Berlin und Cölln

An einem 6. Dezember

1342 Die Eingesessenen der Vogtei Spandau schließen sich im Kampf gegen Räuber und Mordbrenner zusammen.
1432 Die Bürgermeister und Ratsleute zu Cölln verpflichten sich, an den durch Vermittlung der Ratsherren zu Brandenburg und Frankfurt zustande gekommenen Vertrag mit Berlin über mehrere gemeinsame Stadtangelegenheiten festhalten zu wollen.
1442 Bischof Stephan zu Brandenburg sagt denen Ablaß zu, welche den von der lieben Frauen Brüderschaft zur Vermehrung des Gottesdienstes in der Marienkirche zu Berlin gestifteten Messen beiwohnen oder förderlich sind.
1515 Das Kloster Zehdenick verpfändet dem Kloster Spandau Hebungen aus dem Dorfe Lindenberg.
1718 Der Baumeister Philipp Gerlach legt einen Bebauungsplan zur Erweiterung Charlottenburgs durch den Zusammenschluß mit dem Dorf Lützow vor.
1741 Am Vormittag treffen 150 Remonte-Pferde in Berlin ein.
1742 Am Königlichen Hof ist "Redoute". Danach wurde an verschiedenen Tafeln gespeist.
1827 Nach langwierigen Verhandlungen wird beschlossen, die philosophische Klasse der Akademie der Wissenschaften mit der historisch-philologischen Klasse unter dem Namen "philosophisch-historische Klasse" zu verschmelzen.
1834 Adolf Ludwig Wilhelm Freiherr von Lützow, Generalmajor und 1813/14 Führer des nach ihm benannten Freikorps, stirbt in Berlin.
1834 Hermann Senator wird in Gneesen geboren. Der Mediziner war Präsident und Ehrenvorsitzender der "Medizinischen Gesellschaft" und Leiter der Medizinischen Poliklinik der Charité.
1850 Vor der Berliner Physikalischen Gesellschaft berichtet Hermann von Helmholtz erstmals über seine Erfindung des Augenspiegels, konstruiert nach seiner Idee zur Betrachtung des Augeninnern mit einem angepaßten Strahlengang.
1850 Otto Theodor Freiherr von Manteuffel, preußischer Innenminister, wird Ehrenbürger der Stadt.
1885 Der Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Straßmann stirbt.
1886 In den Schmuckanlagen des Lustgartens sind noch zwei blühende weiße Rosen zu sehen. Auch im Vorgarten des Hauses Winterfeldstraße 18/19 (Charlottenburg) blühten noch rote Rosen.
1889 In der Sitzung der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin demonstriert August Kundt die Funktionsweise der Original-Luftpumpe von Otto von Guericke.
1892 Der Physiker und Industrielle Werner von Siemens stirbt in Charlottenburg. Sein Grab erhielt er auf dem Waldfriedhof Stahnsdorf.
1904 Der Rektor und der Senat der Universität Berlin weisen in einer Eingabe an das Kultusministerium darauf hin, daß durch die Ausdehnung von Forschung und Lehre räumliche Erweiterungsbedürfnisse an der Universität entstanden sind.
1907 Von der Technischen Universität in Charlottenburg aus wird erstmals die Stimme Enrico Carusos zum Kreuzberg übertragen. Dieses Ereignis war durch die Erfindung der drahtlosen Telephonie (1906) möglich geworden.
1918 Ein Demonstrationszug, der sich auf dem Weg ins Innere der Stadt befindet, wird in der Chausseestraße abgeriegelt. Gardefüsiliere, "Maikäfer" genannt, feuerten mit Maschinengewehren in die Menge. 14 Tote und mehrere Schwerverletzte blieben zurück.
1918 H. Boruttau spricht in der Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin über "Emil du Bois-Reymond als Physiologe und Historiker der Naturwissenschaften".
