Berlin und Cölln

An einem 31. Dezember

1700 Am Silvestertag wird in Berlin ein Regenbogen beobachtet. Dieses "war ein liebliches Zeichen bei Beschluss des alten Jahres, ja gar eines Seculi".
1741 König Friedrich II. reist mit einer zahlreichen Suite von Berlin nach Charlottenburg.
1760 Am Morgen des Silvestertages ist über Berlin ein Regenbogen zu sehen.
1764 Johann Albert Eytelwein wird in Frankfurt geboren. In preußischen Diensten erwarb er sich u.a. um die Ausbildung der Bauingenieure große Verdienste. Nach der von ihm mitbewirkten Trennung der Kunst- von der Bauakademie wurde er Leiter der Bauakademie.
1823 Durch eine Kabinettsorder wird die Bauakademie ab April 1824 wieder von der Kunstakademie getrennt und dem Minister für Handel und Gewerbe unterstellt. Zugleich wurde der Ober-Landesbaudirektor Johann Albert Eytelwein zu ihrem Direktor ernannt.
1825 James Hobrecht, ab 1858 Regierungsbaumeister am Berliner Königlichen Polizeipräsidium, u.a. für die Bebauung, Entwässerung, Kanalisation und den Straßenbau zuständig, wird in Memel geboren. Er wurde auch als Vater der Berliner Mietskasernen bezeichnet.
1836 Der wegen seiner Tüchtigkeit im Vorjahr ins Ministerium berufene Regierungsrat Johann Friedrich von Pommer-Esche wird zum geheimen Finanz- und vortragenden Rat im Finanzministerium befördert.
1857 Friedrich August Pischon stirbt nach 30jährigem Wirken als Mitglied des Kuratoriums des Schindler'schen Waisenhauses zu Berlin.
1866 August Franz Ludwig Maria Freiherr von Haxthausen stirbt in Hannover. Im Auftrag des Kronprinzen von Preußen und späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. erstellte der Jurist "Die ländliche Verfassung in den einzelnen Provinzen der preußischen Monarchie".
1867 Johann Georg Halske zieht sich aus der Firma Siemens & Halske zurück. Mit zunehmender Größe des Unternehmens fühlte er sich u.a.den Aufgaben nicht mehr gewachsen.
1867 Die Görlitzer Bahn wird auf ihrer ganzen Strecke in Betrieb genommen. Damit erfolgte eine günstigere Verkehrsanbindung der südöstlich gelegenen Vororte.
1870 Da strenger Frost die Postbeförderung erschwert, wird bekanntgegeben, daß bis auf weiteres nach Dänemark und Schweden nur noch solche Pakete zur Postbeförderung angenommen werden, deren Gewicht 60 Pfund und deren Umfang 2 1/2 Fuß nicht übersteigt.
1871 Für die Siegessäule findet eine dritte Grundsteinlegung statt.
1886 Die "Freisinnige Zeitung" zitiert die "Beamtenzeitung": "Die Pensionen werden nicht wie die Gehälter schon am 31. Dezember, sondern erst am 3. Januar ausgezahlt. - Das ist eine durch nichts gerechtfertigte Härte."
1919 Der Ingenieur Professor Friedrich Bendemann scheidet als Direktor und Leiter der Versuchsanstalt für Luftfahrt aus und tritt am 1. Januar 1920 in das Reichsamt für Luft- und Kraftfahrwesen ein.
1919 Der Bericht der Reichsbank weist ein ungewohntes Anschwellen der Anlagekonten während einer Woche aus. Die gesamte Kapitalanlage stieg in der letzten Dezemberwoche um 6 880,1 Mill. Mark auf einen Höchsstand von 41 918,15 Mill. Mark.
1923 Die Zahl der Innungen ist im Verlaufe des Jahres von 174 auf 167 zurückgegangen. Mit 17 verfügten die Bäcker, mit 16 die Fleischer, mit je 12 die Friseure und die Schneider und mit 10 die Schuhmacher über die meisten Innungen in Berlin.
1928 Auf den Wasserstraßen Berlins verkehren 230 Fahrgastschiffe, 82 Dampfer und 148 Motorschiffe.
1929 In der Zeit von 11.30 Uhr am 31. Dezember 1929 bis 5.00 Uhr am 1. Januar 1930 fuhren in Berlin mit Straßenbahnen 275 000, mit Omnibussen 78 000, mit Hoch- und U-Bahnen rund 92 000, also insgesamt 454 000 Personen.
