Berlin und Cölln

An einem 17. Dezember

1529 Kurfürst Joachim I. Nestor bestätigt einen Vergleich zwischen der Stadt Altlandsberg und den Einwohnern des Dorfes Buchholz über Hüte- und Weiderechte.
1548 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt die Bürgermeister und Ratsherren zu Cölln für das Jahr 1548.
1657 Johann Sigismund Elßholtz, der Verfasser einer ausführlichen Beschreibung des Berliner Lustgartens "Hortus berolinensis", wird von Kurfürst Friedrich Wilhelm zum Botanicus und Praefectus hortorum sowie zum Hofmedicus ernannt.
1659 Ein kurfürstlicher Erlaß, der sich gegen das "unbefugte Brauen, Bier-Verlegen, Malzmachen einiger vom Adel, Beambte, Pfarrer, Schulzen" richtet, wird verfügt.
1720 Maria Margaretha Kirch, die Witwe des 1710 verstorbenen Astronomen Gottfried Kirch, beendet ihre täglichen Wetterbeobachtungen und -aufzeichnungen.
1738 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein "Edict, daß die Gewichte, Wage-Schalen und Wage-Balcken aus der Fabrique zu Potsdam genommen werden sollen".
1741 Der schwer erkrankte Russisch-Kaiserliche Botschafter, Casimir Baron von Brackel, erhält das Sakrament.
1763 Der türkische Gesandte Achmet Effendi belustigt sich "nebst seinem Gefolge im Thiergarten mit der Jagd".
1808 Das königliche Privateigentum an der Hasenheide wird in Staatseigentum umgewandelt.
1813 Der Chemiker und Pharmazeut Martin Heinrich Klaproth erörtert in einem Vortrag vor der Medizinisch-chirurgischen Gesellschaft verschiedene pharmazeutische Themen, u.a. die chinesische Arzneimittelkunde.
1831 Die Dichterin Amalie von Helvig stirbt in Berlin. Sie war eine Erscheinung des Weimarer Musenhofes. Seit 1812 lebte sie meistens in Berlin.
1840 Der preußische Staatsmann und Diplomat Friedrich August Staegemann stirbt in Berlin. Sein Haus in Berlin war ein Sammelpunkt der freisinnigen und patriotischen Kräfte der preußischen Gesellschaft (Künstler, Politiker, Militärs).
1840 König Friedrich Wilhelm IV. beschließt die Vollendung der von seinem Vater unfertig hinterlassenen Bauten, darunter auch die Vollendung der Schloßbrücke.
1845 In einem Schreiben an den königlichen Präsidenten des Handelsamtes, Friedrich von Rönne, setzt sich Alexander von Humboldt eindringlichst für die Einrichtung eines ordentlich arbeitenden meteorologischen Meßnetzes in Preußen ein.
1859 Die im November 1809 gegründete "Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin" feiert mit einem Festmahl im "Englischen Haus" in der Mohrenstraße 49 (Mitte) ihr 50jähriges Bestehen.
1868 Durch die "Instruktion für die Schulkommissionen hiesiger Residenz" wird die Stadt in vierzig Kommissionsbezirke eingeteilt, die in zehn Schulinspektionen zusammengefaßt werden.
1886 Eine Wohltätigkeitsvorstellung im Zirkus Renz erbringt einen Betrag von 1 500 Mark. Das Geld wurde dem Magistrat "für die Armen Berlins" überwiesen.
1886 Eine "Kostüm-Kneipe" vereinigt die Studierenden der Kunstakademie zu einer fröhlichen Weihnachtsfeier. Auch Adolph Menzel und Anton von Werner nahmen an der Feier teil.
1887 Die Mitarbeiter und die Studentenschaft der Berliner Universität feiern die Absage Hans Landolts an die Leipziger Universität, die ihm den Lehrstuhl für physikalische Chemie angeboten hatte.
1895 Auf dem Alexanderplatz wird die Statue "Berolina" enthüllt.
1898 Der Chemiker und Photograf Hermann Wilhelm Vogel stirbt in Berlin.
1904 Der Kunsthistoriker Alfred Gotthold Meyer, der seit 1894 als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg für die Fächer "Stilgeschichte, Geschichte der dekorativen Kunst und des Kunstgewerbes" zugelassen war, stirbt in Berlin.
1907 Eine Verkehrszählung in der Königstraße (Rathaustraße) von 6.00 bis 22.00 Uhr ergibt, daß in diesem Zeitraum ca. 81 000 Personen und 15 000 Fahrzeuge die Straße passierten, nicht gezählt die Insassen von Droschken und Omnibussen.
