Berlin und Cölln

An einem 19. Oktober

1716 Ober-Mühleninspektor Johann Paul Stecher erhält die Oberaufsicht über sämtliche königliche Mühlen im Raum Berlin.
1724 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein Edikt gegen die Wilderei "in den bei Berlin gelegenen Heiden und Büschen". Jedes eingeführte und zu Markt getragene Wildfleisch mußte als rechtmäßig erworben bestätigt werden.
1740 Es wird ein königliches Reglement erlassen, "wie es in hiesigen Residentzien mit dem Leichenwesen gehalten werden soll". Als Anhang wurde eine "Taxe (Gebührenordnung) für die Hochzeit- und Leichenbitter, als auch Träger in Berlin ..." veröffentlicht.
1742 Der Königlich-Preußische Generalleutnant und Obrist eines Dragoner-Regiments, Baron von Siegel, stirbt am Vormittag.
1742 Am Abend trifft der Königlich-Ungarische und -Böhmische Bevollmächtigte Minister, Graf von Richecourt, ein und begibt sich zum König.
1799 In Berlin wird die Königliche Technische Hochschule gegründet.
1802 In einem Reglement wird die Etablierung eines "Schutz-Blattern-Instituts" angeordnet. Die Berliner Impfanstalt wurde am 2. Dezember 1802 im Friedrichs-Waisenhaus in der Stralauer Straße eröffnet.
1806 Der Gouverneur von Berlin, Graf Friedrich Wilhelm von der Schulenburg, flüchtet nach der Niederlage der preußischen Truppen bei Jena und Auerstedt aus der Stadt.
1811 Johann Gottlieb Fichte hält seine Antrittsrede als Rektor der Berliner Universität zum Thema "Über die einzig mögliche Störung der akademischen Freiheit".
1815 Karl Justus Gruner wird von König Friedrich Wilhelm III. das nach damaliger Auffassung für diplomatische Stellungen unentbehrliche Adelsdiplom verliehen. Von 1809 bis 1811 war Gruner Polizeipräsident in Berlin.
1834 Maximilian Schmidt wird als Sohn eines Schmieds in Berlin geboren. Er studierte in Stuttgart und Berlin Tierheilkunde und wurde im Februa 1959 Direktor des Zoologischen Gartens Frankfurt am Main.
1844 Ein Architektenwettbewerb zum Bau der St.-Petri-Kirche wird ausgeschrieben. Der erste Preis betrug 500 Taler in Gold.
1872 Das Statistische Amt Berlins wird durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung als dauernde Einrichtung anerkannt, nachdem es bereits im Februar 1862 als Provisorium errichtet worden war.
1878 Das Bismarcksche "Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" (Sozialistengestz) wird mit 221 zu 149 Stimmen im Reichstag beschlossen.
1882 Otto Rudolf Salvisberg wird in Köniz bei Bern geboren. Der Architekt kam 1908 nach Berlin und wurde bekannt durch das 1912/13 fertiggestellte "Lindenhaus" in der Lindenstraße, das erste Sichtbeton-Geschäftshaus.
1886 Die Sekte der "Heiligen der letzten Tage" hält auf dem mit Brettern überdeckten Bassin des Kaiser-Wilhelm-Bades eine religiöse Versammlung ab. Der Prediger Wagner prophezeite, unter Hinweis auf Cholera und Erdbeben, das bevorstehende "Ende der Welt".
1890 Im gepachteten Ostend-Theater in der Großen Frankfurter Straße (Frankfurter Allee) findet mit Henrik Ibsens "Die Stützen der Gesellschaft" die Eröffnungsvorstellung des Vereins "Freie Volksbühne" statt.
1895 In Castans Panoptikum tritt die Schlangenkönigin von Salamo auf.
1899 Anläßlich der 100-Jahrfeier der Technischen Hochschule in Charlottenburg werden die vor dem Hauptgebäude aufgestellten Standbilder von Werner von Siemens und Alfred Krupp enthüllt.
1900 Max Planck trägt in der Berliner Physikalischen Gesellschaft seine neu entdeckte Strahlungsformel vor.
1900 In einer Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft teilt F. Kurlbaum die Resultate der von ihm in Gemeinschaft mit H. Rubens für sehr große Wellenlängen ausgeführten Energiemessungen mit.
1905 Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Deutschen Theaters in der Schumannstraße und eröffnet das Theater mit Kleists "Käthchen von Heilbronn".
1905 In Berlin wird die monatliche Stromzählerablesung eingeführt. Gleichzeitig begann der Austausch der Aron-Pendelzähler gegen neue Wattstundenzähler.
1917 Adolf von Harnack, Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, spricht über "Die Institute und Unternehmungen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften" auf der 4. Hauptversammlung der Gesellschaft in Berlin im Hotel "Kaiserhof".
