Berlin und Cölln

An einem 30. Oktober

1317 Markgraf Woldemar legt fest, daß die Handelsstraße von Berlin und Frankfurt/Oder nach Niederfinow über Neustadt-Eberswalde zu führen ist und bestätigt dieser Stadt "Niederlagsrecht".
1338 Eine Urkunde des Berliner Rates über Pfandgelder für die Lausitz zeigt erstmals das spätere Wappen- und Siegeltier der Stadt, den Bären, auf einer Mittelfläche des Siegelmedaillons.
1742 Generalleutnant Friedrich Rudolf Graf von Rothenburg trifft in Berlin ein. Er wurde kurz nach seiner Ankunft mit dem Besuch verschiedener Prinzen des Königlichen Hauses und anderer Standespersonen beehrt.
1742 König Friedrich II. reist von Charlottenburg nach Potsdam ab.
1817 Die renovierte Nikolaikirche wird in Anwesenheit König Friedrich Wilhelms III. eingeweiht.
1846 An die Concessionierte Berliner Omnibus-Compagnie wird die Genehmigung zum Betrieb von fünf Linien erteilt.
1866 Der Bildhauer Albert Wolff wird als Lehrer der Modellierklasse an der königlichen Akademie der Künste in Berlin angestellt, wo er bis zu seinem Tode 1892 mit Erfolg tätig war.
1873 Im Zentrum der Stadt findet eine Verkehrszählung statt.
1883 Das Denkmal Friedrich Robert Wilms', des berühmten Berliner Chirurgen, geschaffen von Baurat Heino Schmieden und Professor Rudolf Leopold Siemering, wird in den Anlagen des Mariannenplatzes (Kreuzberg) enthüllt.
1892 Der Präzisionsmechaniker Leopold Loewenherz stirbt in Berlin. Loewenherz begann in der Normal-Eichungs-Kommission und gründete 1881 die "Zeitschrift für Instrumentenkunde". Ab 1887 war er Abteilungsdirektor in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
1901 In Stockholm erhält Emil von Behring, der unter Robert Koch am Hygieneinstitut in Berlin seine ersten wissenschaftlichen Erfolge erzielte, als erster Mediziner den Nobelpreis für seine erfolgreiche Serumbehandlung der Diphtherie.
1909 Hans Grade aus Magdeburg gewinnt auf dem Flugplatz Johannisthal (Treptow) mit seinem selbstgebauten Eindecker den "Lanz-Preis der Lüfte" mit einem Flug von 2 Minuten und 43 Sekunden in ca. 10 m Höhe um festgelegte Wendemarken.
1920 Die "Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft" wird offiziell in Berlin gegründet. In ihr waren alle deutschen Hochschulen und Akademien zu einem Verband vereint.
1921 Auf dem Berliner Wannsee ereignet sich ein schweres Unglück. Beim Zusammenstoß zweier Dampfer ertranken 20 Personen.
1926 Die Straßenbaupolizei erläßt mit Zustimmung des Magistrats "Grundsätze für die einheitliche Ausführung von Bauarbeiten auf Straßenland", die Behinderungen des Verkehrs und die Belästigung der Anwohner auf ein Minimum reduzieren sollen.
1926 Der Regisseur Fritz Lang beendet in den zum Filmatelier umgestalteten Staakener Zeppelin-Werken die Dreharbeiten für den Film "Metropolis", die am 22. März 1925 begonnen hatten.
1927 Der Berliner Schauspieler und Publizist Maximilian Harden (eigtl. Felix Ernst Wittkowski) stirbt im Schweizer Kurort Montana-Vermala. Er wurde auf dem Landeseigenem Friedhof Heerstraße beigesetzt.
1929 Trotz einiger Bedenken beschließt der Ufa-Vorstand, daß Heinrich Manns "Professor Unrat" verfilmt wird.
1930 Im Sportpalast nehmen über 6 000 Besucher am 1. Hallensportfest der Saison der Berliner Arbeitersportler teil. Die Hauptveranstaltung bildeten die Radfahrdisziplinen. Das Fliegerrennen gewann Thomas Friedrichshain.
1935 Bei der Ringer-Großveranstaltung im Saalbau Friedrichshain siegt Werner Seelenbinder, deutscher Meister im Halbschwergewicht von 1933 und 1935, in allen Kämpfen. Seelenbinder hatte sich zuvor in Benneckenstein auf die Olympiade 1936 vorbereitet.
1935 Der Werberat der Deutschen Wirtschaft bezeichnet in einer Mitteilung das Wort "nur" vor einem Preis als falschen Wettbewerb und erklärt es für unzulässig.
1938 Erstmalig erreichen Schiffe aus dem Stromgebiet des Rheins die Reichshauptstadt. Mit der Inbetriebnahme des Hebewerkes Rothensee konnten sie über den Mittellandkanal, über die Elbe und den Elbe-Havel-Kanal nach Berlin gelangen.
1946 Mit Bezugsdatum der Nacht vom 29. zum 30. Oktober wird eine Volkszählung durchgeführt. Danach hatte Berlin 3 170 832 Einwohner, davon 1 285 376 männliche und 1 885 456 weibliche.
1952 Das Maxim-Gorki-Theater am Kastanienwäldchen in Mitte wird mit Boris Lawrenjows Stück "Für die auf See" eröffnet.
1959 Es wird ein Vertrag über Zusammenarbeit zwischen der Warschauer Universität und der Humboldt-Universität abgeschlossen.
1961 Als Folge eines sowjetischen Kernwaffentests über der Eismeerinsel Nowaja Semlja wird in Berlin eine deutliche Luftdruckwelle registriert.
1975 In der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz wird Heiner Müllers Schauspiel "Die Schlacht" uraufgeführt.
1975 Der Physiker Gustav Hertz stirbt in Berlin. Hertz wirkte in Berlin u.a. auf den Gebieten Gasentladung, Isotopentrennung und Quantenphysik.
1979 Am Nachmittag fällt in Berlin der erste Schnee des Winters 1979/80. In einigen Stadtteilen entstand bereits eine dünne Schneedecke.
1981 Seit Inbetriebnahme des Berliner Fernsehturms (Mitte) am 3. Oktober 1969 wird der 15millionste Besucher gezählt.
1981 Der Chemiker Dr. Lothar Kolditz, Direktor des Zentralinstituts für Anorganische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR, wird im Palast der Republik zum Präsidenten des Nationalrats der Nationalen Front gewählt.
1984 Einem 17jährigen Jugendlichen aus dem Bezirk Potsdam gelingt in unmittelbarer Nähe des Sektorenübergangs Sonnenallee in Neukölln mit Hilfe einer Leiter die Flucht nach West-Berlin.
1984 Der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Wolfgang Heinz (Künstlername, eigtl. Hirsch) stirbt im Alter von 84 Jahren in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof Berlin-Adlershof.
1989 Im DDR-Fernsehen wird Karl Eduard von Schnitzlers Sendung "Der Schwarze Kanal" abgesetzt.
1990 Eine erste Smogverordnung für ganz Berlin tritt mit neuen, verschärften Grenzwerten in Kraft.