Berlin und Cölln

An einem 3. Dezember

1309 Markgraf Woldemar bestätigt dem Kloster Spandau eine demselben von Petzke von Lossow geschenkte Hebung (Einkünfte) aus dem Zolle von Küstrin.
1314 Die Gebrüder von Borck stiften dem Heiligengeisthospital in Spandau die Einkünfte von vier Hufen Landes in Teltow.
1410 Der Cöllner Bürger Jan Ryke verzichtet auf das Patronatsrecht über einen Altar in der Nikolaikirche zu Berlin zugunsten des dortigen Rates.
1570 Simon Ulrich Pistoris auf Seuselitz und Hirschstein wird in Leipzig geboren. Nach Studium und Promotion in Leipzig kam der Jurist 1600 nach Berlin und wurde zum kurbrandenburgischen Hofrat, später Geheimrat, ernannt.
1683 Paul Fuchs, wirklicher Geheimer Rat des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, bekundet, daß er dem Bartholomäus Krüger und seinen männlichen Erben das Schulzengericht zu Blankenburg mit allen Zubehörungen und Gerechtigkeiten zu rechtem Mannslehen verliehen hat.
1688 Auf kurfürstliche Anordnung wird den lutherischen Predigern in der Cöllner Petrikirche sowie in der Nikolai- und der Marienkirche in Berlin befohlen, jeden Sonnabend vor dem vordersten Altar eine Bußpredigt zu halten und "darnach Beichte zu sitzen".
1741 Prinz August Wilhelm ist soweit von einer Erkrankung genesen, daß er dem öffentlichen Gottesdienst beiwohnen kann.
1742 König Friedrich II. besucht in Berlin Generalleutnant Friedrich Rudolf Graf von Rothenburg.
1804 Die Weidendammer Brücke wird wegen einer notwendigen Reparatur für ca. vier Wochen gesperrt.
1808 Die französischen Besatzungstruppen verlassen Berlin.
1809 Die königliche Familie begibt sich in Begleitung des Arztes Christoph Wilhelm Hufeland von Ostpreußen auf die Rückreise nach Berlin.
1819 Oskar Wisnieski wird in Berlin geboren. Lieblingsthemen des Zeichners, Lithographen und Malers waren Darstellungen aus der Zeit des Rokoko und militärische Vorgänge aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
1828 Durch eine königliche Kabinettsorder wird die Friedrich-Wilhelms-Stadt vom Spandauer Viertel abgetrennt und zu einem selbständigen Stadtviertel erhoben.
1830 Der Chemiker Eilhard Mitscherlich schlägt die Chemiker Friedrich Wöhler und Heinrich Rose sowie den Mineralogen Gustav Rose für die Aufnahme als ordentliche Mitglieder der Akademie der Wissenschaften vor.
1832 Eine Kabinettsorder verleiht dem "Hauptverein für christliche Erbauungschriften in den preußischen Staaten" Stand und Rechte einer moralischen Person.
1840 Die erste Lokomotive im preußischen Staat erhält eine vorbehaltlose Betriebsgenehmigung. Da sich die Lokomotive bei Probefahrten bewährte, kaufte sie die Berliner-Potsdamer Eisenbahngesellschaft und setzte sie bis 1845 ein.
1857 Der Bildhauer und Ehrenbürger der Stadt, Christian Daniel Rauch, stirbt in Dresden.
1861 Die erste Volkszählung ergibt 523 678 Einwohner für Berlin.
1864 Der Schauspieler und Theaterleiter Franz Wallner (Franz Leidesdorf) eröffnet nach Erhalt einer Konzession sein neues Possentheater - das "Wallnertheater" - in der heutigen Wallnerstraße.
1873 Der Lette-Verein zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts bezieht ein eigenes Haus in der Königgrätzer Straße 90.
1875 Berhard Lichtenberg wird im schlesischen Ohlau geboren. Der Theologe wurde 1899 im Breslauer Dom zum Priester geweiht, war dann Kaplan in Neiße und kam als 25jähriger zu St. Mauritius in Lichtenberg und wirkte zuletzt als Dompropst von St. Hedwig.
