Berlin und Cölln

An einem 11. Oktober

1430 Die Gebrüder Bethe und Tyle Losen antworten dem Rat zu Berlin, daß sie die beim kaiserlichen Hofgericht gegen denselben eingereichte Klage nicht zurücknehmen könnten.
1672 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt, demzufolge die Dauer der Jahrmärkte in der Residenzstadt Berlin auf 14 Tage verlängert wird. Die beiden Jahrmärkte begannen jeweils am 10. August bzw. am 1. November.
1801 In Preußen wird das Apothekenrecht neu gefaßt. Voraussetzung zum Betreiben einer Apotheke war neben der landesherrlichen Genehmigung jetzt auch die Approbation als Apotheker.
1803 Berliner Schiffern, die den vom Königshaus angeordneten Feuerungstransport (Kohle, Torf und Holz) in die Provinzen nicht durchführen, sondern andere Transporte vorziehen, droht ab sofort harte Bestrafung.
1819 Georg Christian Freund, Gründer der ersten Dampfmaschinenfabrik Berlins, Erfinder des "Freundschen Sparhahns", stirbt in Gleiwitz (Schlesien).
1838 Der Musikverleger und Musikalienhändler Adolph Martin Schlesinger stirbt in Berlin.
1847 Christoph Hehl wird in Kassel geboren. Der Architekt wurde 1894 zum Professor für mittelalterliche Baukunst an die Technische Hochschule in Charlottenburg berufen.
1851 Paul Erman stirbt in Berlin. 1810 wurde er Professor der Physik an der Universität zu Berlin. Seine Forschungen umfaßten das Gebiet des Magnetismus und der Elektronik sowie der Optik und Physiologie.
1852 Der Mathematiker Ferdinand Gotthold Max Eisenstein stirbt in Berlin.
1854 Der frühere Brauereibesitzer und nunmehrige Rentner Wilhelm Bier übergibt am Tage seiner Silberhochzeit der Hauptarmenkasse durch den Prediger Dr. Belcke ein Kapital von 100 Talern zu wohltätigen Zwecken.
1868 Der Gründungskongreß der Hirsch-Duncker'schen Gewerkvereine findet in Berlin statt.
1875 In der Halleschen Straße wird zur Erinnerung an das Fürstengeschlecht der Askanier das Askanische Gymnasium eröffnet.
1881 Der Architekt und Baurat Georg Friedrich Heinrich Hitzig, seit 1855 Mitglied und ab 1875 Präsident der Akademie der Künste, stirbt in Berlin. Bestattet wurde er auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und der Friedrichswerderschen Gemeinde (Mitte).
1889 Der russische Zar Alexander III. stattet Berlin einen Besuch ab.
1890 Der Physiker Karl Scheel promoviert an der Berliner Universität mit einer Arbeit über die Ausdehnung des Wassers.
1898 Der Meteorologe Gustav Hellmann hält auf einer Sitzung des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft einen Vortrag über "Gewitter und Gezeiten".
1899 In einem Erlaß des Kultusministeriums wird der Technischen Hochschule das Recht zur Erteilung des Grades Diplom-Ingenieur, das Promotionsrecht zum Dokter-Ingenieur und das Recht zur Verleihung der Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber eingeräumt.
1900 Eine Verkehrszählung am Spittelmarkt ergibt zwischen 6 und 22 Uhr 144 223 Fußgänger und 21 237 Fuhrwerke.
1903 Der Herkulesbrunnen am Lützowplatz (Tiergarten), ein Werk von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann und Professor Otto Lessing, wird der Öffentlichkeit feierlich übergeben.
1910 Kaiser Wilhelm II. ruft zur Gründung einer neuen Forschungsorganisation auf (Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften). Die selbständigen Forschungsinstitute sollten lediglich der Forschung dienen.
1915 Das Viktoria-Studienhaus, ein Wohnheim für Studentinnen, wird im Auftrage der Ottilie-von-Hansemann-Stiftung in der Berliner Straße (Otto-Suhr-Allee) eingerichtet.
1921 Für die 1920 geschaffene Stadtgemeinde Berlin tritt eine "Baupolizeigebührenordnung" in Kraft.
1922 Erstmals wird in der Berliner "Urania" ein wissenschaftlicher Film vorgeführt. Er behandelte die Entstehungsgeschichte des Menschen.
1925 Am Friedhof der Märzgefallenen im Berliner Friedrichshain wird das neue Ehrenportal eingeweiht.
1929 Anläßlich des 50. Geburtstages von Max von Laue erscheint in der Zeitschrift "Naturwissenschaften" eine Würdigung von Max Planck.
