Berlin und Cölln

An einem 14. Dezember

1491 Kaiser Friedrich bestätigt das von dem Kurfürsten Johann Cicero seiner Gemahlin Margarete auf Spandau, Küstrin, Wriezen, Bötzow, Liebenwalde und Saarmund verschriebene Leibgedinge.
1506 Das Domkapitel zu Cölln verpflichtet sich dem Kurfürsten Joachim I. Nestor und seinem Bruder, Markgraf Albrecht, wegen einer von ihnen vorgenommenen Meßstiftung.
1664 Hofzimmermann Michael Matthias Schmidt erhält den kurfürstlichen Befehl zum Bau einer Kornmühle auf der Schloßseite (auf dem Friedrichswerder) unter Verbreiterung des Grabens zu einem Mühlengraben.
1700 Es ergeht eine kurfürstliche "Resolution, wegen derer Wachten und Einquartierung in denen Residentz-Städten und wegen Freyheit der Eximirten" (Freigestellten).
1812 Der Rektor der Berliner Universität, Johann Gottlieb Fichte, ersucht die Sektion Kultus und Unterricht im Kabinett, ihn seines Amtes zu entheben, da Studenten, die sich nicht duellierten, sondern beim Rektor klagten, als ehrlos gälten.
1841 Der aus sieben Zweigvereinen der Berliner Gemeinden gebildete "Hauptverein zur Beförderung einer würdigen Sonntagsfeier" veranstaltet seine erste Zusammenkunft.
1852 Der Polizeipräsident Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey schließt mit den englischen Unternehmern Sir Charles Fox und Thomas Russell Crampton einen Vertrag, der "die Versorgung der Stadt Berlin mit fließendem Wasser" gewährleisten soll.
1870 August Wilhelm Hofmann hält in der Generalversammlung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin die Gedächtnisrede auf den Physiker Gustav Magnus.
1877 Unter Nr. DRP 2399 wird Werner Siemens das Patent auf "Telephone und Rufapparate mit magnetischer Gleichgewichtlage der schwingenden Teile" erteilt.
1882 Heinrich Wilhelm Krausnick, von 1834 bis 1848 und von 1850 bis 1862 Oberbürgermeister von Berlin, stirbt in Berlin.
1886 Rudolf Virchow stellt anthropologische Untersuchungen und Messungen an den zur Zeit im Eden-Theater gastierenden Eingeborenen der Insel Santa Cruz an. Virchows Messungen erstreckten sich auf genaue Feststellung des Gesichtswinkels und der Extremitäten.
1891 Das Verlagshaus Ullstein gibt das erste Heft der "Berliner Illustrirten Zeitung" heraus (das nach der heutigen Orthographie fehlende "e" wurde erst 1943 in den Zeitungskopf eingefügt).
1894 In der Singakademie zu Berlin findet in Anwesenheit des Kaiserpaares eine Gedächtnisfeier für den im September verstorbenen H. v. Helmholtz statt. Die Gedächtnisrede hielt W. v. Bezold. Der Kaiser gab die Anregung, ein Helmholtz-Denkmal zu errichten.
1900 Auf der Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft legt Max Planck zum ersten Mal einen "Quantenansatz" vor. Er benutzte ihn zur Ableitung des Gesetzes der schwarzen Wärmestrahlung. Dieser Tag gilt als Geburtsstunde der "Quantentheorie".
1902 Der Bahnhof Warschauer Brücke wird eröffnet.
1904 Eugen Hadamowsky, der spätere Reichssendeleiter des Rundfunks im Deutschen Reich, wird in Berlin geboren.
1906 Das Verkehrs- und Baumuseum wird im umgebauten ehemaligen Empfangsgebäude des Hamburger Bahnhofs eröffnet.
1923 Der Ingenieur Professor Friedrich Bendemann, erster Direktor der Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof, stirbt in Berlin.
1924 Die U-Bahnlinie "Gneisenaustraße - Hasenheide (Kreuzberg)" erhält die Station "Hasenheide". Das war der 60. U-Bahnhof in Berlin.
1929 Der Geologe Erich Harbort, Professor für Lagerstättenkunde an der Technischen Hochschule Berlin, stirbt in Berlin.
1930 Dem Techniker Manfred von Ardenne gelingt in seinem Laboratorium erstmalig die elektronische Abtastung eines Gegenstandes mit dem neu entwickelten Leuchtfleck-Abtaster, später bekannt geworden als "flying spot scanner".
1933 In der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften erhebt Max von Laue Einspruch gegen die Wahl von Johannes Stark zum Mitglied.
