Berlin und Cölln

An einem 8. Dezember

1335 Markgraf Ludwig der Ältere übereignet einem Altar in der Marienkirche zu Berlin Einnahmen, die Rat und Bürgerschaft zu Berlin und Cölln hier für die Ausrichtung einer Gedächtnisfeier für den ermordeten Propst von Bernau gestiftet hatten.
1455 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn gestattet den Falkenreydes die Verpfändung von Schöneberg.
1741 Das Eskadron der Königlichen Garde du Corps trifft aus Schlesien ein. Es marschierte zum Schloß, deponierte seine Pauken und Standarten und zog dann in sein Quartier.
1741 Am Morgen nimmt König Friedrich II. in Begleitung der Königlichen Prinzen die Wachparade ab. Dabei musterte er 40 neuberittene Dragoner des Regiments von Werdeck.
1742 König Friedrich II., die Königin Elisabeth Christine und die Prinzessinnen beehren die "Assemblee" des Generalleutnants und Kommandanten von Sydow mit ihrer Gegenwart.
1742 Der Dom-Propst von Breslau, Graf von Schattgotsch, hat die Ehre, beim König zu speisen.
1803 Die Beschädigung und Entwendung von Straßenlaternen wird in Berlin ab sofort mit Geld- oder Gefängnisstrafe geahndet.
1806 Der Abbau der Quadriga vom Brandenburger Tor durch die Franzosen wird abgeschlossen. Sie wurde am 21. Dezember in 12 großen Kisten zu Wasser nach Paris gebracht.
1826 Der Theologe und Liebhaber der Naturwissenschaften Karl Ludwig Gronau, von 1796-1821 Pfarrer an der Parochialkirche zu Berlin, stirbt in Berlin. Er hatte von 1756 bis November 1826 regelmäßig Wetterbeobachtungen durchgeführt und aufgezeichnet.
1831 Die Singakademie am Festungsgraben eröffnet im Verein mit der philharmonischen Gesellschaft die Abonnementskonzerte.
1840 Der "Verein der Wundärzte in Berlin" erläßt seine Statuten, die die Beförderung der Kunst und Wissenschaft sowie die Unterstützung bedürftiger Vereinsmitglieder und deren Familien vorsehen.
1844 In der Nikolaikirche begeht der aus sieben Zweigvereinen der Berliner Gemeinden gebildete "Hauptverein zur Beförderung einer würdigen Sonntagsfeier" erstmals sein Stiftungsfest mit Predigt und Arbeitsberichten.
1848 Wilhelm Mahlmann, der erste Direktor des 1847 in Berlin gegründeten Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts, stirbt auf einer Dienstfahrt durch Schlesien in Breslau.
1878 Die Restaurierungsarbeiten im Inneren der St.-Nikolai-Kirche werden ohne Überschreitung der veranschlagten Kosten von 175 000 Mark beendet.
1886 Der Postassistent Theodor Alfred Nitschmann muß sich vor dem Schwurgericht des Landgerichts I verantworten. Er hatte einen Brief im Wert von 380 Mark unterschlagen. Als Grund gab er seine kärgliche Besoldung an.
1886 Über Berlin weht ein orkanartiger Sturm. Er richtete in den Forsten, besonders im Grunewald, beträchtlichen Schaden an. Einige Männer, die das Unwetter auf freier Chaussee bei Spandau überrascht hatte, "mußten an die nächsten Bäume flüchten".
1886 Der Hotel-Portier Meyer erwirbt für 400 000 Mark das Union-Hotel in der Jägerstraße (Mitte). Meyer hatte bereits früher in der Friedrichstraße ein Pariser Café gegründet. Außerdem besaß er noch andere Häuser in der Stadt.
1887 In Heinersdorf wird auf dem Gelände eines Rieselgutes die zweite städtische Heimstätte für Genesende mit einer Bettenstation für 40 männliche Rekonvaleszente eröffnet.
1891 An der Berliner Universität wird eine Studentenversammlung abgehalten, die das Ziel hatte, eine Gesamtvertretung der Studentenschaft zu erwirken.
