Berlin und Cölln

An einem 8. November

1548 Die Gebrüder Weyer verkaufen den dritten Teil des Stadtgerichts zu Spandau dem Rat der Stadt.
1672 Der Rat der Residenzstadt Friedrichswerder gibt seinen Bürgern die vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm bestätigte Feuerordnung bekannt.
1685 Kurfürst Friedrich Wilhelm sichert im Edikt von Potsdam den verfolgten französischen Hugenotten Glaubensfreiheit, Niederlassungsrecht und wirtschaftliche Privilegien zu (nach dem Julianischen Kalender am 29. Oktober 1685).
1725 In Berlin stirbt Marquard Ludwig Freiherr von Printzen, Kabinettsminister und Vorsteher des Hofstaates sowie oberster Leiter von Kirchen, Schulen und Universitäten im Preußen der Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I.
1741 In der Gemeinde St. Petri in Cölln wird Pastor Eichfeld aus Potsdam mehrheitlich zum Propst gewählt.
1741 Im Schloß bei der Königinmutter Sophie Dorothea begeht die Königin Elisabeth Christine ihren Geburtstag.
1742 Der Hof begeht den 28. Geburtstag von Königin Elisabeth Christine. Nach der Gratulationscour begab er sich in die Appartements der Königinmutter, wo ein Konzert aufgeführt, gespeist und bis in die späte Nacht ein Ball im "Domino-Habit" abgehalten wurde.
1745 König Friedrich II. kehrt am Ende des Schlesischen Krieges nach Berlin zurück. In der Garnisonskirche fand ein feierlicher Gottesdienst statt.
1806 Der französische Kommandant von Berlin, General Pierre Augustin Graf Hulin, erläßt einen Tagesbefehl, in dem übermäßige Lebensmittelforderungen seitens französischer Soldaten verboten werden.
1828 Der Mathematiker August Leopold Crelle wird aus dem Innenministerium in das Kultusministerium "zur Benutzung seiner Kenntnisse in der Mathematik für den öffentlichen Unterricht" übernommen.
1847 Der Komponist und Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdy wird auf dem Dreifaltigkeits-Kirchhof I, Blücherplatz/Ecke Baruther Straße, beigesetzt. Er war am 04. November in Leipzig verstorben.
1871 Die Große Berliner Pferde-Eisenbahn AG wird als zweite Pferdebahn in der Stadt gegründet.
1872 Der Philologe und Pädagoge Moritz Ludwig Seyffert stirbt in Potsdam. Ab 1846 lehrte er als Professor am Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin.
1886 Die Herbstausstellung der Gurlittschen Kunsthandlung wird eröffnet. Sie zeigte 92 Gemälde und 14 Bildhauerarbeiten. Auch Arnold Böcklins "Froschkönig" wurde gezeigt, eine bemalte Büste, die "ihrer Sonderbarkeit wegen zum Streitobjekt der Besucher" wurde.
1886 Die Grundsteinlegung zum neuen Polizeipräsidialgebäude am Alexanderplatz (Mitte) findet am "Nachmittag 4 Uhr in aller Stille statt".
1887 Dem Techniker Emil Berliner (1851 - 1929) wird unter Nr. 12631 vom deutschen Patentamt Berlin das Patent für die erste Schallplatte und das passende Abspielgerät erteilt. Berliner gründete in den USA eine entsprechende Produktionsfirma.
1888 Der Belletrist und Nestor der Militärhumoreske Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld stirbt in Berlin.
1906 Max Reinhardt eröffnet das neu eingerichtete Haus der Kammerspiele in der Schumannstraße (Mitte) mit Henrik Ibsens Stück "Gespenster". Edvard Munch lieferte den Entwurf des Bühnenbildes.
1917 Die Gemeinde Tempelhof tritt der "Berliner Vorortgemeinschaft im Kreis Teltow" (BVG) bei, die eine Eingemeindung nach Berlin ablehnte.
1920 Der "Psychiatrische Verein zu Berlin" schließt sich mit der "Berliner Gesellschaft für Psychiatrie" zusammen, um die Interessen von Anstaltsärzten und Klinikern besser vertreten zu können.
1929 J. Ruska spricht in der Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik über die "Turba philosophorum", ein Gründerwerk der Alchemie des Mittelalters.
1930 Friedrich Wolfs Stück "Die Matrosen von Cattaro" in der Regie von Günther Stark hat an der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) Premiere.
1930 Die Operette "Im weißen Rössl" von Ralph Benatzky wird im Großen Schauspielhaus uraufgeführt.
1931 Im Zirkus Sarrasani findet eine Kundgebung zur Erinnerung an die Novemberrevolution 1918 statt. Es sprach der Reichstagsabgeordnete Fritz Heckert.
1934 Die Reichsführung der SS verlegt ihren Sitz von München nach Berlin in das "Hotel Prinz Albrecht" in der Prinz-Albrecht-Straße 9, später auch 8.
1936 Der Physiker Karl Scheel stirbt in Berlin.
1939 Die Zoologin Paula Hertwig wird zur wissenschaftlichen Assistentin am Institut für Vererbungs- und Züchtungsforschung an der Berliner Universität ernannt.
1947 Die britische Militärregierung ordnet an, daß in ihrem Sektor der Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands vom 12. November an jede Tätigkeit einzustellen und vom 26. November an alle Diensträume aufzugeben hat.
1947 In Berlin findet eine Sitzung über die Errichtung der "Forschungshochschule Berlin-Dahlem" statt, an der neben Ländervertretern auch Angehörige der britischen Militärregierung teilnehmen.
1950 Das in der DDR erlassene Gesetz über die Zusammensetzung der Länderkammer legt fest, daß die "Hauptstadt Berlin" 13 Vertreter mit beratender Stimme in die Länderkammer entsendet.
1950 An der Technischen Universität Berlin erfolgt die feierliche Rektoratsübergabe. Der scheidende Rektor Prof. Hans Freese erstattete Bericht über seine Amtsperiode, der neue Rektor, Prof. Walter Pflaum, hielt die Festrede.
1957 Der Boxer Dieter Wemhöfer gewinnt beim ersten Boxturnier in der Westberliner Deutschlandhalle nach der Wiedereröffnung gegen den Holländer Pedro Klijssen.
1963 Zum 25. Jahrestag der "Reichskristallnacht" sprechen auf Gedenkveranstaltungen in West-Berlin der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Heinz Galinski und in Ost-Berlin der CDU-Generalsekretär Gerald Götting.
1976 Erstmalig seit dem 17. Oktober dieses Jahres regnet es in Berlin wieder nachhaltig.
1978 Die Ausstellung "Revolution und Realismus - Revolutionäre Kunst in Deutschland 1917-1933" wird im Alten Museum eröffnet.
1985 Die Lichtenberger Straße in Weißensee wird in Anwesenheit des indischen Vizepräsidenten Ramaswami Venkataraman in "Indira-Gandhi-Straße" umbenannt.
1989 Nachdem einen Tag zuvor bereits der Ministerrat der DDR zurückgetreten war, erklärt nun auch das Politbüro der SED geschlossen seinen Rücktritt. Egon Krenz wurde als Generalsekretär der SED bestätigt.
1991 Der Abriß des Lenin-Denkmals in Berlin-Friedrichshain beginnt unter Beifallsbezeugungen und Buhrufen zahlreicher Schaulustiger.