Berlin und Cölln

An einem 10. Oktober

1505 Kurfürst Joachim I. Nestor nimmt in Cölln an der Spree mehrere Edelleute in Sold, die unter der Führung des Grafen Bernd von Hohenstein und Vierraden "dem Kaiser Maximilian die zugesagte Kriegshülfe leisten" sollen.
1706 Das Privileg des Johann Michael Rüdiger, eine Zeitung herauszugeben, wird eingezogen.
1707 Es wird ein "Anderweitiges Patent" erlassen, "wie viel Stück vom einzuführenden Holtz in Thoren zu nehmen". Die vier "Stücke", die je "Hauffen Holtz" abzugeben waren, sollten "zur Hitzung der Accise- und Zoll-Thorschreiber-Stuben verwendet werden".
1743 Die erste Redoute (Maskenball) wird in der fertiggestellten Oper Unter den Linden veranstaltet.
1785 Der Grundstein für den Bau einer Schule am Kirchplatz in Charlottenburg wird gelegt.
1806 Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Sohn von Prinz Ferdinand, Bruder von König Friedrich II., stirbt als General in der Schlacht gegen die Franzosen bei Saalfeld.
1810 Auf Einladung des Rektors, Prof. Theodor Anton Heinrich Schmalz, versammeln sich die Dekane und mehrere Professoren zum ersten Male im Universitätsgebäude. Der Rektor verpflichtete sie zum Gehorsam gegen den König und zur Treue im Beruf.
1847 Das Haus Bethanien (Kreuzberg) wird seiner Bestimmung übergeben. Anläßlich der Einweihung dieser Diakonissen-Heil- und Pflegeanstalt übertrug der König der Oberin, Fräulein Marianne von Rantzow, die Leitung des Hauses.
1862 Otto von Bismarck bezieht das Ministerium des Auswärtigen in der Wilhelmstraße 76 zu Wohn- und Arbeitszwecken.
1871 Die Muskauer Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1871 Der jüdische Schriftgelehrte Joseph Zedner stirbt im jüdischen Krankenhaus in Berlin.
1885 Die Stadt Berlin kauft von der "Preußischen Immobilien-Actien-Bank" die Häuser Breite Straße 23, Mühlendamm 1 bis 11 und Poststraße 16 (Mitte) mit den Speichern und ehemaligen Mühlengebäuden.
1886 Graf Bolko von Hochberg zu Rohnstock wird zum einstweiligen Intendanten der Königlichen Schauspiele berufen.
1887 In Blankenburg wird auf dem Gelände eines Rieselgutes die erste von zwei auf der Grundlage von Kommunalbeschlüssen errichteten städtischen Heimstätten für Genesende mit einer Bettenstation für 40 Frauen eröffnet.
1899 Die "Deutsche Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen (St.E.S.)" wird in Berlin gegründet.
1904 Der "Verein der Lehrlinge und Jugendlichen Berlins" wird in der Beraolinastraße gegründet.
1905 Der Meteorologe Dr. Emil Leß hält auf einer Sitzung des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft einen Vortrag "Über die Vorausbestimmung des Regens".
1907 In der Suarezstraße (Charlottenburg) wird eine neuerbaute Feuerwache eingeweiht.
1910 Zum Auftakt der Feierlichkeiten anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Berliner Universität wird im Berliner Dom ein Festgottesdienst abgehalten.
1910 Kaiser Wilhelm II. kündigt während seiner Festrede zum 100jährigen Bestehen der Universität die Gründung der "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften" an.
1910 Die Friedrich-Wilhelms-Universität (Humboldt-Universität) begeht in ihrem Hauptgebäude Unter den Linden den 100. Jahrestag ihrer Gründung.
1919 Der Physiker Martin Leo Arons, der Konstrukteur der "Arons'schen Schwingungsröhre", stirbt in Berlin.
1926 Im Reichstagsgebäude am Platz der Republik wird der erste Internationale Kongreß für Sexualforschung eröffnet.
1929 Die Operette "Das Land des Lächelns" von Franz Lehar wird im Metropol-Theater uraufgeführt.
1930 Adolf Gustav Heinrich Engler, von 1889 bis 1921 Direktor des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums, stirbt in Berlin.
1933 Reginald Oliver Herzog, Gründer und langjähriger Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Faserstoffchemie, tritt in den Ruhestand.
1935 Am Nachmittag zieht eine Sturmböe über Berlin, die teilweise Windstärke 10 erreicht. Die Feuerwehr mußte zahlreiche entwurzelte Bäume bergen.
1935 Der Berliner Student Kurt Kläre gibt bekannt, daß er im zurückliegenden Sommer 9 Storchennester im Stadtgebiet registriert hat, in denen 26 Jungstörche ausgebrütet wurden. Bis auf ein Nest in Staaken befanden sie sich alle im Norden und Osten der Stadt.
1945 Der Magistrat der Stadt Berlin setzt mit Genehmigung der Alliierten Kommandantur ein Bezirksverfassungsstatut in Kraft. Danach blieben die 20 Verwaltungsbezirke Berlins unverändert. In allen Bezirken waren Bezirksämter zu bilden.
1945 Der Berliner Oberbürgermeister ordnet auf Befehl der Alliierten Kommandantur eine Rationierung des Gasverbrauchs an. Verstöße sollten u.a. mit Absperrungen geahndet werden.
1945 Der Polizeipräsident gibt bekannt, daß die in den Papiergeschäften noch vorrätigen Fragebögen benutzt werden dürfen. Jedoch war die Frage 4 (Parteizugehörigkeit) zu überkleben.
1949 Nach der Auflösung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland wird die Sowjetische Kontrollkommission gebildet, die eine Vertretung in Ost-Berlin einrichtet.
1949 Armeegeneral Wassilij Iwanowitsch Tschuikow übergibt in Karlshorst der Regierung der DDR die Verwaltungsfunktionen, die bisher von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) ausgeübt worden waren. Die SMAD wurde aufgelöst.
1953 Die zweite Lebensmittelhilfsaktion Westberlins für Bewohner der DDR und Ostberlins wird abgeschlossen.
1957 Der Chirurg Emil Sebastian Bücherl führt an der Chirurgischen Universitätsklinik die erste Operation am offenen Herzen in Deutschland durch.
1957 Für das Studentendorf der Freien Universität wird an der Potsdamer Chaussee/Ecke Wasgenstraße (Zehlendorf) der Grundstein gelegt.
1963 Während seines letzten offiziellen Besuchs in Berlin wird Bundeskanzler Konrad Adenauer die Ehrenbürgerwürde von Senat und Abgeordnetenhaus verliehen.
1981 Sturmböen und Niederschläge beenden in Berlin die trockene und milde Witterungsperiode, die etwa sechs Wochen andauerte.
1982 Im Strandbad Wannsee wird die diesjährige, infolge des schönen Sommers bereits verlängerte, Badesaison beendet. Mit etwa 600 000 Besuchern (fast doppelt so viel wie 1981) wurde ein absoluter Rekord verzeichnet.
1985 Im Deutschen Theater hat Athol Fugarts "Aloen" Premiere. Regie führte Dietrich Körner. In den Hauptrollen spielten Lissy Tempelhof und Reimar J. Baur.