Berlin und Cölln

An einem 19. November

1331 Nach einer Verordnung dieses Datums werden in trunkenem Zustand aufgegriffene Personen in die vor dem Bernauischen Bierkeller und beim Gertraudentor befindlichen "Narrenkisten" eingesperrt, um darin ihren Rausch auszuschlafen.
1331 Der Rat zu Berlin gibt den Woll- und Leineweber-Knechten polizeiliche Vorschriften.
1331 Erstmals werden in einer Urkunde die höchsten Repräsentanten von Berlin, Otto von Buch und Gerhard von Rathenow, als Bürgermeister bezeichnet.
1405 Die Ratsherren der Stadt Berlin verschreiben Wilke Makebrank und seiner Ehefrau eine Rente von vier Schock Groschen Prager Währung.
1411 Herzog Swantibor schreibt an die Ratsherren zu Berlin und Cölln, daß sie die 90 Schock Groschen, die sie ihm von der Urbede (Steuer) schuldig seien, an seinen Knecht Günther von Burgsdorf zahlen sollen.
1440 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn, neuer Landesherr der Mark Brandenburg, nimmt die Huldigung der Städte Berlin und Cölln entgegen und bestätigt deren Privilegien.
1499 Kurfürst Joachim I. Nestor verschreibt das Amt Köpenick seinem Rate Georg Flans auf Lebenszeit.
1755 Johann Carl Wilhelm Illiger wird in Braunschweig geboren. Der Entomologe war erster Direktor des Zoologischen Museums der Universität und ab 1811 Mitglied der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin".
1775 Durch einen Verein von Privatpersonen wird in Berlin die erste freiwillige Sterbekasse zur Bestreitung von Beerdigungskosten eingerichtet. Bis Mitte Oktober 1777 wurden noch zehn weitere derartige Sterbekassen in der Residenz gegründet.
1779 Für die Schüler (Studenten) des Berliner "Berginstituts" finden die ersten Prüfungen in Chemie, Mineralogie und Physik vor der Bergwerks- und Hüttenadministration statt.
1808 Die von Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr von und zum Stein geschaffene Ordnung, die den Städten das Recht auf Selbstverwaltung zugestand, wird erlassen. Die Städte konnten nunmehr selbst über ihre Finanzen und das Armen- und Schulwesen entscheiden.
1821 In Berlin findet die Uraufführung der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber statt.
1822 Der Professor für höhere Mathematik und Physik Johann Georg Tralles, langjähriges Mitglied der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", stirbt in Berlin.
1827 Ein Major von Oesfeld fordert in der Vossischen Zeitung die Besitzer von Heberbarometern auf, sich an vergleichenden Wetterbeobachtungen zu beteiligen.
1840 Der Pädagoge und Theologe Bernhard Moritz Snethlage stirbt in Berlin. Er war zuletzt Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums und Konsistorialrat zu Berlin.
1842 Hermann von Boyen, von 1814 bis 1819 preußischer Staats- und Kriegsminister, wird zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1847 Am 39. Jahrestag der Städteordnung von 1808 findet die erste öffentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Köllnischen Rathaus statt.
1850 Der Ingenieur für Festungsbau Moritz Karl Ernst von Prittwitz - in Ulm und Posen künden Bauwerke von seinem Wirken - wird zum Oberst und Inspekteur der 1. Ingenieurinspektion ernannt.
1856 Der Mathematiker Karl Theodor Wilhelm Weierstraß wird ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.
1871 Die Nähmaschinenfabrik von Friester & Roßmann in der Skalitzer Straße 134/135 wird für 2 595 000 Mark von einer neugegründeten Aktiengesellschaft übernommen.
1877 Der Generalpostmeister Heinrich Stephan, der als erster das Telephon "Fernsprecher" nannte, führt diese Bezeichnung offiziell ein.
1885 Der Schriftsteller Friedrich Spielhagen hält zur Unterstützung des Vereins "Berliner Presse" einen Vortrag "Aus Eigenem und Fremden".