1930 Die Autodiebe sind am Silvesterabend sehr aktiv. Es wurden vier Droschken, fünf Privat- und ein Lieferwagen gestohlen. Den mit Seidenstoffen beladenen Lieferwagen fand man ohne Ladung in Weißensee wieder.
1930 Im Trubel der Neujahrsnacht schlagen Schaufensterdiebe die Scheibe des Schaukastens eines Juweliergeschäfts in der Dorotheenstraße (Mitte) ein und rauben für 2 000 Mark Wertsachen. Obwohl die Straße stark belebt war, wurde der Vorgang nicht beobachtet.
1932 Der Bestandswert der Lufthansa-Anlagen auf dem Gelände des Flugplatzes Staaken (Spandau) wird im Bericht zur Jahresrechnung 1932 mit 147 836,20 Reichsmark angegeben.
1933 Die bisher von der Versuchsanstalt für Luftfahrt herausgegebene "Zeitschrift für Flugtechnik und Motorluftfahrt" stellt ihr Erscheinen ein.
1942 Das Reichspropagandaministerium erläßt eine Verordnung, nach der Berliner Privattheater geschlossen werden sollen.
1946 Oberbürgermeister Dr. Otto Ostrowski übergibt die seit 1936 aufbewahrte, doch erst jetzt wiedergefundene Olympische Fahne an den britischen Verbindungsoffizier beim Magistrat. Sie wurde dem Olympischen Komitee in der Schweiz zugeleitet.
1947 Die Alliierte Kommandantur ordnet für Personenkraftwagen und Motorräder in Groß-Berlin auf offenen Landstraßen 80 und in der Stadt 40 km/h Höchstgeschwindkeit an.
1951 Die alte Aktiengesellschaft der Urania wird von Gerichts wegen aufgelöst, da gesetzliche Fristen für die Weiterführung nicht beachtet worden waren.
1958 Botschafter der Westmächte überreichen in Moskau die Antworten auf die sowjetische Berlin-Note vom 27. November. Sie erklärten, daß die Umwandlung West-Berlins in eine Freie Stadt ihrer Verantwortung für Freiheit und Sicherheit der Menschen widerspräche.
1959 Das Große Fenn, ein von Kiefernbeständen umgebenes Moor im Düppeler Forst (Zehlendorf), wird unter Naturschutz gestellt.
1961 Zur neuen Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt gehören von nun an 15 Institute in den Städten Berlin ("Institut für Turbulenzforschung"), Aachen, Porz-Wahn, Essen, Oberpfaffenhofen, Freiburg, München und Bad Godesberg.
1962 Die Teltow-Werft (Zehlendorf) stellt wegen der scharfen Konkurrenz im Werftgewerbe ihren Betrieb ein.
1963 Die BVG West nimmt die ersten Doppeldeck-Omnibusse mit Schaffnersitz und zwei Treppen in Betrieb.
1970 In Ost-Berlin sind zu diesem Zeitpunkt 139 547 Motorfahrzeuge zugelassen. Davon waren 84 380 Personenkraftwagen.
1976 Wegen Vereisung des Mittelland-Kanals sitzen etliche Schiffe, die auf dem Weg nach Berlin waren, dort fest.
1978 Am Vormittag gibt es bei -18°C einen Schneesturm in Berlin. Auf den Eisenbahnstrecken von und nach Berlin war kaum noch Zugverkehr möglich.
1980 Die Wohnbevölkerung Ost-Berlins zählt zu diesem Zeitpunkt 1 152 529 Personen. Das entsprach einer Bevölkerungsdichte von 2 860 Einwohnern pro Quadratkilometer.
1985 Ost-Berlin zählt zu diesem Zeitpunkt 1 215 586 Einwohner; das sind 7,3 Prozent der Gesamteinwohnerzahl der DDR.
1991 Punkt 23.59 Uhr in der Silvesternacht stellt der Deutsche Fernsehfunk (DFF), das ehemalige DDR-Fernsehen, die Sendung seines Programms ein. Die ARD-Sendeanstalten der Neuen Bundesländer MDR, ORB und das NDR-Studio Rostock begannen mit eigenen Programmen.
1993 Mit diesem Tag endet am Meteorologischen Institut der Freien Universität der Wirtschaftswetterdienst für das Land Berlin und damit auch der aktuelle stündliche Telefonwetterbericht.
1994 Der Anteil von Ausländern an der Wohnbevölkerung Berlins ist nach einer Mitteilung des Statistischen Amtes weiter gestiegen. 12,1 Prozent gegenüber 11,7 Prozent ein Jahr zuvor besaßen einen ausländischen Paß.