Sammlungen des Deutschen Historischen Museums – Militaria

verantwortlich: Dr. Sven Lüken

Harnische
Vorschaubild „Halbharnisch“

Zum Bestand der Harnische und Helme gehören Objekte vom frühen Mittelalter bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Objektdichte korrespondiert mit der Entwicklung der Schutzbewaffnung, die in Europa im 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Der größere Teil der Gegenstände stammt deshalb aus diesem Zeitabschnitt. In der Sammlung befinden sich Rüstungen und Rüstungsteile aus den bedeutendsten Zentren der Plattnerkunst, wie Nürnberg, Augsburg oder Innsbruck, aber auch Arbeiten italienischer und französischer Meister. Zusammengefaßt sind die Objektgruppen für den Turnier- und Feldgebrauch sowie kostbare Einzelstücke. Die Plattnerarbeiten belegen den hohen Stand der Metallverarbeitung in den Zentren der Waffenproduktion und verdeutlichen militärtechnische Entwicklungen im Wechsel zwischen Angriffs- und Schutzbewaffnung. Die handwerklich-künstlerische Meisterschaft spricht aus vielen materialgerechten und zweckbetonten Formen. Sie sind auch ein Indiz für den Einfluß der Mode auf die Metallverarbeitung. Dekor und kostbare Verzierungen an Helmen und Harnischen kennzeichnen gleichzeitig den gesellschaftlichen Rang des Trägers.

Manns- und Roßharnische, zahlreiche Rüstungsteile, Kettenhemden, eiserne Schilde und vor allem die Helmsammlung machen die Vielfalt des Bestandes aus. Neben den europäischen Rüstungen gehören auch verschiedene türkische sowie persische Helme und Kettenhemden zu diesem Bereich.

Vorschaubild „Spangenhelm“

Die Spezialsammlung von etwa 150 Helmen zeigt auf exemplarische Weise die Entwicklung dieser Objekte vom 6. Jahrhundert bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Als Studiensammlung ist dieser Bestand gleichzeitig für Forschungszwecke eingerichtet. Die ältesten Objekte, zwei Spangenhelme, stammen aus dem 6. Jahrhundert. Beide Helme bestehen aus Eisenspangen und vergoldeten Kupferplatten, die zahlreiche Verzierungen nach antiken Vorbildern und christlichen Symbolen aufweisen. Zu den erwähnenswerten Objekten zählen auch verschiedene mittelalterliche Helme, wie Beckenhauben, Eisenhüte oder Hundsgugeln. Unter den Helmen der Renaissance nehmen der Mantelhelm Kaiser Karls V. und italienische Treibarbeiten einen herausragenden Platz ein. Mit der Veränderung der Militärtechnik und dem Übergang vom Söldnerheer zu den stehenden Heeren vollzog sich auch ein deutlicher Wandel in der Bewaffnung und Ausrüstung. Die Harnische kamen gänzlich außer Gebrauch.

Den Abschluß der Sammlung bilden deshalb die Rüstungen der Pikenier, Musketiere und Reiter aus dem Dreißigjährigen Krieg.

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