Berlin und Cölln

An einem 3. Oktober

1614 Lutherische Geistliche und Bürger der Stadt beschimpfen vor dem Schloß die Calvinisten. U.a. war Kurfürst Johann Sigismund zu deren Glauben übergetreten. Dessen Statthalter forderte die Lutheraner auf, Lästerungen der Reformierten zu unterlassen.
1695 Heinrich von Podewils wird geboren. Er war Diplomat und hoher Beamter unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. Ihm wurde 1741 der Grafentitel verliehen.
1742 König Friedrich II. erläßt ein "Rescript an die Bau-Commission, daß kein Bau (in den Residenzstädten) vorzunehmen, welcher nicht vorher besichtiget und approbiret (genehmigt) worden" sei.
1760 Russische Truppen unter Führung von General Tottleben belagern während des Siebenjährigen Krieges die Stadt Berlin.
1810 Die "Berliner Abendblätter" berichten, daß der Schreiber Seidler, Friedrichstraße 56, am Vortag einen sogenannten Brandbrief gefunden hat, in dem angedroht wird, Berlin binnen weniger Tage an allen acht Ecken anzuzünden.
1826 Für Berlin wird eine Armenordnung erlassen.
1829 Der Hofmaler Wilhelm Hensel heiratet Fanny Mendelssohn Bartholdy in Berlin.
1834 Carl Johann Heinrich Eduard von Gerlach, Berliner Polizeipräsident, wird Ehrenbürger der Stadt.
1861 Die Hallesche Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1881 In der Berliner Innenstadt tritt der früheste Schneefall im Beobachtungszeitraum 1848-1887 ein. Das mittlere Eintrittsdatum war der 13. November.
1883 Im Neuen Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in der Chausseestraße 25/26 (vormals Woltersdorff-Oper) gerät die Uraufführung der Johann-Strauß-Operette "Eine Nacht in Venedig" zu einem Theaterskandal. Das Stück wurde vom Publikum ausgepfiffen.
1901 Der Kongreß des "Verbandes fortschrittlicher Frauenvereine" wird im Reichstagsgebäude eröffnet.
1906 In Berlin beginnt die erste "Welt-Funkkonferenz", auf der die beteiligten 27 Nationen ein Abkommen über die Aufnahme und Weitergabe jeglicher Funkmeldungen unterzeichneten.
1909 Der Grundstein für den Bau des Rathauses Treptow wird gelegt.
1914 Im Haus des Vereins Deutscher Ingenieure zu Berlin findet eine Sitzung des "Deutschen Ausschusses für den mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht" statt.
1918 Prinz Max von Baden, Freund und Vetter Kaiser Wilhelms II., wird Reichskanzler.
1920 Das "Gemeindeblatt der Stadt Berlin", dessen Vorläufer bis in das Jahr 1860 zurückreichen, wird als "öffentlicher amtlicher Anzeiger der Stadt Berlin" eingesetzt.
1921 Die wegen eines gekündigten Tarifvertrages streikenden Berliner Kellner ziehen in einer großen Demonstration von ihrem Verbandshaus in der Elsasser Straße (Torstraße, Mitte) zum Lustgarten.
1923 Die Fluggesellschaften Junkers-Luftverkehr-AG und Aero-Lloyd-AG erhalten von der Aufsichtsbehörde die Genehmigung für den vorläufigen Flugverkehr.
1929 Gustav Stresemann, deutscher Außenminister, Nobelpreisträger und Vorsitzender der Deutschen Volkspartei, stirbt in Berlin.
1929 Großes Aufsehen erregt in Berlin die Zwangsversteigerung eines durch den Unternehmer Joseph Kuron in Spandau errichteten Gebäudes mit 80 Wohnungen. Die Firma bestand seit 1827 und wurde beim Wohnungsbau von städtischen Behörden unterstützt.
1935 Der langjährige Kommandeur der Wachtruppe Berlin, Horst von Keiser, wird zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur von Dresden ernannt. Neuer Chef der Wachtruppe wurde Oberstleutnand Freiherr von und zu Gilsa.
1945 Der Magistrat der Stadt Berlin gibt eine Verordnung zu den Gemeindeabgabezahlungen heraus. Betroffen waren gewerbliche Abgaben, Hunde-, Getränke- und Vergnügungssteuer sowie Säumniszuschläge, Zahlungsmodalitäten, Mahnwesen.
