Symposium


Symposium


Internationale Fachtagungen

17. und 18. Juni 2004 Berlin
„Das Exponat als historisches Zeugnis“
Deutsches Historisches Museum

und

Luxemburg 2005
„Jenseits der Dinge. Das Museum und das Immaterielle“
Musée d’histoire de la Ville de Luxembourg


Schirmherrschaft
ICOM-Europe

Themenstellungen

Wenige Monate vor Eröffnung der Dauerausstellung zur deutschen Geschichte im kürzlich restaurierten Berliner Zeughaus will das Symposium des Deutschen Historischen Museums die Bedeutung der materiellen Überlieferung für die Darstellung von Geschichte in historischen Museen und Ausstellungen herausarbeiten und sich dabei auf bewusst gefertigte, explizite Artefakte oder gesammelte, implizite Geschichtszeugnisse in Bildern und Dingen konzentrieren. Die Fachtagung trägt damit dem Selbstverständnis des Deutschen Historischen Museums Rechnung. Ihm liegt die Auffassung zugrunde, dass der Umgang mit dem breiten Spektrum materieller Überlieferung – ob aus Alltag, Kunst, Politik oder Kultur – nach wie vor zentrale Aufgabe von Museen ist. Dies gilt trotz aller didaktischer Hilfsmittel, Medien und Reproduktionstechniken, die zur Unterstützung von Ausstellungsaussagen eingesetzt werden.
Immer wurde erlebte Geschichte durch Bilder und Dinge bezeugt. Ein großer Teil der Kunstwerke entstand, um Personen und Ereignisse oder auch politische Allianzen darzustellen und für die Zukunft zu überliefern. Nur in Ansätzen hat die Geschichtswissenschaft und auch die Kunstgeschichte versucht, die Quellen zu definieren oder auszuwerten. Es gilt, das Bekannte zu ordnen und die Prinzipien des Objekts als historisches Zeugnis besser zu fassen. Eine angewandte, nicht theoretische Kulturgeschichte kann Konturen und Perspektiven aufzeigen, welche Geschichte und visuelle Kommunikation verbinden.

Die Berliner Tagung hat zum Ziel, nach zahlreichen nationalen und internationalen Veranstaltungen und Publikationen eine Zwischenbilanz zur Dingbedeutsamkeit in historischen Kontexten zu ziehen. Sie will dazu beitragen, eine bislang noch nicht ausformulierte Theorie des Exponats als historisches Zeugnis für Museen und Ausstellungen anzuregen und zu befördern.

Die Tagung in Luxemburg im Jahre 2005 hingegen greift das von der UNESCO und ICOM vorgestellte Thema des immateriellen Kulturerbes auf. Die UNESCO begründete ihre Entscheidung aus dem Jahre 2001, das nichtmaterielle Kulturerbe in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen mit seiner herausragenden Bedeutung für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft.

Diese Aufgabe stellt auch eine Herausforderung für die Museen und Ausstellungsprojekte dar. Nachdem die Sammel- und Ausstellungspolitik im 19. und 20. Jahrhundert überwiegend durch die Konzentrierung auf die materielle Überlieferung geprägt war, solle die Beachtung des Immateriellen mit einer Hinterfragung des eigenen Selbstverständnisses einhergehen. Diesen Vermittlungsprozessen nachzuspüren ist das Ziel sowohl der Generalversammlung des International Council of Museums (ICOM) in Seoul im Oktober 2004 als auch der Fachtagung 2005 in Luxemburg.

Link: Anmeldeformular
Link: Programm (.pdf)

 

Programm


Das Objekt als historisches Zeugnis


Donnerstag, 17. Juni 2004

09.00 Uhr
Begrüßungen

Hans Ottomeyer, Generaldirektor Deutsches Historisches Museum, Berlin
Marie Paule Jungblut, Historisches Museum der Stadt Luxemburg, und Präsidentin der International Association of History Museums (IAHM)
Hans-Martin Hinz, Präsident ICOM-Europe


09.20 Uhr
Das Objekt als historisches Zeugnis – Traditionsstrukturen des Geschichtsmuseums
Hans Ottomeyer, Deutsches Historisches Museum, Berlin


