Berlin und Cölln

An einem 24. Oktober

1380 Kardinal Mileus erteilt allen Ablaß, welche zum Wiederaufbau der abgebrannten Marienkirche zu Berlin oder zur Besoldung ihrer Diener beitragen.
1392 Herman Vorlant erklärt, sich wegen der Streitigkeiten mit den Ratsherren zu Berlin geeinigt zu haben, und tritt ihnen gegen Zahlung von 50 Schock landesüblicher Groschen seinen Erbhof im Dorfe Lichtenberg ab.
1491 Kurfürst Johann Cicero von Brandenburg verpfändet der Chorschule bei St. Nikolai in Berlin Einkünfte aus den Zolleinnahmen von Köpenick.
1571 Kurfürst Johann Georg erläßt eine Verordnung wegen des dem Dompropst zu entrichtenden Sandgeldes.
1640 Kurfürst Georg Wilhelm bestätigt einen Pachtvertrag über die Werdersche Schneidemühle an den Berliner Christian Lamprecht auf die Dauer eines Jahres.
1643 Eine verschärfte Wachordnung bestimmt, daß mit Ausnahme der kurfürstlichen Räte und Geheimsekretäre alle Bürger von Berlin und Cölln, auch die Reichen und Vornehmen, Wachdienst an den Toren und an anderen Orten zu leisten haben.
1713 Unter dem Vorsitz von Marquard Ludwig Freiherr von Printzen über das neu errichtete Oberkirchendirektorium erscheint eine königlich-preußische evangelisch-reformierte Gymnasien- und Schulordnung.
1780 Die Grenzen für Köpenick werden festgelegt.
1806 Nach der Niederlage Preußens bei Jena und Auerstedt zieht General Hulin, der künftige Kommandant von Berlin, mit einer kleinen französischen Vorhut in die Stadt ein. Damit begann eine 26monatige Besatzungszeit.
1811 Die im Vorjahr eingeführte Gewerbefreiheit für Apotheken wird durch verschiedene Verordnungen wieder eingeschränkt.
1813 Anläßlich des Sieges über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 18. Oktober 1813 wird in sämtlichen Kirchen Berlins ein feierliches Dankfest begangen. Für die Verwundeten und Kranken wurde gesammelt.
1813 Der preußische König Friedrich Wilhelm III. kehrt nach der siegreichen Völkerschlacht bei Leipzig nach Berlin zurück.
1836 Das "Berliner Tageblatt zum Nutzen und Vergnügen" berichtet, daß sich im Garten des Herrn Bergemann am Stralauer Platz 12 (Friedrichshain) ein Pflaumenbaum befindet, der in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal reife Früchte trägt.
1837 Staatlicherseits werden verbindliche Lehrpläne für den Unterricht an preußischen Gymnasien eingeführt, die auch eine Festlegung über den Umfang des Physikunterrichts enthalten. Die Erteilung eines Physikunterrichts erfolgte bisher nur an wenigen Schulen.
1838 Eine Kabinettsorder genehmigt, in der Mitte zwischen Potsdamer und Halleschem Tor die Stadtmauer zu öffnen, und legt fest, sie mit einer Toranlage zu versehen (Anhaltinisches Tor).
1839 Rudolf Ludwig Karl Virchow trifft in Berlin ein. Er hatte einen Studienplatz an der Pepiniere, der Militärärztlichen Akademie mit dem Charakter einer Internatsschule, erhalten.
1868 Die "Kottbusser Kommunikation" und die "Lausitzer Kommunikation" im heutigen Bezirk Kreuzberg werden in Skalitzer Straße umbenannt.
1868 Der Hellweg (Kreuzberg) wird in Gitschiner Straße umbenannt.
1877 Im Berliner Haupttelegraphenamt finden unter Leitung des Generalpostmeisters Heinrich Stephan Versuche mit dem Bellschen Telephon statt. Dieser Tag gilt als "Geburtstag des Fernsprechers in Deutschland".
1884 Der Schriftsteller und Publizist Anton Eduard Wollheim da Fonseca stirbt im St.-Hedwigs-Krankenhaus in Berlin.
1887 August Wilhelm Hofmann hält in der Deutschen Chemischen Gesellschaft eine Gedächtnisrede auf den Physiker Gustav Robert Kirchhoff.
1895 Der zwischen der Kleinen Präsidentenstraße und der Spree erbaute Zirkus Busch wird eröffnet.
1895 In Hohenschönhausen wird als erstes Industrieunternehmen eine Aktienbrauerei gegründet. Gleichzeitig entstand der Obersee (zur Sicherung des Wasserumlaufs und -verbrauchs), der künstlich angelegt wurde.