1933 Adolf Hitler gibt in einer Erklärung seine "endgültige Genehmigung zum Beginn und zur Durchführung der Bauten auf dem Stadiongelände" für die Olympischen Spiele 1936. Die Sportstätten würden "ihresgleichen in der Welt" suchen.
1933 Berlin erlebt die kälteste Nacht seit Jahren. Selbst in der Innenstadt sank die Temperatur auf minus 17 Grad, in Außenbezirken auf minis 21 Grad. Fast alle deutschen Flüsse waren zugefroren und mit etwa 20 Zentimeter starkem Eis Überzogen.
1933 Der "außerordentliche Gau-Pressetag" des Berliner Landesverbandes des Reichspresseverbandes registriert eine "hundertprozentige nationalsozialistische Führung des Berliner Verbandes", die durch die Inkraftsetzung des Schriftleitergesetzes möglich wurde.
1933 Neben dem Patentamt in der Alexandrinenstraße 137 wird ein Reichserfinderamt eingerichtet. Dort konnte sich jeder Erfinder vor der Anmeldung einer Neuerung als Patent oder Gebrauchsmuster beraten lassen.
1935 In der Deutschlandhalle am Funkturm findet das erste Sportpressefest statt.
1945 Die Alliierte Kommandantur untersagt die Benutzung von Warmwasserspeichern, Staubsaugern, Höhensonnen, Fahrstühlen und ähnlichen elektrischen Geräten in Betrieben und privaten Haushalten.
1945 Die Alliierte Kommandantur befielt, um Strom einzusparen u.a.: Lebensmittelgeschäfte und Apotheken dürfen von 8 bis 18 Uhr öffnen, alle anderen Geschäfte nur bei Tageslicht. Restaurants, Clubs, Tanzlokale usw. dürfen nur tagsüber öffnen.
1946 In der Siemens-A.G. beschließt eine Betriebsräte-Vollversammlung die Bildung eines Untersuchungsausschusses zum Verhalten der Siemens-A.G. während des Krieges und zu ihrer Verbindung mit Konzentrationslagern.
1947 Die Auszahlung von 100 Reichsmark (RM) aus den alten Sparguthaben an die Inhaber alter Sparkonten bei der Sparkasse der Stadt Berlin beginnt.
1954 Die letzte Straßenbahn-Neubaustrecke in West-Berlin wird in der Uhlandstraße (Wilmersdorf) in Betrieb genommen.
1955 Senat und Abgeordnetenhaus verleihen Paul Löbe zum 80. Geburtstag die Ehrenbürgerschaft.
1956 Auf einer Festveranstaltung in der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle werden die Medaillengewinner der DDR bei den Olympischen Sommerspielen in Melbourne als "Verdiente Meister des Sports" oder mit anderen Auszeichnungen geehrt.
1957 Über dem im Wiederaufbau befindlichen Brandenburger Tor wird die Richtkrone aufgezogen. Der Magistrat hatte für den Bau bisher zwei Millionen Mark eingesetzt.
1958 Der "Bund der Vertriebenen" und der "Verband der Landsmannschaften" schließen sich im Rathaus Schöneberg zum "Bund der Vertriebenen - Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände (BdV)" zusammen.
1959 Bis zum 19. Dezember findet unter dem Thema "Der deutsche Imperialismus und der Zweite Weltkrieg" erstmals eine Tagung der "Kommission der Historiker der DDR und der UdSSR" in Ost-Berlin statt.
1961 In West-Berlin wird der amerikanische Spielfilm "Das Urteil von Nürnberg" von Stanley Kramer in deutscher Erstaufführung gezeigt. Marlene Dietrich spielte eine der Hauptrollen.
1966 Als Nachfolger von Willy Brandt wird Pastor Heinrich Albertz (SPD) zum Regierenden Bürgermeister gewählt.
1973 Gewitter, Schneetreiben und Glatteis, dazu Westwinde, die in Böen die Stärke 9 bis 10 erreichten, führen zu zahlreichen Unfällen im Berliner Stadtgebiet.
1983 Der Regierende Bürgermeister von Weizsäcker eröffnet den ersten Abschnitt des Museums für Verkehr und Technik in der Trebbiner Straße in Kreuzberg.
1984 Das Musikinstrumenten-Museum wird durch Bundesminister Zimmermann und Kultursenator Hassemer eröffnet. Eine mehrstündige musikalische Veranstaltung in der Philharmonie, zu der ein unmittelbarer Zugang besteht, bildete den feierlichen Rahmen.
1991 Der seit 1916 in Königs Wusterhausen arbeitende Sender (zuletzt für Antenne Brandenburg auf Mittelwelle) stellt seinen Sendebetrieb ein und steht nun unter Denkmalsschutz.