Berlin und Cölln

An einem 27. Dezember

1346 Markgraf Ludwig der Ältere gibt den Fleischern zu Strausberg hinsichtlich der Schlachtgewohnheiten der Juden dieselben Rechte, welche die Fleischer in Berlin und Cölln erhalten haben.
1416 Den Städten Berlin und Cölln wird Beistand zu ihrer Schadloshaltung wegen der für 4 437 1/2 Schock Böhmische Groschen zur Auslösung des Uckerlandes übernommenen Bürgschaft versprochen.
1481 Der Bischof von Brandenburg überträgt die Einkünfte des Erasmus-Altars in der Marienkirche zu Berlin auf den Kaland.
1508 Gegen die Zahlung von 90 Gulden jährlich gibt Kurfürst Joachim I. Nestor Berlin und Cölln umfangreiche Gerichtsbefugnisse zurück. Er behielt sich jedoch die Besetzung der Richterämter und die Rechtssprechung bei schweren Vergehen vor.
1542 Kurfürst Joachim II. Hektor genehmigt die Ablösung des von mehreren Einwohnern zu Altlandsberg an die Nikolaikirche in Berlin jährlich zu zahlenden Ruten- und Gartenzinses.
1560 Kurfürst Joachim II. Hektor räumt den Bauern von Rahnsdorf tauschweise gewisse Fischereirechte ein.
1682 Das Konsistorium der Französischen Gemeinde zu Berlin tritt zu seiner ersten Sitzung zusammen.
1710 Der Oberhofmarschall Graf Sayn-Wittgenstein wird verhaftet und in die Spandauer Zitadelle eingeliefert. Mit 80 000 Talern konnte er sich freikaufen und ausreisen.
1732 Der Artist und Schauspieler Johann Carl Eckenberg, "der starke Mann", wird von König Friedrich Wilhelm I. zum Hofkomödianten ernannt.
1783 Franz Karl Achard, Direktor der physikalischen Klasse der Akademie der Wissenschaften und Begründer der Rübenzuckerfabrikation, läßt im Berliner Lustgarten einen Gas-Ballon steigen.
1785 François-Charles Achard, der die erste Rübenzuckerfabrik errichtete, läßt im Berliner Lustgarten das erste Luftfahrzeug, einen Luftballon, aufsteigen.
1794 Im Alter von 45 Jahren stirbt der Obermedizinalrat und Stadtphysikus von Berlin Dr. Johann Theodor Pyl, dessen Berufserfahrungen in einer Reihe von Schriften festgehalten und damit auch für die Gerichtsmedizin nutzbar wurden.
1874 Der Buchdrucker und Zeitungsverleger Ernst Theodor Litfaß, der als erster in Berlin Reklamesäulen ("Litfaßsäulen") aufstellen ließ, stirbt während einer Kur in Wiesbaden.
1889 Der Apotheker Ernst Schering, der 1851 in der Chausseestraße die "Grüne Apotheke" erwarb und auf dieser Grundlage eines der führenden deutschen Chemieunternehmen entwickelte, stirbt in Berlin.
1901 Marlene Dietrich (Maria Magdalena von Losch) wird in Berlin als Tochter eines preußischen Offiziers geboren. Sie begann ihre Karriere als Revue-Star an verschiedenen Berliner Bühnen und errang ihren durchschlagenden Erfolg in dem Film "Der blaue Engel".
1909 Das zweite Berliner Sechstagerennen wird in der Ausstellungshalle am Zoologischen Garten eröffnet.
1922 Vom Flugplatz Staaken (Spandau) startet ein einmotoriger Eindecker der Deutschen Luft-Reederei (DLR) vom Typ "Dornier Komet II", die D 223, zum ersten Flug einer deutschen Verkehrsmaschine nach England.
1932 Der katholische Geistliche Bernhard Lichtenberg, seit 1900 in Berlin als Pfarrer tätig, übernimmt das Amt des Dompfarrers zu St. Hedwig.
1933 In Berlin kommen für Silvester zehn Millionen Pfannkuchen und 30 000 Zentner Karpfen in den Handel. Die Karpfen-Stückzahl betrug etwa eine Million.
1933 Die Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß vom 20.-24. Dezember 1933 insgesamt 276 185 Fernfahrkarten ausgegeben wurden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 13 % weniger. 74 000 Reisende fuhren in Richtung Osten und 49 000 in Richtung Westen.
1933 Das Landgericht Berlin eröffnet gegen den früheren Herausgeber der Wochenschrift "Magazin der Wirtschaft", Rafael Bernfeld, das Hauptverfahren wegen Betruges und Konkursvergehens. Er sollte zwischen 1929 und 1932 eine halbe Mill. Mark erschwindelt haben.
1933 Der Altertumsforscher Prof. Dr. Wilhelm Dörpfeld erhält anläßlich seines 80. Geburtstages vom Reichspräsidenten den Adlerschild des Reiches. Dörpfeld hatte sich Verdienste bei der Erforschung antiker Baukunst und der Herausgabe von Literatur erworben.
1936 Generaloberst Hans von Seeckt, Begründer der Reichswehr, stirbt in Berlin.
1945 Die Berliner "Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland" nimmt am 175. Jahrestag ihrer Gründung ihre Tätigkeit wieder auf.
1945 Durch eine Polizeiverfügung wird das Abbrennen von Feuerwerk zu Silvester in Berlin verboten.
1946 Die Wiener Sängerknaben geben in der Stadtmissionskirche am Gardepionierplatz in Berlin-Kreuzberg ihr erstes Konzert nach dem Krieg in Berlin.
1957 Otto Nuschke, Vorsitzender der CDU (Ost) und Stellvertretender Ministerpräsident der DDR, stirbt in Berlin.
1958 Die Borsigwerke in Tegel beziehen erstmals wieder nach Kriegsende Gas aus einer Kokerei in Salzgitter. Die unterirdische Leitung war bereits 1938 gebaut worden und verband die Borsig-Werke mit den damaligen "Reichswerken Hermann Göring".
1985 Die "Explo '85" (Explosion/ Sprengkraft der christlichen Botschaft) der Jugendmissionsbewegung "Campus für Christi" wird im ICC (Charlottenburg) eröffnet. Etwa 3 500 Teilnehmer aus mehreren Ländern diskutierten über Fragen des Glaubens und der Mission.