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Berlin, August 2008

Das DHM informiert:
Pressemitteilung vom August 2008:

„Pallas Athene“ und „Albrecht Achilles“ von den „zwölf Kurfürsten“
wieder im Schlüterhof des Berliner Zeughauses

Acht herausragende historische Geschützrohre werden jetzt aufgestellt.

Das Deutsche Historische Museum gehört zu den wenigen deutschen Museen, die über eine große Sammlung von historischen Geschützrohren verfügen. Aus dem ehemaligen preußischen Zeughaus Unter den Linden, das ursprünglich zur Unterbringung von Geschützen gebaut worden war, haben sich trotz aller Kriegs- und Nachkriegsverluste noch etwa 120 Geschützrohre erhalten.
In dieser Augustwoche 2008 werden acht bedeutende Bronzegeschützrohre aus der brandenburg - preußischen Vergangenheit wieder im Schlüterhof dauerhaft aufgestellt, wo sie bis Ende der 1990er Jahre zu sehen waren.

U.a. sind es
Die Halbe Kartaune (24-Pfünder), genannt „Albrecht Achilles“ aus der Geschützserie „Die zwölf Kurfürsten“, Bronze, Preußen, gegossen nach Dekorentwürfen Andreas Schlüters von Johann Jacobi, Berlin 1708.
Das Rohr gehört zu einer Serien von 12 Geschützen, die jeweils ein Bildnis eines Kurfürsten von Brandenburg tragen. Friedrich I., der erste preußische König, ließ die Rohre zur Würdigung seiner 12 kurfürstlichen Vorgänger aus dem Haus Hohenzollern gießen. Alle tragen Wappen, Porträt und Beschreibung des Namensgebers. Für sich selbst ließ Friedrich ein 13. Rohr gießen, das „Königsgeschütz“. Die Entwürfe für die Verzierungen aller Rohre stammen von Andreas Schlüter, dem Bildhauer und Architekten für das Zeughauses und das Berliner Schloß.
Der Gießer Johann Jacobi war einer der bedeutendsten Bronzegießer seiner Zeit. Die anderen noch existierenden acht Rohre der Serie liegen heute in Paris, Musée de l’Armée.
Bei einer Gesamtlänge von 3.75 und einer Wandstärke von 12 cm hat das Rohr ein Gewicht von ca. 3.150 kg

Die halbe Kartaune, genannt „Pallas Athene“, Bronze, Kurbrandenburg, gegossen von Albert Benninck, Lübeck 1679 Geschütznamen mußten etwas Mächtiges ausdrücken. Dieses Geschütz trägt den Namen der mächtigen Tochter des Gottes Zeus. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg ließ es beim besten damaligen Stückgießer Benninck in Lübeck fertigen. Das reich geschmückte Rohr zeigt Namens- und Auftraggeber. Es trägt das brandenburgische Wappen mit Kurhut und Szepter.
Dieses Geschützrohr ist 3.94 m lang, hat eine Wandstärke von 12 cm und ein Gewicht von ca. 3.216 kg

Neben weiteren Kartaunen, wie dem „Magdeburger Rohr“, von 1669 oder dem Kronprinzen-geschenk Friedrich Wilhelms, des späteren „Soldatenkönigs“, an seinen Vater König Friedrich I. in Preußen von 1708, werden auch noch Mörser aus den Jahre 1699/1701 gezeigt. Mörser sind Geschütze mit steiler Flugbahn und kurzer Reichweite, die bei Belagerungen eingesetzt wurden. Leonardo da Vinci und andere Mathematiker der Renasissance berechneten ihre Flugbahnen.

Da die zugehörigen Lafetten aus Holz fast ausnahmslos verloren gegangen sind, die letzten wurden in den kalten Wintern nach 1945 verheizt, werden die Objekte heute auf metallenen Unterbauten aufgestellt.

Weitere Informationen und freundliche Grüße, Dr. Rudolf Trabold, Pressereferent