1895 Dem Maler Adolph Friedrich Erdmann von Menzel wird anläßlich seines 80. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde verliehen.
1897 Die Simeon-Kirche in der Wasserthorstraße in der Luisenstadt (Kreuzberg) wird eingeweiht.
1907 Nach Französisch-Buchholz wird durch die Berliner Elektrische Straßenbahn AG eine Straßenbahnlinie angelegt.
1916 Karl Liebknecht wird nach seiner Verurteilung vom Anhalter Bahnhof aus um 8 Uhr morgens ins Zuchthaus Luckau abtransportiert.
1920 Die Städtische Straßenbahn Spandau wird durch die Berliner Straßenbahnen übernommen.
1921 Albert Einstein schlägt vor dem Plenum der Preußischen Akademie der Wissenschaften ein Experiment vor, um die Hypothese der Nadelstrahlung experimentell zu beweisen. Die technische Ausführung des Experiments lag bei Hans Geiger und Walter Bothe.
1923 Die Berliner Elektrizitätswerke werden zur "Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG", die Gemeindewasserwerke zur "Berliner Städtische Wasserwerke AG" und die Gemeinde-Gaswerke zur "Berliner Städtische Gaswerke AG" zusammengeschlossen.
1924 Der Pianist, Komponist und Klavierpädagoge Franz Xaver Scharwenka stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde in Schöneberg beigesetzt.
1924 Die Omnibuslinie A 2 "Bahnhof Landsberger Allee (Prenzlauer Berg) - Grunewald, Bismarckplatz" wird mit einer Streckenlänge von 14,30 km in Betrieb genommen.
1925 Auf dem Gendarmenmarkt findet eine große Demonstration von Beamten statt, die gegen ihre schlechten Lebensbedingungen protestieren.
1927 Der dänische Schriftsteller Martin Andersen Nexö liest auf einer literarischen Abendveranstaltung im Bürgersaal des Roten Rathauses kürzere Prosastücke, erzählt von seiner Kindheit und spricht über sein Verhältnis zu Deutschland.
1928 Die "Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft" (BVG) wird als Interessengemeinschaft der Berliner Straßenbahn-Betriebs-GmbH, der Allgemeinen Berliner Omnibus-AG (ABOAG) und der Gesellschaft für Elektrische Hoch- und Untergrundbahnen gegründet.
1933 Der Ufa-Tonfilm "Flüchtlinge" mit Hans Albers und Käthe von Nagy in den Hauptrollen hat im Ufa-Palast am Zoo Uraufführung. Das Drehbuch schrieb Gerhard Menzel nach seinem gleichnamigen Roman. Regie führte Gustav Ucicky.
1933 Der Preußische Ministerpräsident Hermann Göring weist die Staatspolizei an, noch vor Weihnachten 5 000 "Schutzhäftlinge" aus den Konzentrationslagern zu entlassen.
1945 Vertreter der KPD, der SPD, der CDU und der LDPD bilden im Neuen Stadthaus den "Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien für Groß-Berlin".
1954 Der Aufbau des Kraftwerks Reuter in der Otternbuchstraße (Spandau) ist mit der Inbetriebnahme der letzten Turbine abgeschlossen.
1960 Die Franz-Künstler-Straße im Bezirk Kreuzberg wird erstmalig benannt.
1963 In der ausverkauften Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle schlägt im zweiten Eishockey-Qualifikationsspiel die Mannschaft der Bundesrepublik die der DDR mit 4:3, so daß erstere allein am Olympia-Turnier in Innsbruck teilnimmt.
1975 Kinder entdecken in Berlin-Lichterfelde Maikäfer (im Dezember!) und fotografieren sie.
1977 Durch Eisglätte kommt es auf den Straßen Berlins zu mehreren Verkehrsunfällen, wobei auch ein Toter zu beklagen war.
1989 In der Dynamo-Sporthalle an der Ho-Chi-Minh-Straße (jetzt Weißenseer Weg) beginnt der außerordnetliche Parteitag der SED, der am folgenden Tag mit der Wahl von Rechtsanwalt Gregor Gysi zum neuen Parteivorsitzenden endet.