Berlin und Cölln

An einem 27. Oktober

1346 Ratsherren, Gewerke und gemeine Bürger von Berlin und Cölln leisten gegenüber Markgraf Ludwig dem Älteren das Versprechen, keine Bündnisse ohne seine Erlaubnis einzugehen, und gestehen ihm Einfluß auf die Zusammensetzung des Rates zu.
1355 Markgraf Ludwig der Römer verpfändet den Bürgern Johann Schmergow und Wilkin Heiligensee alle Gewässer bei Spandau.
1368 Markgraf Otto der Faule erneuert die der Stadt Köpenick von seinem Bruder Ludwig dem Älteren am 2. Juli 1325 erteilte Bestätigung ihrer Rechte und Privilegien.
1462 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erklärt, daß sein Rat, der Berliner Burgsasse Ulrich Kuchmeister (Küchenmeister) , nur vor ihm verklagt werden könne.
1517 Erzbischof Albert von Magdeburg verheißt allen Ablaß, welche die vom Bürgermeister Fritze erbaute Kapelle bei der Petrikirche zu Cölln beschenken oder an gewissen Heiligentagen besuchen.
1685 Kurfürst Friedrich Wilhelm schenkt seinem "Geheimen Cammerdiener" Johann Kunkel den "sogenannten Pfauenwerder bei Potstam...dergestalt, daß er und seine Erben...solange sie auf diesem Pfauenwerder wohnen, freye Leute seien und bleiben sollen...".
1686 Es wird eine Deklaration (Erläuterung) zu dem am 12. Juni 1686 veröffentlichten Edikt betreffend die Besteuerung fremden Zuckers bekanntgegeben.
1687 Mit einer Deklaration bekräftigt Kurfürst Friedrich Wilhelm das am 12. Juni 1686 erlassene Patent über die Erhebung einer Abgabe auf eingeführten Zucker zum Schutz des in der Berliner Zuckersiederei erzeugten Zuckers.
1697 Kurfürst Friedrich III. erläßt zum Schutze der in Berlin errichteten Crepon(Borkenkrepp)-Manufaktur ein Edikt über das Verbot der Einfuhr von ausländischem Crepon.
1719 Auf Drängen der französisch-reformierten Gemeinde erhebt König Friedrich Wilhelm I. die kleine Behelfskapelle in der Luisenstadt zu einer Parochialkirche.
1741 Eine Equipage des Prinzen Wilhelm trifft ein.
1742 In Anwesenheit König Friedrich II. wird im Schloßtheater eine französische Komödie aufgeführt.
1771 Der Komponist Johann Gottlieb Graun, Konzertmeister der königlich-preußischen Kapelle, stirbt in Berlin.
1798 Durch Kabinettsorder dient die Charité von nun an allein als Krankenhaus und nicht mehr zugleich auch als Hospiz der Armenfürsorge. Die Hospitaliten wurden Anfang 1799 in ein freigewordenes Gebäude an der Inselbrücke verlegt.
1806 Kaiser Napoleon I. zieht im Triumphzug durch das Brandenburger Tor in Berlin ein.
1806 Kaiser Napoleon I. ordnet die Bildung einer Bürgergarde von 1 200 Mann an, die in Zivil- und Polizeisachen den städtischen Behörden, in militärischen Angelegenheiten dem französischen Kommandanten von Berlin, General Pierre Graf Hulin, unterstellt war.
1810 Die Technische Deputation für Handel und Gewerbe wird vom Geheimen Staatsrat Gottlob Johann Christian Kunth ins Leben gerufen.
1816 Das in Pichelsdorf gebaute Dampfschiff "Prinzessin Sophie Charlotte von Preußen" läuft mit 160 Passagieren von Spandau zur Pfaueninsel aus. Damit begann auf den Berliner Gewässern der öffentliche Personenverkehr.
1818 Friedrich Carl Hermann Wiebe wird in Thorn geboren. Der Mühlenbaumeister und Ingenieur lehrte am Gewerbeinstitut und wurde 1853 Professor für Maschinenbaukunde. Nach Umbenennung der Lehranstalt in "technische Hochschule" wurde Wiebe der erste Rektor.
1839 Johann Friedrich von Pommer-Esche, vor vier Jahren als Hilfsarbeiter in das preußische Finanzministerium berufen, wird zum Geheimen Oberfinanzrat ernannt.
1849 Bernhard Wolff gründet das nach ihm benannte Wolffsche Telegraphenbüro in Berlin.
1858 Der Kaufmann und Rittergutsbesitzer Johann Heinrich Leberecht Pistorius, der 1820 in den Besitz des Gutes Weißensee gelangt war, stirbt.
