institut (Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie). Er hatte im April des Jahres um seine Versetzung in den Ruhestand gebeten.
1933 Walther Nernst, langjähriger Dozent an der Berliner Universität, tritt in den Ruhestand.
1933 Im Theater des Jüdischen Kulturbundes in Berlin erhebt sich zum ersten Mal der Vorhang zur Aufführung von Lessings Drama "Nathan der Weise".
1935 Der S-Bahnhof Bornholmer Straße wird eröffnet. Mit ihm wurde eine Verkehrsverbindung für dichtbevölkerte Wohngebiete im Norden Berlins geschaffen.
1935 Die Stadt Berlin begründet das Olympia-Verkehrs- und Quartieramt am Mühlendamm 1 (Gelände der Städtischen Sparkasse).
1935 108 Arbeitsdienstler werden zu Bauarbeiten am Gosener Kanal (Köpenick) abkommandiert. Die Wasserstraße sollte im Frühjahr 1936 schiffbar sein.
1935 Exponate des Museums für deutsche Volkskunde, das beengt in den Räumen in der Klosterstraße (Mitte) untergebracht ist, werden im Schloß Bellevue gezeigt. Als erstes wurde die Sonderausstellung "Bäuerliche Kunst" gezeigt.
1935 Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenerziehung führt das Arbeitsbuch für alle Erwerbslosen ein. Es umfaßte 10 unterschiedliche Betriebsgruppen.
1935 Die Schauspielerin Agnes Straub eröffnet unter eigener Direktion ein "Angnes-Straub-Theater am Kurfürstendamm".
1936 Der vakante Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg wird mit dem Physiker Hans Geiger besetzt.
1937 Die Schauspielerin Renate Müller stirbt.
1937 Der Berliner Stadtarchivar Ernst Kaeber wird aus politischen Gründen vorzeitig in den Ruhestand versetzt.
1937 Die Filmprüfstelle verbietet den Film "Die Drei von der Tankstelle".
1937 Die BVG-Monatskarten für Straßenbahn und U-Bahn werden wieder eingeführt.
1942 Der Ingenieur Walter Bungardt, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), wird zum außerordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
1942 Werner Heisenberg wird zum Direktor am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik ernannt. Der bisherige Direktor Peter Debye wurde formal beurlaubt.
1943 Max von Laue wird auf eigenen Antrag von den Pflichten als ordentlicher Professor an der Berliner Universität entbunden.
1945 Die S-Bahn-Strecke zwischen Wilmersdorf und Herrmannstraße ist wieder zweigleisig befahrbar. Damit entfiel das Umsteigen am Bahnhof Papestraße.
1945 Der Alliierte Kontrollrat hält in Berlin seine siebente Sitzung ab. Die USA, Großbritannien und die UdSSR waren vertreten durch General Eisenhower, General Robertson und General Sokolowsky.
1945 Der S-Bahn fährt wieder zwischen Mahlow und Rangsdorf.
1945 Eine Verordnung über die Minderung des Mietzinses tritt in Kraft. Diese war vom Obersten Chef der Sowjetischen Militäradministration gefordert und vom Magistrat erlassen worden.
1945 Der S-Bahnringabschnitt zwischen Beusselstraße und Putlitzstraße (Nordring) geht wieder in Betrieb.
1945 Mit Zustimmung der Alliierten Stadtkommandantur treten eine Reihe von Steuererhöhungen in Kraft. Es waren dies Hundesteuer (von 60,- auf 120,- RM), Getränkesteuer (von 10% auf 20% des Kleinhandelspreises) und Vergnügungssteuer.
1945 Die Feuerversicherungsanstalt nimmt als Monopoleinrichtung der Stadt Berlin, in der alle Gebäude versichert werden müssen, die Tätigkeit auf.
1945 Die Städtische Pfandleihanstalt in der Elsässer Straße (Mitte) wird eröffnet.
1945 Mit 30 Schülerinnen beginnt der Lehrbetrieb an der ersten Schwesternschule der Charité nach dem Zweiten Weltkrieg.
1945 Das neue Versorgungsjahr beginnt. Vom Obersten Chef der sowjetischen Militärverwaltung wurde u.a. auch Gerste zur (beschränkten) Herstellung eines dreiprozentigen Bieres zur Verfügung gestellt. Für die Rote Armee wurde siebenprozentiges Bier gebraut.
