Berlin und Cölln

An einem 2. Oktober

1348 König Karl IV. von Böhmen erkennt Woldemar (den falschen Woldemar), der sich als Askanier ausgibt, als Markgrafen an.
1402 Der Rat zu Berlin verschreibt Peter Steindorf gegen Zahlung von 40 Schock böhmischer Groschen eine jährliche Rente von fünf Schock gleicher Währung.
1630 Kurfürst Georg Wilhelm läßt dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Cölln Bescheid geben, daß es zur Besoldung der beiden Kompanien und zur Unterhaltung der Festung Küstrin erforderlich sei, an der monatlichen Abgabe von 1 438 Talern festzuhalten.
1717 "Zu besserer Conservation (Erhaltung) des kleinen Wildpräts" wird ein königliches "Edict wider das Schiessen in denen Gärten auf denen Vor-Städten bey Berlin" erlassen.
1741 Am Vormittag reist der Königliche Oberstallmeister und Erste Kämmerer, von Schwerin, mit einer zahlreichen Suite zur Kaiserwahl nach Frankfurt/Main ab. Er wurde dafür vom König Friedrich II. zum Ersten Gesandten bevollmächtigt.
1742 Der Königliche Polnische Konferenzminister und Wirklich Geheime Rat, Bevollmächtigter am Königlich Preußischen Hof, Baron von Bülow, reist, nachdem eine Staffette aus Dresden eingetroffen war, nach Leipzig ab. Dort sollte er den König von Polen treffen.
1802 Mit einer Kabinettsorder wurde dem Stadtphysikus und Dekan des medizinischen Oberkollegiums Dr. G. A. Welper das Anlegen einer Badeanstalt genehmigt. Das Welpersche Badeschiff lag an der Langen Brücke und existierte bis 1827.
1813 Wie die Vossische Zeitung meldet, hat die Prinzessin Charlotte von Preußen eine Handzeichnung des siegreichen Generals Gebhard Leberecht von Blücher entworfen, die als Kupferstich herausgegeben wird.
1816 Das Dampfschiff "Prinzessin Sophie Charlotte von Preußen" startet zu einer Probefahrt von Spandau zur Pfaueninsel.
1826 Gustav Heinrich Wiedemann wird in Berlin geboren. Der Wissenschaftler Wiedemann war auf den Gebieten Elektrizitätslehre, Magnetismus und Dissoziation tätig.
1829 In der Großen Hamburger Straße wird die 1. Altersversorgungsanstalt der Jüdischen Gemeinde eröffnet. Die Hospitaliten, Männer ab 60, Frauen ab 50, erhielten freie Wohnung, Verpflegung, Bekleidung und 3 Mark Unterstützung pro Monat.
1839 Die 3. Communal-Armenschule in der Großen Frankfurter Straße 23 wird eröffnet.
1890 Im Konventgarten zu Berlin treffen sich 20 Herren, um die Gründung einer pharmazeutischen Gesellschaft zu planen. Die geplante Vereinigung sollte einen neutralen wissenschaftlichen Charakter haben.
1892 Der Ingenieur Rudolf Diesel reicht der technischen Verlagsanstalt von Julius Springer in Berlin das Manuskript "Theorie und Konstruktion eines rationellen Wärmemotors" zur Veröffentlichung ein.
1918 Der "Berliner Lokalanzeiger " mahnt: "Jeder, der Nachrichten verbreitet, die geeignet sind, Beunruhigung zu verbreiten, wird mit Gefängnis bestraft."
1920 Der Komponist Max Bruch stirbt in Berlin-Friedenau. Bruch schuf spätromantische Chor- und Instrumentalmusik.
1924 Die illegale Werkstatt der Paßabteilung der KPD in Neukölln wird von der Polizei ausgehoben.
1930 Der Neubau des Pergamon-Museums auf der Museumsinsel wird seiner Bestimmung übergeben.
1935 Bei einer überraschenden Verkehrsrazzia der Polizei an allen Kreuzungen mit Verkehrsregelung werden 3 409 Verkehrssünder gestellt. Es gab 312 Strafanzeigen, 1 764 gebührenpflichtige und 1 203 mündliche Verwarnungen.