1904 Die Denkmäler für den preußischen Generalstabschef Helmuth Graf von Moltke und den preußischen Kriegsminister Albrecht Graf von Roon werden auf dem Königsplatz (Platz der Republik) vor dem Reichstag eingeweiht.
1904 Mit einem Erlaß verfügt Wilhelm II. als König von Preußen die Zusammenlegung der beiden Landgemeinden (Alt-) Weißensee und Neu-Weißensee zum 01. Januar 1905.
1912 Die Berliner Volkszeitung berichtet von Krawallen an der Markthalle, wo etwa 2 000 Frauen die Verkaufsstände stürmten, die Verkäufer hinausdrängten und die anrückende Polizei mit Fleisch und anderen Lebensmitteln bewarfen.
1918 Einen Tag nach seiner Freilassung aus dem Zuchthaus Luckau spricht Karl Liebknecht auf verschiedenen Berliner Arbeiterveranstaltungen. Am Abend besuchte er die Sowjetische Botschaft Unter den Linden, wo zu seinen Ehren ein Empfang gegeben wurde.
1918 In der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse der Preußischen Akademie der Wissenschaften spricht Ernst Beckmann über die "Beschaffung der Kohlehydrate im Kriege".
1919 Die Deutsche Chemische Gesellschaft führt im Hofmann-Haus in Berlin eine Gedächtnisfeier für Emil Fischer durch.
1923 Es kommt erneut zu Tumulten in der Stadt, da sich der Brotpreis nahezu täglich verdoppelt. Ein Brot kostete 7,5 Milliarden Mark, Anfang November sogar bis zu 80 Milliarden Mark.
1926 Die Omnibuslinie A 20 "Westend, Krankenhaus - Zehlendorf-Mitte, Rathaus" wird mit einer Streckenlänge von 14,48 km in Betrieb genommen.
1926 Die U-Bahnstrecke "Verstärkungslinie Gleisdreieck - Wittenbergplatz" erhält die neue Station "Kurfürstenstraße". Damit wurde der 65. U-Bahnhof in Betrieb genommen.
1926 Die Omnibuslinie A 11 "Moabit, Turmstraße - Neukölln, Hermannplatz" wird mit einer Streckenlänge von 9,48 km in Betrieb genommen.
1926 Die Omnibuslinie A 8 "Weißensee, Antonplatz - Wilmersdorf, Kaiserplatz" wird mit einer Streckenlänge von 12,80 km in Betrieb genommen.
1926 Die Omnibuslinie A 4 "Nettelbeckplatz (Wedding) - Neukölln, Hermannplatz" wird mit einer Streckenlänge von 8,64 km in Betrieb genommen.
1933 Die Antenne des Berliner Senders Witzleben wird von der Tragfläche des Postflugzeuges London-Berlin durchschnitten. Die Maschine konnte trotzdem in der Nähe des Sportforums im Grunewald notlanden.
1944 Der Berliner Ringer und Antifaschist Werner Seelenbinder wird im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch das Fallbeil hingerichtet. Im Stadion Neukölln wurde ein Urnengrab mit einem Gedenkstein eingerichtet.
1944 In Berlin wird der deutsche Spielfilm "Das war mein Leben" von Paul Martin mit Carl Raddatz, Leny Marenbach und Paul Dahlke uraufgeführt.
1945 Der Hauptausschuß Opfer des Faschismus gibt Sammellisten für die Hilfsaktion "Rettet die Kinder" aus. Oberbürgermeister Dr. Arthur Werner unterstützte die Hilfsaktion mit einem Aufruf für das Friedens-Weihnachten 1945.
1945 Zwischen Berlin und den westlichen Besatzungszonen wird der Briefverkehr aufgenommen.
1950 Erstmals läutet die Freiheitsglocke im 70 m hohen Turm des Schöneberger Rathauses. Finanziert wurde die Glocke nach der Blockade von USA-Bürgern. Die Glockeninschrift ist identisch mit dem letzten Satz der US-amerikanischen Freiheitserklärung.
1957 Anläßlich der Jahrestagung der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Berlin hält der Bundespräsident Theodor Heuss eine Anprache "Die Wissenschaft - ein Politikum".
1984 Die Wiener Philharmoniker unter Leitung des amerikanischen Dirigenten Leonard Bernstein gastieren erstmals in Ost-Berlin und werden im Schauspielhaus von 1 600 Besuchern mit stürmischen Ovationen gefeiert.
1986 Für den Testbetrieb der Magnet-Bahn wird das erste Fahrzeug des Typs M80/2 geliefert.
1989 Die DDR-Volkskammer wählt Egon Krenz zum Staatsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates. Erstmals bei einer solchen Entscheidung gab es Gegenstimmen und Enthaltungen.