1918 Der Volksbeauftragte Friedrich Ebert hält eine Ansprache an die aktiven Unteroffiziere vor dem Reichskanzlerpalais.
1918 Angehörige einiger Berliner Regimenter verhaften den Vollzugsrat der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte, rufen Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten aus und zerstören die Redaktionsräume der "Roten Fahne".
1921 Die neue Satzung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die im Einvernehmen mit dem Preußischen Kultusministerium ausgearbeitet worden war, wird auf der 8. Hauptversammlung der Gesellschaft in der Berliner Staatsbibliothek einstimmig angenommen.
1922 Auf Beschluß des Magistrats beginnt eine Lebensmittelverteilung an Minderbemittelte.
1929 Ida Hahn spricht in der Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik über "Die Entstehung der Kulturpflanzen".
1933 Das Wasserbauamt Berlin teilt mit, daß auf dem Voßkanal, der oberen Havelwasserstraße sowie den Lychener und Templiner Gewässern ein Eisstand bis zu acht Zentimetern eingetreten ist. Die Schiffahrt ruhte daher vollkommen.
1933 Durch einen Erlaß des preußischen Innenministers ist die Reklame in den in Berlin zugelassenen Taxis nunmehr erlaubt. Außen durfte dagegen keinerlei Reklame erscheinen.
1933 Aus Anlaß des Todes des "Dichters und Sehers" Stefan George stiftet Joseph Goebbels einen mit 12 000 Mark dotierten "Stefan-George-Preis". Er sollte alljährlich am 1. Mai für das beste Buch des vorangegangenen Jahres vergeben werden.
1933 Das Institut für Konjunkturforschung teilt mit, daß die Berliner Industrieproduktion gestiegen ist. Die Indexziffer der industriellen Produktion stellte sich für Oktober auf 71,2 gegenüber 70,8 im Vormonat und 61 Prozent im Oktober 1932 dar.
1938 Hermann Göring spricht im Sitzungssaal des Reichsluftfahrtministeriums vor Gauleitern, Oberpräsidenten und Reichsstatthaltern zur Lösung der Judenfrage.
1946 Der am Vortage neugewählte Magistrat führt unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Otto Ostrowski seine erste Sitzung durch.
1947 Der von der SED initiierte 1. Deutsche Volkskongreß für Einheit und gerechten Frieden tritt in der Deutschen Staatsoper (Admiralspalast) zu seiner dreitägigen Beratung zusammen.
1949 Vor dem Schöneberger Rathaus nimmt Oberbürgermeister Ernst Reuter 35 000 junge Eichen, Buchen, Erlen und Linden in Empfang, die von der Stadt Bremen zur Wiederaufforstung des Tiergartens gespendet worden waren.
1951 In Berlin endet das Sechstagerennen mit dem Sieg der französischen Radrennfahrer Carrara/Lapebie.
1965 Der Neubau für die Abteilung Elektronik mit angeschlossener Zentralwerkstatt des Hahn-Meitner-Instituts für Kernforschung in Wannsee (Zehlendorf) wird seiner Bestimmung übergeben. Der Neubau kostete 3,2 Mio. DM, die Bauzeit betrug zwei Jahre.
1982 In der Kongreßhalle am Alexanderplatz wird der VII. Historikerkongreß der DDR eröffnet. Zum Präsidenten der Historiker-Gesellschaft der DDR wird Professor Heinrich Scheel, Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften, wiedergewählt.
1983 Als Protest gegen das Waldsterben in Ost und West werfen etwa 20 Mitglieder der Umweltschutz-Organisation "Robin Wood" von einem LKW aus am Potsdamer Platz (Tiergarten) ca. 50 abgestorbene Kiefernkronen über die Mauer in den Grenzstreifen.
1985 Das Evangeliar Heinrich des Löwen, die bedeutsamste Handschrift aus dem 12. Jahrhundert, wird nach einer ersten Ausstellung in Braunschweig nun im Kunstgewerbemuseum in West-Berlin dem Publikum gezeigt.
1989 Egon Krenz tritt von seinen Ämtern als Vorsitzender des Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates der DDR zurück.