Gustav Stresemann

Die Besetzung des Rheinlandes und der Ruhr

Eines der Hauptanliegen Stresemanns war die Kooperation mit Frankreich, damit Deutschland als souveräner Staat in den Kreis der europäischen Mächte zurückkehren konnte.

Seit dem Waffenstillstand 1918 waren die linksrheinischen Gebiete durch alliierte Truppen besetzt. Diese Rheinlandbesetzung wurde im Versailler Vertrag auf 15 Jahre festgesetzt. Im Januar 1923 besetzten außerdem wegen Verzug in den Reparationszahlungen 100000 französische und belgische Soldaten das gesamte Ruhrgebiet. Die Bevölkerung reagierte mit Generalstreiks und Sabotageakten.

Als Reichskanzler traf Stresemann im September 1923 die unpopuläre Entscheidung, den Widerstand gegen die Ruhrbesetzung abzubrechen, da er darin den einzigen Weg für eine Annäherung an Frankreich sah. Zeitgleich zielte er aber auf die Revision des Versailler Vertrags und eine möglichst schnelle Befreiung des Ruhrgebiets und des Rheinlandes. Die Besetzung des Ruhrgebietes endete im Sommer 1925.

Am 30. Juni 1930 wurde die Räumung des Rheinlandes durch Briand zugesagt, fünf Jahre vor dem eigentlichen Termin. Doch dieser Erfolg kam für Stresemann zu spät. Er hätte ihn gegen die Agitation in seiner Partei und in ganz Deutschland stärken können.
Er starb im Oktober 1929 mit 51 Jahren nach einem Schlaganfall.