1945 Die 10. Berliner Volkshochschule wird im Bezirk "Schöneberg-Friedenau" feierlich eröffnet. Die Feier fand im Neuen Rathaus am Rudolf-Wilde-Platz statt.
1945 Einen Abend "Opernmelodien" widmet die Staatsoper den neu verpflichteten Mitgliedern. Den Zuhörern fielen das Übergewicht der Frauenstimmen sowie das Fehlen einer Soubrette und eines Tenor buffo auf.
1946 Die Berliner Ratsbibliothek wird im Ermeler-Haus in der Breiten Straße (heute am Märkischen Ufer befindlich) wiedereröffnet.
1946 Zehntausende Berliner protestieren gegen die im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß verkündeten Freisprüche und milden Freiheitsstrafen. Von 14.00 bis 14.10 Uhr ruhte der gesamte Berliner Verkehr.
1947 Der DEFA-Film "Ehe im Schatten", inszeniert von Kurt Maetzig, wird zur Premiere gleichzeitig in den vier Sektoren Berlins aufgeführt.
1947 Auf dem Kurfürstendamm veranstalten deutsche und britische Polizisten eine Großrazzia gegen Schwarzhändler und illegal in Berlin lebende Personen.
1949 Der Geheime Medizinalrat Max Georg Beninde, der von 1917 bis 1934 Direktor bzw. Präsident der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene in Berlin war, stirbt in Rondorf bei Köln.
1951 Im Materialprüfungsamt in Berlin-Dahlem beginnt die erste deutsche Rheologentagung. 160 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt; es wurden 19 wissenschaftliche Vorträge gehalten.
1952 Die 1809 gegründete "Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin" trifft sich erstmalig in ihrer neuen Versammlungsstätte, im Restaurant des Schloßhotels Steglitz, dem ehemaligen Gutshaus Wrangels.
1953 Der am 29. September verstorbene Regierende Bürgermeister, Ernst Reuter, wird auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.
1956 Für die Kongreßhalle im Tiergarten wird der Grundstein gelegt.
1957 Das 90. Jubiläum der Deutschen Chemischen Gesellschaft wird auf der Hauptjahrestagung der Gesellschaft Deutscher Chemiker in Berlin begangen.
1957 Willy Brandt (SPD) wird vom Abgeordnetenhaus als Nachfolger des verstorbenen Otto Suhr (SPD) zum Regierenden Bürgermeister gewählt.
1959 Auf dem Flughafen Schönefeld landet erstmals eine Düsenmaschine. Es handelte sich um eine "Caravelle" der Scandinavian Airlines System (SAS).
1964 Die Ausstellung "Unser Zeitgenosse" wird anläßlich des 15. Jahrestages der DDR eröffnet.
1964 Im Rahmen des Walther-Nernst-Symposiums wird zum Gedenken an Walter Nernst eine Bronzetafel im physikalisch-chemischen Instituts der Humboldt-Universität in der Bunsenstraße (Mitte) enthüllt und der Hörsaal als "Walther-Nernst-Hörsaal" benannt.
1969 Das zweite Programm des Deutschen Fernsehfunks der DDR wird eröffnet und sendet zum Teil in Farbe. Gleichzeitig wurde der Berliner Fernsehturm in Dienst gestellt.
1969 Das zweite Programm des Deutschen Fernsehfunks der DDR wird eröffnet und sendet zum Teil bereits in Farbe. Gleichzeitig wurde der Berliner Fernsehturm in Dienst gestellt.
1978 Der 42. Physikertag wird im Auditorium maximum der Techischen Universität Berlin festlich eröffnet.
1979 Der Pionierpalast "Ernst Thälmann" (Freizeit- und Erholungszentrum) in der Wuhlheide wird nach dreijähriger Bauzeit durch Margot Honecker, Minister für Volksbildung der DDR, eingeweiht.
1990 Vor dem Reichstag findet unter Teilnahme führender Politiker aus Ost und West ein Staatsakt zum Tag der deutschen Einheit statt. Mit dem Beitritt zur Bundesrepublik endete nach 41 Jahren die Existenz der DDR.
1991 Die Marx-Engels-Brücke in Berlin-Mitte wird in Schloßbrücke umbenannt. Diesen Namen trug sie bereits in der Zeit zwischen 1824 und 1951.