1859 Der Physiker Gustav Robert Kirchhoff reicht der Berliner Akademie der Wissenschaften eine Arbeit ("Über die Spektren farbiger Flammen...") ein, in der er die Spektralanalyse bekannt machte.
1870 In Berlin fällt an diesem Tag die überdurchschnittliche Regenmenge von 39.5 mm, das sind 39,5 Liter pro Quadratmeter. Gleichzeitig begann eine zehntägige Regenperiode.
1881 In Berlin finden Reichstagswahlen statt.
1886 Die Reichsdruckerei in der Oranienstraße (Kreuzberg) beschäftigt zu dieser Zeit 95 Künstler und ständige Werkleute sowie 770 Arbeiter, Arbeiterinnen, Lehrlinge und Burschen.
1886 Bei Durchsuchung der Wohnung des Dr. Lesenberg stößt die Polizei auf einen leidenschaftlichen Bücher- und Manuskripten-Marder. Lesenberg, der sich mit literarischen Arbeiten beschäftigte, stahl auch Kupferstiche u.a. Blätter aus antiquarischen Werken.
1888 Kaiser Wilhelm II. erhält den in Arbeit befindlichen Schloßbrunnen (Neptunbrunnen) des Bildhauers Reinhold Begas als Huldigungsgeschenk.
1891 Dem Astronomen Friedrich Simon Archenhold gelingt mit dem Fotografieren eines Nebelflecks im Sternbild Perseus ein bedeutender wissenschaftlicher Erfolg.
1894 Die Techniker Walther und Erich Rathenau sowie Heinrich Rubens melden ein Patent auf unterseeische drahtlose Telegraphie an, nachdem entsprechende erfolgreiche Versuche im Wannsee durchgeführt worden waren.
1902 Das Pharmazeutische Institut der Universität Berlin in der Königin-Luise-Straße (Dahlem) wird nach zweijähriger Bauzeit feierlich eröffnet. Sein erster Direktor - zunächst interimistisch - war Prof. Dr. Hermann Thoms.
1903 Die Firma Siemens beginnt mit dem Versuchsbetrieb einer elektrischen Schnellbahn auf der Strecke Marienfelde - Zossen und erreicht eine Geschwindigkeit von 210,2 km/h.
1906 Die Handelshochschule in der Spandauer Straße 1 (Mitte) wird eröffnet.
1907 Kaiser Wilhelm II. weiht das Luxushotel Adlon am Pariser Platz/Ecke Unter den Linden (Mitte) ein.
1918 Die Freie Sozialistische Jugend (FSJ) wird im Gebäude des Berliner Büros der USPD und Arbeiterbildungsschule gegründet.
1918 Karl Liebknecht spricht im Handwerksvereinshaus in der Sophienstraße 17/18 vor fast 2 000 Personen zu den Kampfaufgaben in der kommenden Revolution.
1930 Der Reichsarbeitsminister Adam Stegerwald eröffnet die Verhandlungen mit Vertretern der Gewerkschaft und den Unternehmern zur Beilegung des Metallarbeiterstreiks.
1930 Auf der Sitzung des Aufsichtsrats der Städtischen Oper teilt der Generalintendant Heinz Tietjen mit, daß die Arbeitsgemeinschaft zwischen der Städtischen Oper und den staatlichen Opernhäusern ab sofort als gelöst gilt.
1938 In Berlin wird mit der Abschiebung der in der Stadt lebenden polnischen Juden begonnen.
1943 In Berlin wird der Film "Die beiden Schwestern" von Erich Waschneck mit Gisela Uhlen, Marina von Ditmer, O. W. Fischer und Erich Ponto uraufgeführt.
1953 Der Operettenkomponist Eduard Künneke stirbt in Berlin.
1957 Schlußveranstaltungen in mehreren Berliner Kirchen und eine Veranstaltung im Sportpalast beenden das "Herbsttreffen des Deutschen Evangelischen Kirchentages".
1968 Die Physikerin Lise Meitner, die von 1907 bis 1938 in Berlin lebte und arbeitete, stirbt in Cambridge.
1978 Berlin erlebt den ersten "Frosttag" dieses Herbstes, d.h. einen Tag mit einer Tiefsttemperatur unter 0°C.
1981 Die Humboldt-Universität feiert die 100. Wiederkehr der Gründung der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin mit einem Festakt im Marx-Engels-Auditorium.
1982 Der Schauspieler Herwarth Grosse (Deutsches Theater) stirbt 74jährig in Berlin.
1992 Ein Festakt zum 100jährigen Bestehen des Berliner Sportvereins Hertha BSC findet im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte statt.