1911 Der Gutsbezirk Dahlem erhält die Genehmigung zum Betrieb der Schnellbahnstrecke Breitenbachplatz - Thielplatz (U-Bahn).
1916 Der 354 m lange und teilweise viergleisige Lindentunnel wird zwischen Opernhaus und Universität in Betrieb genommen. Die Straßenbahnen sollten die Straße Unter den Linden unterqueren, um das optische Bild der Prachtbauten nicht zu stören.
1926 Auf der 14. Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Berliner Schloß wird die Einführung eines neuen Abzeichens mit dem Bildnis der Minerva beschlossen. Es gab ein Abzeichen für Senatoren und ein Mitgliederabzeichen.
1930 Zwischen Potsdamer Brücke und Eichhornstraße bricht ein 15 cm starkes Wasserrohr durch die starken Erschütterungen der Lastfuhrwerke. Überschwemmungen und Reparaturarbeiten behinderten den Verkehr über mehrere Tage.
1930 In der Sitzung der Bezirksversammlung Prenzlauer Berg steht ein Protestantrag gegen den Turnhallen-Erlaß des Magistrats auf der Tagesordnung.
1930 Die Verhandlungen im sogenannten "Droschkenkrieg" werden mit einer Einigung beendet. Ab 21. Dezember fuhren die Droschken wieder zu den alten Preisen. Das Bonsystem mit dem 5%igen Rabatt wurde fallengelassen.
1935 In Berlin-Plötzensee wird der Kommunist Rudolf Claus hingerichtet. Gemeinsam protestierten dagegen Sozialdemokraten und Kommunisten wie Rudolf Breitscheid, Max Brauer, Max Braun, Hans Beimler, Willi Münzenberg, Ernst Reuter und Heinrich Mann.
1943 Der Film "Immensee" von Veit Harlan mit Kristina Söderbaum kommt zur Uraufführung.
1946 Bezirksverordnetenversammlungen wählen auf ihren ersten Sitzungen nach den Wahlen vom 20. Oktober 1946 die Bezirksbürgermeister: in Kreuzberg Georg Henschel (SPD) und in Prenzlauer Berg Ella Kay (SPD).
1946 Der Verfassungsausschuß der Stadtverordnetenversammlung konstituiert sich und beginnt, rechtliche Grundlagen einer neuen Berliner Verfassung zu erörtern.
1947 Mit Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" nimmt das Theater am Kurfürstendamm den geregelten Spielbetrieb wieder auf.
1949 Das neu eingerichtete Museum für Völkerkunde wird in Dahlem eröffnet.
1956 Im Treppenhaus des Instituts für organische Chemie der Freien Universität in Dahlem wird eine Gedenktafel enthüllt, die daran erinnert, daß O. Hahn und F. Straßmann hier 1938 die Uran-Spaltung entdeckt haben. Das Gebäude heißt seither Otto-Hahn-Bau.
1958 Am Kurfürstendamm/Ecke Joachimsthaler Straße wird das traditionsreiche Cafe "Kranzler" mit einer Platzkapazität für 600 Gäste wiedereröffnet.
1959 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt stellt vor dem Abgeordnetenhaus den bemerkenswerten Anstieg des Produktionsindexes von West-Berlin während des Jahres um 10,9 % fest.
1961 Der Zusatzbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird feierlich von dem evangelischen Bischof Otto Dibelius eingeweiht.
1963 Der Senat von West-Berlin und die Regierung der DDR beschließen das erste Passierscheinabkommen, welches die Besuche von Westberlinern in Ost-Berlin nach dem Mauerbau regelt.
1974 In Berlin gibt es ein Wintergewitter, bei dem am Meteorologischen Institut in Dahlem 28 Nahblitze gezählt wurden.
1982 Im Theater im Palast finden für zwei Tage die 1. Paul-Dessau-Tage statt. Als DDR-Erstaufführung war das in der Emigration entstandene Werk "Les Voix" (Die Stimmen) zu hören.
1984 Das erste Flughafenhotel West-Berlins, das "novotel-airport" am Kurt-Schumacher-Damm in Tegel wird eröffnet. Es wurde in nur neun Monaten für 21,5 Millionen DM errichtet. Es bietet 374 Betten in 187 Zimmern der gehobenen Mittelklasse.
1984 Senat und Abgeordnetenhaus verleihen dem Internisten Dr. Alexander Hasenclever im Rathaus Schöneberg die Würde eines Stadtältesten.
1993 Zwischen den Bahnhöfen Baumschulenweg (Treptow) und Köllnische Heide (Neukölln) verkehrt zum ersten Mal seit 1961 wieder die S-Bahn.