1945 Der Magistrat stimmt dem Vorschlag der Abteilung für Volksbildung zu, die Berliner Universität in das Köpenicker Schloß und in die Gebäude der ehemaligen Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt zu verlegen, was jedoch nicht realisiert wurde.
1946 Die ehemalige Preußische Staatsbibliothek wird als "Öffentliche Wissenschaftliche Bibliothek" mit einem Einweihungsakt im Studentenlesesaal der Berliner Universitätsbibliothek wiedereröffnet. Später erhielt sie den Namen "Deutsche Staatsbibliothek".
1949 Die Lebensmittelrationierung wird in Westberlin aufgehoben.
1949 Die Vorstudienanstalt an der Berliner Universität wird zur Arbeiter- und Bauern-Fakultät umgewandelt.
1949 Die BVG-Personenschiffahrt in Kladow wird endgültig eingestellt.
1950 Die Verfassung Berlins, konzipiert für die ganze Stadt, tritt nur im Westteil in Kraft. Das Stadtoberhaupt hieß jetzt "Regierender Bürgermeister", die Regierung der Stadt "Senat von Berlin", die Stadtverordnetenversammlung "Abgeordnetenhaus".
1950 Die erste Deutsche Industrie-Ausstellung wird in Berlin eröffnet.
1956 Das Wetteramt Berlin (Tempelhof) des Deutschen Wetterdienstes wird errichtet. Es diente hauptsächlich zur meteorologischen Betreuung der Luftfahrt.
1958 Das Oberverwaltungsgericht und das Verwaltungsgericht der Stadt Berlin ziehen in ein neues Gebäude in der Hardenbergstraße (Charlottenburg).
1959 Das Institut für anorganische Katalyseforschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften wird gegründet. Direktor des Instituts wurde Prof. G. Rienäcker.
1962 Die BVG (West) führt auf den Omnibus-Nachtlinien den Betriebsfunk ein.
1963 Senat und Abgeordnetenhaus verleihen im Rathaus Schöneberg dem 72jährigen Eduard Bernoth die Würde eines Stadtältesten. Sein sozialpolitisches Engagement würdigte Parlamentspräsident Bach in einer Laudatio.
1964 Das dreitägige "Walther-Nernst-Gedächtnissymposium" beginnt im Chemischen Institut der Humboldt-Universität in der Hessischen Straße (Mitte).
1967 Das Meteorologische Observatorium auf dem Telegraphenberg bei Potsdam blickt auf eine 75jährige Tätigkeit zurück.
1971 Die Archenhold-Sternwarte veranstaltet anläßlich ihres 75jährigen Bestehens ein astronomisches Kolloquium.
1975 Rolf Neuhaus wird Direktor der Bibliothek und des Archivs zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft".
1976 Die zur Familie der Sackspinnen gehörende Agroeca dentigera wird letztmalig im Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet.
1982 Die XXVI. Berliner Festtage des Theaters und der Musik werden eröffnet. Auf dem Programm standen 272 Veranstaltungen. An den 105 Gastspielen und Sonderveranstaltungen beteiligten sich 24 Ensembles und sechs Solisten aus 19 Ländern.
1983 Die vorausgegangene Nacht bringt Berlin Lufttemperaturen, die an einigen Stationen unter dem Gefrierpunkt liegen (z.B. Station Eiskeller im Bezirk Spandau: -4°C). In Dahlem wurde mit +0.3°C der bisher tiefste Wert für einen 1. Oktober registriert.
1984 Das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt 2 (Mitte) wird - weitgehend originalgetreu nach Schinkelschen Plänen restauriert - als Konzerthaus wiedereröffnet. Der Konzertsaal faßt 1 800 und der Kammermusiksaal 400 Plätze. Den Wiederaufbau leitete Erhard Gißke.
1984 Der letzte Teilabschnitt der U-Bahnlinie 7 vom Rohrdamm über die neuen Bahnhöfe Paulsternstraße, Haselhorst, Zitadelle, Altstadt Spandau bis zur Endstation Rathaus Spandau wird im Rahmen eines großen Volksfestes eingeweiht.
1991 Bausenator Nagel überreicht dem Regierenden Bürgermeister Diepgen als offiziellem Hausherren den Schlüssel zum Hauptportal des Roten Rathauses.