1921 Einwohner der Gemeinde Buchholz verlangen von der Stadt Berlin Schadenersatz, weil durch das Rieselfeld der Grundwasserspiegel gestiegen ist. Danach wurde der Rieselbetrieb Buchholz eingestellt und ein Anschluß an das Radialsystem XI geschaffen.
1922 Auf Magistratsbeschluß erfolgt die Gründung der Berliner Stadtgüter GmbH, die am 5. April 1923 handelsgerichtlich eingetragen wurde.
1925 Die Straßenbahnlinie 92 "Treptow, Graetzstraße/Ecke Bouchéstraße - Grunewald, Roseneck" wird mit einer Streckenlänge von 14,1 km in Betrieb genommen.
1929 Im Gesellschaftshaus Berlin-Moabit wird der erste Reichskongreß werktätiger Frauen eröffnet. Daran nahmen 408 Delegierte teil. 306 Delegierte waren Industriearbeiterinnen.
1930 Am 19. und 20. Oktober finden in Berlin die Beamtenratswahlen bei der Reichsbahn statt. Die Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner (Liste III, christlich) erhielt 61 499 Stimmen.
1930 Am 19. und 20. Oktober finden in Berlin die Beamtenratswahlen bei der Reichsbahn statt. Bei den Wahlen erlitten die Nationalsozialisten eine schwere Niederlage.
1930 Am 19. und 20. Oktober finden in Berlin die Beamtenratswahlen bei der Reichsbahn statt. Die Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (Liste II) erhielt 53 862 Stimmen.
1930 Am 19. und 20. Oktober finden in Berlin die Beamtenratswahlen bei der Reichsbahn statt. Die Gewerkschaft der Technischen Eisenbahnbeamten (Liste VI) erhielt 14 583 Stimmen.
1930 Am 19. und 20. Oktober finden in Berlin die Beamtenratswahlen bei der Reichsbahn statt. Der Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands (Liste I, freigewerkschaftlich) erhielt 59 499 Stimmen.
1930 Am 19. und 20. Oktober finden in Berlin die Beamtenratswahlen bei der Reichsbahn statt. Der Gewerkschaftsbund Deutscher Reichsbahnbeamter und Anwärter (Liste IV) erhielt 92 401 Stimmen.
1934 Die zweite Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) wird nach Berlin-Dahlem einberufen. Die 143 Synodalen behandelten den Entwurf für die "Botschaft der Bekenntnissynode".
1935 In Berlin beginnt ein einwöchiges "Fest der deutschen Trauben und des deutschen Weines". 250 000 Liter Wein von Pfalz, Mosel und anderen Winzerregionen wurden nach Berlin gebracht.
1942 Das jüdische Waisenhaus "Baruch Auerbach" wird geschlossen und eine Gruppe von Kindern in die Kinderabteilung des Jüdischen Krankenhauses gebracht.
1944 Der Volkssturm wird gebildet. Er sollte im örtlichen Bereich die Truppen der verbündeten Armeen aufhalten.
1947 Die Arbeitsgemeinschaft der Jüdischen Gemeinden in Deutschland eröffnet in Berlin eine viertägige interzonale Tagung.
1947 Ludwig Voggenreiter wird Deutscher Straßenmeister der Radprofis. Zweiter wird der Münchner Singer und Dritter - und damit Berliner Meister - der Lokalmatador Otto Ziege.
1955 Erstmalig tritt der Deutsche Bundestag zu einer Plenarsitzung in West-Berlin zusammen.
1956 In der Straße des 17. Juni (Charlottenburg) wird das aus Spenden von 130 Städten errichtete Ernst-Reuter-Haus als Sitz der Zweigstelle Berlin des Deutschen Städtetages eröffnet.
1957 In der Deutschlandhalle am Messedamm (Charlottenburg), die bei einem Luftangriff 1943 stark zerstört wurde, findet nach ihrem Wiederaufbau erstmals eine große Sportschau statt.
1957 Kurt Landsberg (SPD) wird zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt.
1963 Jugendsenator Kurt Neubauer nimmt auf dem Dach des GSW-Verwaltugsgebäudes in der Kochstraße 22/23 eine Leuchtschriftanlage in Betrieb, die über die Sektorengrenze hinweg Nachrichten nach Ost-Berlin ausstrahlen kann.
1970 Der Mediziner Johann Heinrich Schultz, der das autogene Training als Behandlungsmethode in die Medizin einführte, stirbt in Berlin.
1985 Im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte) wird die 8. Berliner Modelleisenbahnausstellung eröffnet.
1985 Die Berliner Straße in Hohenschönhausen wird anläßlich des 60. Geburtstages des Künstlers in "Konrad-Wolf-Straße" umbenannt.