1935 Der Berliner Zoo wird zum vierten Mal seit 1926 erweitert. Er erhielt über 25 000 Quadratmeter Fläche dazu und reichte seitdem an den Landwehrkanal heran.
1945 Eine Statistik weist aus, daß in Charlottenburg 37% aller Häuser zerstört sind (25% in Groß-Berlin). Dort waren 19 Firmen mit 2 500 Arbeitskräften für Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten eingesetzt. Zunächst fand kein Wiederaufbau statt.
1945 Das Einfache Britische Militärgericht verurteilt acht Personen jeweils zu drei Monaten Haft, weil sie unberechtigt mit Eigentum der alliierten Truppen angetroffen wurden.
1945 Dachziegel werden aus Bauschutt hergestellt. Dem Leiter des Bauamts Charlottenburg war es mit Unterstützung der Technischen Hochschule und des Materialprüfungsamts gelungen, eine entsprechende Presse zu konstruieren.
1948 Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) erläßt einen Geheimbefehl zur Überwachung von Angehörigen der SPD.
1953 Hunderttausende Berliner erweisen dem am 29. September verstorbenen Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter, dessen sterbliche Hülle vor der Freitreppe des Rathauses Schöneberg aufgebahrt worden war, die letzte Ehre.
1960 Mit dem Inkrafttreten des Winterfahrplanes 1960/61 richtet die Deutsche Reichsbahn zwischen Ost-Berlin und den Bezirkshauptstädten in der DDR Schnellverbindungen ein. Die platzkartenpflichtigen Züge verkehrten in jeder Richtung einmal täglich.
1962 Im neuen Hörsaal der elektrotechnischen Institute der Technischen Universität Berlin beginnt die viertägige Jubiläumstagung der Lichttechnischen Gesellschaft (früher Deutsche Beleuchtungstechnische Gesellschaft) anläßlich ihres fünfzigjährigen Bestehens.
1964 Das Musical "Mein Freund Bunbury" von Gerd Natschinski wird im Metropol-Theater uraufgeführt.
1967 In der Kongreßhalle im Tiergarten eröffnet Prof. Wolfgang Finkelnburg den 32. Deutschen Physikertag.
1967 West-Berlins letzte Straßenbahnlinie, die Linie 55 Bahnhof Zoo - Spandau, wird nach einer Abschiedsfahrt eingestellt.
1969 Die von Erich John geschaffene URANIA-Weltzeituhr wird auf dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte der Öffentlichkeit übergeben.
1970 Die Ausstellung "Architektur und bildende Kunst" wird in der National-Galerie eröffnet.
1970 Das Haus der Jungen Talente in der Klosterstraße in Berlin-Mitte, das ehemalige "Podewilsche Palais", das im Februar 1966 ausbrannte, wird wiedereröffnet.
1971 Mit einer Kranzniederlegung gedenken die Mitarbeiter der Archenhold-Sternwarte des 100. Geburtstages von Friedrich Simon Archenhold, dem Gründer der Sternwarte.
1977 Berlin erlebt ein stürmisches Wochenende. Auf den Westberliner Seen kenterten 81 Segelboote und ein Motorboot mit insgesamt 127 Insassen.
1979 In der Werner-Seelenbinder-Halle (Prenzlauer Berg) wird das X. Internationale Boxturnier mit 126 Teilnehmern aus 18 Ländern eröffnet.
1987 In Berlin-Karlshorst wird die 5. Bienenhonigsortenschau eröffnet, die bis zum 18. Oktober dauerte. Von den Freizeitimkern wurden etwa 35 Honigsorten in mehr als 1 000 Gläsern vorgestellt.
1990 Erstmals landet eine Lufthansa-Maschine auf dem Flughafen Tegel. Der Sonderflug brachte Bundestagsabgeordnete zu den Vereinigungsfeierlichkeiten nach Berlin.
1991 Die Münchener Architekten Hilmer und Sattler gehen als Sieger aus dem städtebaulichen Wettbewerb um die Gestaltung des Potsdamer/Leipziger Platzes hervor.