1877 Für den Zentralen Vieh- und Schlachthof wird der Grundstein gelegt.
1886 Im Liepmannschen Geschäftslokal in der Charlottenstraße (Mitte) findet eine Autographenversteigerung statt. Die höchsten Preise erzielten Handschriften von Richard Wagner. Sein Aufsatz über Giacomo Meyerbeers "Hugenotten" brachte 640 Mark.
1886 Eine sozialistische Wählerversammlung, die am Abend in "Sanssouci", Kottbusser Straße 4a (Kreuzberg) angesetzt war, wird, auf Grund des Sozialistengesetzes, verboten.
1886 Das Polizeipräsidium erteilt die Genehmigung "zur einmaligen Aufführung des eigenartigen Dramas 'Gespenster' von Henrik Ibsen". Die Aufführung sollte in Form einer Wohltätigkeitsmatinee im Residenztheater stattfinden.
1891 Die erste Wärmehalle - unweit des Alexanderplatzes unter einigen Stadtbahnbogen eingerichtet - wird eröffnet.
1893 Unter den Linden 19 wird eine Ausstellung mit Werken des norwegischen Malers Edvard Munch eröffnet, für die der Künstler im obersten Stock des Hauses zwei Räume angemietet hatte.
1900 Dem Berliner Geologen Hermann Ernst Louis Beushausen wird vom Minister für Handel und Gewerbe der akademische Titel "Professor" verliehen.
1905 Das Unternehmen "Straßenbahn der Gemeinde Steglitz" (Grunewaldbahn) hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte vom Bahnhof Steglitz nach Dahlem (Arndt-Gymnasium).
1906 Professor Adolf Göring, der 1877 als Dozent für das Lehrgebiet Eisenbahn- und Tunnelbau nebst Bahnhofsanlagen an der Bauakademie (später Technische Hochschule) tätig war, stirbt in Berlin.
1913 Auf dem 37. Vortragsabend im Wissenschaftlichen Theater der Urania in der Taubenstraße (Mitte) spricht Max von Laue zum Thema "Neues über Röntgenstrahlen und die Struktur der Materie".
1917 Bei der Daimler-Benz AG in Marienfelde streiken etwa 500 Dreher, um gegen die unzureichende Lebensmittelversorgung und die Leistungserhöhungen zu protestieren.
1918 Der Maler Max Pechstein und andere Künstler gründen die "Novembergruppe", eine oppositionelle Künstlervereinigung.
1920 Die Straßenbahn der Gemeinde Heiligensee wird durch die Berliner Straßenbahnen übernommen.
1920 In Berlin beginnt die zweitägige X. Jahreskonferenz für Naturdenkmalpflege.
1924 In Königs Wusterhausen bei Berlin wird mit der Errichtung des 280 Meter hohen, nicht selbsttragenden Sendemastes für den Rundfunk begonnen.
1926 Der Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn, Begründer der "Schaubühne", die er unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges 1918 zur "Weltbühne" umgestaltete, stirbt in Berlin.
1933 Der "Eintopf-Sonntag" in Berlin erbringt mit rund 400 000 Mark das bisher größte Sammelergebnis. Das Geld wurde der "Winterhilfe" für bedürftige Berliner zur Verfügung gestellt.
1942 Der Stratosphärenforscher Joseph Arthur Stanislaus Berson, der zu wissenschaftlichen Zwecken 91 Ballonfahrten durchführte, stirbt in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Landeseigenen Parkfriedhof Lichterfelde.
1948 In Berlin wird der Film "Affaire Blum", der unter der Regie von Erich Engel entstand, uraufgeführt.
1950 Zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen finden Wahlen statt.
1976 In Berlin werden extrem niedrige Luftdruckwerte registriert. Es wurde der niedrigste Stand des Luftdrucks im Dezember seit dem Jahr 1965 erreicht.
1986 Der Regierende Bürgermeister Diepgen, die Präsidenten der Technischen Universität, Heckelmann und Fricke, sowie der Vorsitzende der Berliner Medizinischen Gesellschaft, Habermehl, würdigen auf einem Empfang den 80jährigen Berliner Physiker Ernst Ruska.