1932 Michael Theunissen (Philosoph) wird in Berlin geboren.
1933 Der Frauenarzt Alfred Dührssen stirbt in Berlin.
1933 Im Berliner Zeughaus sind wieder die Orden Napoleons ausgestellt. Sie waren am 18. Juni 1815 nach der Schlacht von Belle-Alliance (Waterloo) von preußischen Infanteristen erbeutet worden. Seit 1919 galten sie als verschollen.
1935 Die vor acht Wochen an der Avus gestarteten Versuchsfahrten der Automobil- und Flugtechnischen Gesellschaft wird am selben Ort beendet. 46 Fahrzeuge hatten heimische Treibstoffe ausprobiert, darunter Braunkohlen-Schwelkoks.
1935 Der Polizeipräsident nennt im Einvernehmen mit dem Oberbürgermeister von Berlin die Mahlerstraße in Dahlem in Regerstraße um.
1945 Nach einer Mitteilung der Britischen Kontrollkommission wohnen in den vier britischen Stadtteilen durchschnittlich etwa zwei Personen in einem Zimmer. Es gab Einzelfälle, in denen sich bis zu sechs, acht oder gar elf Personen ein Zimmer teilten.
1945 Dr. Konrad Adenauer wird von der Britischen Militärregierung als Kölner Oberbürgermeister entlassen, weil er die Vorgaben der Militärregierung, insbesondere zur Schaffung von Winterunterkünften, nicht befolgte. Er wurde am 10.10.1963 Ehrenbürger Berlins.
1945 Nach einer Mitteilung der Britischen Kontrollkommission sind in den vier britischen Stadtteilen Charlottenburg, Spandau, Wilmersdorf und Tiergarten von den dortigen 32 701 Häusern nur 4 704 unbeschädigt. Die größten Schäden gab es in Charlottenburg.
1945 Der Magistrat erläßt eine Verordnung gegen Lohntreiberei. Diese Gefahr bestand wegen des akuten Mangels an Fachkräften.
1945 Nach einer Mitteilung der Britischen Kontrollkommission wurden in den vier britischen Stadtteilen an den Hauptstellen der Trümmerstätten bislang 4 Mio. Steine und 2 Mio. (Dach-)Ziegel sowie 1 100 Kubikmeter Holz und 6 000 mę Glas geborgen.
1945 Mit einer Verordnung des Magistrats wird das Arbeitsbuch wieder eingeführt. Mehrtägiges Fernbleiben oder Beurlaubung eines Arbeitnehmers waren dem Arbeitsamt zu melden. Andernfalls wurde die Lebensmittelkarte entzogen.
1947 Das Laienkabarett der Apparatefabrik Treptow, das erste dieser Art in Berlin, tritt erstmals vor Betriebsangehörigen auf.
1953 Auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee wird ein Ehrenmal für die von den Faschisten in ganz Europa verfolgten Juden enthüllt.
1954 Zu Ehren des deutschsprachigen Prager Dichters Franz Kafka wird 30 Jahre nach seinem Tod am Haus Grunewaldstraße 13 (Steglitz) eine von der Notgemeinschaft der deutschen Kunst gestiftete Gedenktafel angebracht.
1960 In Dahlem wird die erste amerikanisch-deutsche Gemeinschaftsschule eröffnet.
1961 In Westberlin findet die Grundsteinlegung des neuen Urania-Hauses in der Kleiststraße (Schöneberg) statt, an der 300 Ehrengäste aus dem öffentlichen und kulturellem Leben der Stadt und Mitglieder der Gesellschaft teilnehmen.
1969 Im Berliner Stadtgebiet kommt es am Morgen zu Nebel, welcher - in mehreren Wellen einsetzende - Dunkelheit mit sich brachte und die Bevölkerung beunruhigte. Danach waren die Straßen voll von frisch gefallenem Laub.
1973 Der Berliner Physiker und Fernsehpionier Fritz Schröter stirbt in Ulm. Er machte sich mit zahlreichen Patenten zur Fernsehtechnik einen Namen.
1985 Die Köpenicker Dammbrücke wird gesperrt, da die Versorgungsstränge auf die daneben erbaute neue Brücke verlagert werden müssen.
1993 Am Potsdamer Platz (Mitte) beginnt das größte Berliner Bauprojekt, das drei Milliarden teure Projekt des Daimler-Benz-Konzerns.