09.55 Uhr
Dimensionen der Dingbetrachtung. Zum aktuellen Forschungsstand in interdisziplinärer Perspektive
Gottfried Korff, Universität Tübingen


10.30 Uhr
Pause


Diskussionsleitung: Gottfried Korff

Dingliche Zeugnisse und Erinnerungskultur

10.45 Uhr
Relikt und Reliquie
Wolfgang Brückner, Universität Würzburg


11.25 Uhr
Das Indiz - Rechtsdenkmäler in Archiv und Museum
Reinhard Heydenreuter, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München


12.10 Uhr
Bildnisse oder Portraits: Historische Personen und ihr Bild an Beispielen Kaiser Leopold I.
Friedrich Polleroß, Universität Wien

12.50 Uhr
Das Historienbild. Vergessene Kategorien der Rezeption im 16.-19. Jahrhundert
Hans-Jörg Czech, Deutsches Historisches Museum, Berlin


13.30 Uhr: Mittagspause


Diskussionsleitung: Hans-Jörg Czech

14.30 Uhr
Zeitkapseln. Hinterlassenschaften für die Zukunft
Jochen Brüning, Humboldt-Universität zu Berlin


15.10 Uhr
Politische Allegorie als historisches Zeugnis
Reinhold Baumstark, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München


15.50 Uhr
Das historische Objekt: Der Moment des Schaffens und der Moment der Beobachtung
Bernd Roeck, Universität Zürich


16.30 Uhr: Pause


16.50 Uhr
Der Brauch des Grundsteins
Thomas Weidner, Münchner Stadtmuseum, München


17.30 Uhr
Die Galeries historiques in Versailles als Geschichtszeugnis
Thomas W. Gaehtgens, Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris


18.10 Uhr
War and War Memories: Trench-Art as a new Way of Posing Questions
Nicholas Saunders, University College, London


18.50 Uhr
Der Souvenir - Erinnerung in Dingen von der Reliquie zum Andenken
Ulrich Schneider, Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt

20.00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Augenzeugenschaft. Bilder als historische Quellen
Bernd Roeck, Universität Zürich

 

Freitag, 18. Juni 2004

Diskussionsleitung: Hans Ottomeyer, Deutsches Historisches Museum, Berlin

Museen als Orte der Erinnerung

10.00 Uhr
Time testimonies in the Livrustkammaren of Stockholm
Ann Grönhammar, Livrustkammaren, Stockholm


10.40 Uhr
Erzherzog Ferdinand. Die Ambrasser Sammlung und ihr Geschichtsbild
Christian Beaufort-Spontin, Kunsthistorisches Museum, Wien


11.20 Uhr: Pause


Dinge und Orte vor dem Verschwinden

11.30 Uhr
Der historische Moment. Fotografie als historische Berichterstattung
Dieter Vorsteher, Deutsches Historisches Museum, Berlin


12.10 Uhr
Das Bewahren aussterbender Berufe auf Zelluloid
Beate Engelbrecht, Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen


12.50 Uhr: Mittagspause


14.30 Uhr
Filme in Ausstellungen. Kategorien der Interpretation
Rainer Rother, Deutsches Historisches Museum, Berlin


15.10 Uhr

Resümee und Impulse
Hans-Jörg Czech, Deutsches Historisches Museum, Berlin


anschließend
Schlussdiskussion: Das Artefakt als Zeugnis der Geschichte
Leitung : Hans Ottomeyer


16.30 Uhr
Ende der Tagung


Tagungsort
Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums
Unter den Linden 2,
Zugang Wasserseite
10117 Berlin


Tagungsbüro
Angéla DeGroot
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Tel.: (+49 30) 20 30 4-151)
Fax: (+49 30) 20 30 4-152)
E-mail: degroot@dhm.de


Öffentliche Verkehrsmittel
U 2: Hausvogteiplatz
U 6: Französische Straße oder Friedrichstraße
S-Bahn: Friedrichstraße oder Hackescher Markt
Bus: 100, 200, 348, Staatsoper oder Lustgarten

Um Anmeldung beim Tagungsbüro wird bis zum 14. Juni 2004 gebeten.

Link: Anmeldeformular
Link: Programm (.pdf)

 

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