1886 Paul von Janko führt im "Hotel de Russie" ein neues Klavier vor. An einem gewöhnlichen Flügel befand sich eine neue Klaviatur, deren Tasten in sechs Reihen terrassenförmig übereinander angeordnet waren.
1887 Die Heimstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1905 Zum ersten Mal werden zwei "Automobil-Omnibusse" mit je 34 Plätzen auf der Linie 4 (Hallesches Tor - Chausseestraße) entlang der Friedrichstaße eingesetzt. Die technische Ausrüstung kamen von der "Daimler-Motor-Gesellschaft" in Marienfelde.
1917 Der Holzturm der (Deutschen) Versuchsanstalt für Luftfahrt (Luft- und Raumfahrt, DVL bzw. DVLR) brennt mit wesentlichen Teilen der hölzernen Flugzeughalle ab.
1918 Im Zirkus Busch beginnt um 10 Uhr vormittags die Vollversammlung der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte.
1923 Im Erdgeschoß des Alt-Berliner Rathauses wird auf Veranlassung des Magistrats eine "städtische Goldankaufs- und Abschätzungsstelle" eröffnet.Durch die Inflation in Not geratene Bürger sollten hier im Gegensatz zu privaten Aufkäufern reell bedient werden.
1925 Die Straßenbahnlinie 115 "Buckow-Ost - Städtisches Krankenhaus Neukölln - Bremer Straße/Ecke Birkenstraße" wird mit einer Streckenlänge von 15,3 km eröffnet.
1927 Der Musiker Otto Klemperer wird Direktor der nunmehr selbständigen Krolloper am Platz der Republik.
1928 Der Grundstein für ein neues Weddinger Rathaus wird gelegt, um die verstreuten Verwaltungen im Bezirk in einem Zweckbau zusammenführen zu können.
1933 Zu Beginn der Spandauer Heimatwoche wird das Spandauer Heimatmuseum und die damit verbundene Heimatschau in einem Lichthof des Rathauses wiedereröffnet.
1933 Die erste Foto-Ausstellung "Kamera" in den Messehallen am Kaiserdamm verzeichnet am letzten Öffnungstag insgesamt 135 000 Besucher. Sie war vom Verband der Arbeiter für das graphische Gewerbe veranstaltet worden.
1940 Langstreckenbomber der britischen "Royal Air Force" (RAF) fliegen einen Luftangriff auf Tempelhof.
1943 Der Berliner Schriftsteller Georg Hermann stirbt im Konzentrationslager Auschwitz.
1945 Der Magistrat gibt in der Deutschen Staatsoper im Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstraße aus Anlaß seines halbjährigen Bestehens einen umfassenden Rechenschaftsbericht über seine Tätigkeit.
1953 In Ost-Berlin werden neue KfZ-Kennzeichen ausgegeben. Sie führten den Anfangsbuchstaben I, dahinter kam ein zweiter Buchstabe.
1953 In West-Berlin erscheint erstmals nach dem Krieg wieder die "BZ".
1953 Im Senatssaal der Technischen Universität Berlin findet die Gründungsversammlung der "Deutschen Kultur-Gemeinschaft Urania e. V. " statt.
1961 Die Deutsche Reichsbahn eröffnet die neue S-Bahnstrecke Blankenburg - Hohen Neuendorf mit Anschluß nach Oranienburg.
1968 Der Chirurg Heinrich Klose stirbt in Berlin. Seit 1947 Ärztlicher Direktor und Leiter der Chirurgie am Städtischen Krankenhaus Friedrichshain, erwarb er bleibende Verdienste um den Wiederaufbau des Krankenhauses nach dem Zweiten Weltkrieg.
1973 In Berlin treten Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten der Stärke 8 bis 10 auf.
1985 Die Schauspielerin Elisabeth Bergner wird zum Ehrenmitglied des Deutschen Theaters ernannt.